Schwaig ist eine Gemeinde mit rund 8.400 EW (2012) östlich von Nürnberg im reizvollen Pegnitztal gelegen, zusammen mit Behringersdorf und Malmsbach
ortsgeschichtlich
1972 ging der Besitz an die Gemeinde Schwaig über, die es einer öffentlichen Nutzung zuführte. Das Schwaiger Schloss ist mit Konzerten und Open-Air-Veranstaltungen zum Dreh- und Angelpunkt des Schwaiger Kulturprogramms geworden.
1360 erste urkundliche Erwähnung von Schwaig im Kaufvertrag an die Burggrafen von Nürnberg.
Die Ursprünge des Ortes wird das Zeidelwesen, also die kaiserlich privilegierte Waldbienenwirtschaft angenommen. Bis 1806 bestand das Dorf aus einem Zeidelmuttergut mit Herrenhaus (Schloss) und Nebengebäuden, drei einschichtigen Zeidelgütern und drei weiteren Gütlein.
Ab Mitte 18. Jh. wurde der Herrensitz zum Schloss ausgebaut.
1820 filetierte die Familie Waldtromer den Besitz und veräußerte ihn siebenteilig.
sehenswertes Ortszentrum
[1] Schloss, heute Festsaal und Trauungszimmer
[2] Sattelscheune, heute Gemeindebücherei
[3] Remise, heute Mehrzweckhaus
[4] luxuriöses ehem. Gartenhaus des Schlosses
[5] ehem. Bäckerei Großmeier, 2004 abgerissen
[6] Gasthaus zum Roten Ross, 1984 abgerissen
[7] ehem. Tagelöhnerhaus, Behringersdorfer Str. 13, privat und zum historischen Schmuckstück renoviert
[8] Deuerleinshof, einzig verbliebenes von ursprünglich 3 einschichtigen Zeidelgütern
Modern und pragmatisch zeigt sich das neuere Schwaig - vom Rathaus bis hin zu großzügigen Bürohäusern. Das historische Ortszentrum bietet genug Raum zum Ausbaumeln, das Pegnitzufer ebenso.
Gut Mittelbüg
Am altes Gehöft Mittelbügweg 99 sind immer einige Tiere zu sehen. Außerdem erfolgt hier Futteranbau für den Tierpark Nürnberg.
Was kein Schwaiger Friseur ahnt: Im Gelände des Gutes steht eine "Wendenscheune" vom so genannten Schwedenhaus-Typ (16. Jh.), ein solider Hallenständerbau mit wuchtigem Walmdach. Bis 1880 stand das Gebäude in Nürnbergs Tuchergarten, seit 1938 haust es hier in Schwaig.
Behringersdorf, nördlich der Pegnitz
Malmsbach
1323 erstmals urkundlich erwähnt mit Verkauf u.a. der Wasserburg an den Nürnberger Burggrafen. Von 1350 an gehörte Malmsbach Nürnberger Patrizierfamilien, 1449 kaufte Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach den Ort von einem Patrizier aus Nürnberg. Zugleich beanspruchte er vergebens ehemaligen Familienbesitz aus den Händen der Reichsstadt. Es begann der 1. Markgrafenkrieg. Der Markgraf startete einen vergeblichen Angriff auf die Festung Nürnberg. Dafür fielen die Nürnberger in Malmsbach ein und zerstörten die Burg. 1463 bis 1833 kam M. erneut an Nürnberg.
gepflegter Hof mit Bauernhaus in Malmsbach
1833 wurden Schloss und Kapelle abgerisssen und als Baumaterial für eine Papierfabrik genutzt. Das innere Torhaus blieb mit einigen Nebengebäuden bis heute bestehen. Auch ein schönes Bauernhaus gehört zum alten Ortskern.