Schwangau ist eine Gemeinde mit rund 3.400 EW (2008) auf 75,96 km² in 796m ü.NN. am Westrand vom Naturschutzgebiet Ammergebirge, umgeben von Seen mit geheimnisvollen Gaukeleien bei Föhnwind mit Vollmond, wenn unzählige Silberplatten auf den Wellen treiben - vom Forggensee bis zum kleinen Schwansee.

120 km Spazier- und Wanderwege, Kabinenbahn zum Tegelberg (1720 m)

Hohenschwangau

Die Schwanen-Burg war das Elternschloss Ludwigs II.. In der Zeit romantischer Verklärung der Antike hatte sich Ludwigs Vater Maximilian II. für den griechischen Dichter Pindar begeistert. Von 1832 bis 1862 war Maximilians Bruder Otto, Ludwigs Taufpate, sogar König von Griechenland. Plötzlich scheint Griechenland ganz nah. In der Tat ein magischer Ort. Ludwigs Vater hatte das Schloss als Ruine erworben und danach von 1832 bis 1836 von italienischen Künstlern neugotisch aufbauen lassen.

Die Gemächer wurden mit mehr als 90 Wandgemälden geschmückt, die mittelalterliche Sagengestalten wie Lohengrin auferstehen lassen oder mit der Geschichte der rund 900 Jahre alten Burg verflochten sind.

Neuschwanstein

Kein anderes Schloss (1869/90) des Bayernkönigs repräsentiert die Sehnsüchte und Fantasien Ludwig II. besser. Er hatte den Platz der ehemaligen Burgruine Vorderhohenschwangau ganz bewusst ausgewählt: Der Blick vom Thronsaal ist berauschend - Alpsee, Schwansee, Schloss Hohenschwangau, die Tannheimer Berge. Hunderte Skizzen und Entwrfe für seine Schlösser hat er detailliert korrigiert.
Der hohe fünfstöckige Palas, Kemenate, Ritterhaus - spitze Turmdächer, helle Kalksteinfassaden, neuromanische Bogenfenster - rahmenlos von innen verglast, um zur Illusion einer mittelalterlichen Burg beizutragen.
Der Sängersaal ist dem Festsaal der Wartburg in Thüringen, Schauplatz des legendären Sängerkriegs in der Tannhäuser-Sage, entlehnt. Szenen der Parzival-Legende schmücken die Saalwände.

Der Thronsaal ist der byzantinischen Hagia Sophia in Istanbul nachempfunden, ähnelt so einer Kirche. Hier hatte der König, umgeben von den Bildnissen sechs heilig gesprochener Könige, umgeben von Gold und Marmor, in Ruhe sitzen und denken wollen.Noch bevor ein Thron aufgestellt wurde, hatte Bayern seine Souvernität verloren und der Monarch lebte nur in seiner Fantasie als unabhängiger Herrscher weiter, litt (deshalb?) zunehmend unter Depressionen.