fotos © galerie / fotobee.de - Würzburg, Stadt am Main mit dem wehrhaft bebauten Marienberg
Würzburg ist Hauptstadt des Regierungsbezirks Unterfranken, hat rund 128.000 EW (2004) auf 87,56 km² in 182 m ü.NN. und liegt am Main. Sie ist umgeben von Spessart, Rhön und Steigerwald und als Zentrum des fränkischen Weinbaus dicht von Weinbergen umringt.
ortsgeschichtlich
Um 1000 v.d.Z. bestand eine keltische Fliehburg auf dem Marienberg.
Um 650 u.Z. war Würzburg ein fränkischer Herzogssitz
689 wurden die iroschottischen Missionare Kilian, Kolonat und Totnan in Würzburg ermordet.
704 wurde Würzburg erstmals urkundlich erwähnt.
742 Gründung des Bistums Würzburg
788 Erster Dombau
1168 bestätigte Friedrich Barbarossa das fränkische Herzogtum.
1525 stellte sich Würzburg im Bauernkrieg auf die Seite der Bauern.
1573 bis 1617 bestand die Regentschaft des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn.
1631 Eroberung der Stadt und Festung durch Gustav Adolf von Schweden. Die erneute Befestigung geschah durch Johann Philipp von Schönborn (1642 bis 1673).
1720 erfolgte die Grundsteinlegung der Residenz. 1805 bis 1814 war die Stadt Residenz des Großherzogtums Würzburg unter Ferdinand von Toscana.
1802 kam Würzburg an Kurbayern, 1814 an Bayern. Die Stadt erlebte nun unter den Fürstbischhöfen J. Philipp Franz und Friedrich Carl von Schönborn eine zweite kulturelle Blütezeit.
1867 verlor die Stadt ihre Festungseigenschaft. Die Stadtwälle wurden abgetragen und durch Grüngürtel ersetzt.
Die neunzigprozentige Zerstörung der Altstadt durch einen Luftangriff 1945 erforderte einen Wideraufbau, der erst 1970 weitgehend abgeschlossen war.
sehenswerte linke Mainseite
[m] Mainfränkisches Museum Würzburg im barocken Zeughaus, hervorragende Sammlung fränkischer Kunstwerke, darunter Bildwerke von Tilman Riemenschneider, vorgeschichtliche Sammlung; Zeugnisse fränkischer Weinkultur, Volkskunde-Abteilung, Meisterwerke des Barocks.
[1] Hier wurde im 13. Jh. auf dem Marienberg die Burg gebaut mit dem Grundriss eines Bischofshutes, fünfeckig. Später erfolgte der Ausbau zur Festung und Bau des Renaissanceschlosses, heute Archiv, und des Barockschlosses.
[3] Marienkirche (frühes 8. Jh.), rund gebaut. Sie gilt als zweitälteste Kirche Deutschlands. Daneben der tiefe Brunnen, Renaissance
[4] Fürstengarten
[5] Maschikuliturm
[6] Wallfahrtskirche Käppele (1767/78), von Balthasar Neumann an den terassenförmig angelegten Spittelberg gesetzt.
[7] Irischer Garten
[8] Japanischer Garten
[9] Zeller Tor
[10] Deutschhauskirche (1296), Frühgotik, Turm Spätromanik, einst Kirche des Deutschherrenordens mit reicher Bauplastik; barockes Komtureigebäude, Jagdzeughaus mit Dianagruppe (um 1710).
[11] Talavera-Schlössle, nördliche Mainaustraße sowie Kirche Don Bosco
[12] Spitäle, 1789 durch Umbau der ehemaligen Kapelle, Fassade im Stile des Frühklassizismus, Kunstgalerie
[13] Kirche St. Burkard, (1042), romanische Basilika mit frühgotischem Figurenkapitell, spätgotischem Querhaus und Chor (um 1500), Madonnenbüste von Tilman Riemenschneider
verbindend
Alte Mainbrücke (1473/1543) mit 12 Heiligenfiguren (1730), womit natürlich nicht die stattlichen Löwen auf der Löwenbrücke gemeint sind. Eine Ost und West verbindende Brücke ist die Brücke der Deutschen Einheit, die sich im Land der Brückenbauer für die meisten bundesdeutschen Politiker bis nach Afganistan spannt(e).
rechte Mainseite, sehenswerte Innenstadt
[M] Markt
[R] Rathaus, ehemals bischöflicher Beamtensitz (13.Jh.), seit 1316 als Rathaus genutzt, romanischer Turm, Wenzelsaal, mit Grafeneckart, Augustinerkirche,
etwas nördlich spätgotische Marienkapelle (1377/1480)
[T] Mainfranken Theater
[1] Residenz (1719/44), UNESCO-Weltkulturerbe, Hauptwerk des süddeutschen Barock, ein bedeutender Barockbau von Balthasar Neumann. Mitgewirkt haben auch L. von Hildebrandt aus Wien und M. von Weisch aus Mainz. Das großartige Treppenhaus mit Deckenfresken in der Residenz besorgte Giovanni Battista Tiepolo, die Deckengemälde der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo. Auch die übrigen Räume bis hin zum Paradezimmer in reichstem Rokoko sind sehenswert, außerdem die Hofkirche und der figurenbestückte Hofgarten der Residenz unter Einbeziehung der Barockbastionen.
[2] Kirche St. Stephan (1789 J. Ph. Geigel), Saalkirche mit Krypta (11. Jh.) aus Vorgängerkirche
[3] Kirche St. Peter (1717, J. Greising
[4] Karmelitenkirche (1662, van der Driesken/Petrini), erste Barockkirche der Stadt, einschiffig, Tonnengewölbe
[5] Alte Uni, weitläufiger Renaissancebau (1582), neue Kirche
[6] Hof zum Rebstock (1404 ersterwähnt), Stuckfassade (1737/41); Barockhäuser gegenüber (18. Jh.), Stadtarchiv
[7] Franziskanerkirche (1221) am Franziskanerplatz, gegründet. Älteste deutsche Niederlassung der Franziskaner, schlichte Frühgotik
[8] Dom St. Kilian am Paradeplatz, Romanik, mächtiger Kuppelbau, etwas unnahbar wirkend, mit zahlreichen Skulpturen und Gräbern, so im nördlichen Querschiff die barocke Schönbornkapelle mit den Grabmälern der Fürstbischöfe dieses Namens.
Im Museum am Dom sind zeitgenössische Kunstwerke thematisch ähnlichen aus vergangenen Jh.en zugeordnet.
[9] Neumünster, romanische Basilika (11.Jh.), zweitürmig, barock umgestaltet: Im Susamgärtchen - Zugang über Martinstraße befindet sich ein Grabdenkmal für Walther von der Vogelweide.
[10] Rückermainhof (1715), Amtshof des Stiftes St. Burkard, Stachel (1413 erstgenannt) und der benachbarte vordere Gressenhof (Renaissancebau) waren charakteristisch für die Altstadt Würzburgs.
[11] Marienkapelle am Marienplatz (1377/1480), Spätgotik, reich verzierte Portalbögen, Adam und Eva am Marktportal von Tilman Riemenschneider (Kopie), Innenausstattung nach Brand (1945) verändert.
[12] Haus zum Falken, Rokokofassade, einst Gasthaus
[13] Augustinerkirche
Ehemals Dominikanerkirche mit gotischem Chor (um 1275), Langhaus (1741) von Balthasar Neumann, Stukkaturen von A. Bossi
[14] Alter Kranen (1773) am Main, Wahrzeichen der Stadt
[15] Juliusspital (1576) Juliuspromenade, gegründet von Fürstbischof Julius Echter, imposant schlossartige Barockanlage mit Rokokoapotheke und Gartenfront (1699) von A. Petrini, schlichte Straßenfront 1789 von Geigel. Im Park reizvoller Pavillon von Greising 1714 und barocke Brunnenanlage (1706) von Jakob van der Auvera.
[16] Stift Haug (1670/91), erster barocker Kirchenbau Frankens, Architekten A. Petrini, mit stattlicher Doppelturmfassade und mächtiger Vierungskuppel, 1945 verbrannte die Ausstattung. Immerhin ist eine echter Jacopo Tintoretto (1583) zu sehen.
[17] Bürgerspital zum Hl. Geist (1319), Bürgerstiftung, Innenhof mit Arkadenbau von A. Müller von 1717. Kleine gotische Kirche mit wertvollen Plastiken.
[18] Roter Bau, Familienpalais (Anfang 18. Jh.)
[19] Hof Conti (1609) mit reichem Renaissanceerker, einst Domherrenhof, jetzt Bischofspalais
weiter erbaulich:
terrassenförmige Wohnhäuser in Neue Sachlichkeit: Keesburgstrasse (1929), Judenbühlweg (1930), Villenanlage Lerchenhain (1930) von Peter Feile (1899-1972).
museal exponiert
- Mineralogisches Museum Am Hubland - Edelsteine Mineralien Kristalle Erze Meteoriten
- Röntgen-Gedächtnisstätte, Röntgenring 8. Wilhelm Conrad Röntgen wurde in Lennep geboren. 1895 entdeckte er die nach ihm benannten Strahlen. In Würzburg war der vielgereiste Mann auch, 7 Jahre, zuletzt sogar als Rektor. Gestorben ist er in München
- Jüdisches Museum Shalom Europa - Darstellung des traditionellen jüdischen Lebens der letzten 900 Jahre in Würzburg und seiner Behauptung bis heute.
- Staatsgalerie, Residenzplatz 2
- Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz, Gemälde und Antikensammlung
- Kulturspeicher (seit 2002) - Kunst des 19./21. Jh. mit Wechselausstellungen, zudem eine Präsentation der Städtischen Sammlung mit den Schwerpunkten Biedermeier, deutscher Impressionismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Zeitgenössisches
- Städtische Galerie, Hofstraße 3, mainfränkische Kunst des 19. und 20. Jh.
- BBK-Galerie mit Wechselausstellungen von Gegenwartskunst
- Künstlerhaus: Druckwerkstatt für Lithographie, Radierung, Holzschnitt, Werkstattgalerie
beruhigend
- Park im Juliusspital
- Lusamgärtchen beim Neumüster, wo der Dichter Walther von der Vogelweide begraben
- Botanischer Garten und Pflanzenschauhäuser, Julius-von-Sachs-Platz 4
dargestellt
- Mainfranken Theater Würzburg, Theaterstraße 21, www.theaterwuerzburg.de
- Bockshorn Kabarett, Oskar-Laredo-Platz 1, www.bockshorn.de
- Das Kasparhaus Julius-Echter-Str. 8, www.theater-kasperhaus.de
- Plastisches Theater Hobbit, Münzstraße 1, www.theater-hobbit.de
festlich
- Barockfest in der Residenz Ende Mai
- Mozartfestwoche im Juni
- Kiliani-Volksfest im Juli
- Jazzfestival Ende November
lehrreich
- Universität (1582 geründet), FH Würzburg
- Hochschule für Musik
- Stein-Wein-Pfad, ein 4 km langer Panoramarundweg durch den Würzburger Stein mit seien Rebstöcken, Infos zu Würzburg und den Frankenweinen. Weinstuben, Weinkeller, Weinlokale und Weinspitäler findet man eher unterhalb der Berge und mehr als genug.
- Die Stadtbücherei Würzburg wurde 2002 zur besten öffentlichen Bibliothek gewählt.
persönlich u.a.
Max Heim stiftete im Jahr 1905 zur Errichtung einer Volkslesehalle 157.000 Goldmark. Woher nahm er das Geld und was hatte er davon? Immerhin war es für einen guten Zweck. Was wurde denn so vorgelesen. Was wurde aus der Halle?
Konrad von Würzburg, Dichter, 13. Jh.
Matthias Grünewald, Maler, 15. Jh.
Leonhard Frank, Schriftsteller, 1882 in Würzburg geboren, 1961 in München gestorben
Stadtteile/Eingemeindung
eingemeindet wurden folgende Orte:
Heidingsfeld, Herrnmühle, Heuchelhof, Holzmühle, Lengfeld, Oberdürrbach, Pilziggrund, Riedmühle, Rosenmühle, Rottenbauer, Schäfersmühle, Schafhof, Steinbachtal, Straubmühle, Unterdürrbach, Versbach, Vogelshof, Ziegelhütte, Zwickerleinshof
weiterhin zugehörig:
Frauenland, Dürrbach, Grombühl, Lindleinsmühle, Sanderau, Zellerau