Hier gibt es wichtige Informationen über die Stadt WeißensteinRathaus Weißenstadt

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Weißenstadt ist eine Stadt und staatlich anerkannter Erholungsort mit rund 3.400 EW (2008) auf 42,21 km² in 630 m ü.NN. mitten im Naturpark Fichtelgebirge

ortsgeschichtlich

Die Ursprünge der Siedlung reichen bis ins 12. Jh. zurück.
1299 erfolgte die urkundliche Ersterwähnung als „alba Ecclesia", also Weißenkirchen
1348 erwarben die Burggrafen von Nürnberg Weißenkirchen, erhoben es zur Stadt mit dem neuen Namen Weißenstadt. Außerdem erhielt Weißenstadt eines der "Sechs Ämter", Zinner- und Zeidelgericht. Zinnbergbau und die Zeidelei (Waldbienenzucht) waren im Mittelalter bedeutende Ertragsfaktoren, zumal die Landwirtschaft nur geringe Ertäge brachte.
Später kamen Handweberei und Nagelschmieden hinzu.

1618-1648 zerstörten Plünderungen und Brandschatzungen im Dreißigjährigen Krieg über die Hälfte der Stadt.

1791 kam Weißenstadt von der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth an Preußen, war 1806 -1810 französisch besetzt und gehörte dann zu Bayern.
1823 brannten (9.Mai) fast alle Gebäude innerhalb der Stadtmauer nieder.

1899 begann mit Eröffnung der Bahnlinie Kirchenlamitz-Weißenstadt die Industrialisierung der Stadt. Die Granitindustrie profitierte vom greifbaren Rohstoff. Stahldraht und Porzellan wurden gefertigt, Webereien entstanden. Ab den 1920ern erlangte der Fremdenverkehr für Weißenstadt zunehmend Bedeutung. Sonderzüge aus Sachsen und Hof transportierten wintersportliche Gäste heran. Als die Bahn noch kam, war sie wichtiger Wirtschaftsmotor. 1972 wurde der Personenzugverkehr nach W. eingestellt, 1994 die Bahnlinie demontiert.

sehenswerte Innenstadt
Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Weißenstadt

Die gesamte Altstadt, ab 1986 saniert, steht unter Ensembleschutz. Die planmäß mittelalterlich erfolgte Stadtanlage blieb trotz Wiederaufbau nach dem Stadtbrand von 1832 erhalten.

Von der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung blieben nur wenige Mauerreste, so am Pfarrgässchen 3/5, Kapellengässchen 21/23 und Schlossgässchen 4.


durch die Kirchgasse von Weißenstadt

[M] Marktplatz

[R] Rathaus Kirchplatz 1 (1828 beg., Planung: Johann Andreas Ritter), zweigeschossig, Fassade lisenengegliedert, abgewalmtes Schieferdach mit Dachreiter

[1] Stadtpfarrkirche am Kirchplatz 2, Langhaus im Kern Romanik, Chor und Turm spätgotisch, Umbau Langhaus samt Chor im frühen 18. Jh.


mehrere Scheunenreihen, wie hier am Kurpark, blieben vor der historischen Kernstadt von Weißenstadt erhalten

[2] Scheunenreihen. Auf Anordnung der Regierung durften nach dem Brand von 1823 alle Scheunen nur außerhalb der Stadtmauern wieder errichtet werden.
Scheunenreihe findet man in der Kirchenlamitzer Straße, Am Ehrenhain, am Mühlgraben und nahe der Bayreuther Straße (die ältesten).

Felsenkeller. In den Vorratskellern wurden landwirtschaftliche Produkte für den Winter gelagert. Das Kellerrecht musste man von der Stadt erwerben.


Alte Feuerwehr, flottes Jugendzentrum von Marktredwitz

[3] Kurpark, 1991/94 als Bindeglied zwischen See und Altstadt angelegt auf dem ehemaligen Gelände der Steinbearbeitungsfirma Grasyma.

Raum für Besinnlichkeit bieten die (echten) Kurparkruinen, zum Glück weniger dramatisch und weitläufig wie Pompeji.


[4] Weißenstädter See

1410 als Stadtweihers angelegt, 1812 wieder trockengelegt, wurde er zur Förderung des Tourismus 1974/76 neu angestaut, gespeist durch die Eger, die dann nahe am Kurpark weiterfließt.
Die Wasserfläche beträgt 50 Hektar. Eine separate Sportzone im Süden ist zum Segeln, Surfen und Tretbootfahren reserviert. Um den See veräuft ein knapp 4 km langer Weg.

[4] Badehalbinsel und Kinderbadebucht am See.


gesund

Kurzentrum (2007), Gesundheitshotel am Westufer des Weißenstädter Sees
mit Hallenbad, beheizten Freibad, Whirlpool (35°C), Sonnengalerie, Sauna
Die radonhaltige Quelle im Quellenpark versorgt das Kurzentrum mit Wasser, Sie ist seit 2009 als Heilquelle anerkannt.

event
zumhenker
Als auf der Stadtmauer von Weißenstadt noch reichlich saftiges Gras wuchs, sollte es dem Gemeindestier Bummel als preiswertes Grünfutter dienen. Mit einem Seil um den starken Nacken versuchten die Weißenstädter also, den Bummel auf die Mauer zu ziehen. Selbst als dem armen Tier schon die Zunge vom würgenden Strick heraus hing, zogen sie weiter, meinten wohl, Bommel lecke sich bereits das Maul nach dem guten Futter. Weil man ihn aber nicht auf die Mauer brachte, ließ man ihn wieder zu Boden und staunte nicht schlecht: Bommel war tot. Seitdem ruft man die Leute aus Weißenstadt landläufig mit Spitznamen "Bummelhenker".
Ortsteile/Eingemeindung

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