Bad Wilsnack - Thermalsole- und Moorheilbad
Das Kurstädtchen mit 2.800 EW (2001) und wundersamen Hang zu schwarzen Zahlen liegt mit 30m ü.NN. noch 6 m höher als Wittenberge.
Außerdem liegt Bad Wilsnack in der Prignitz und am nördlichen Rand des Elbe-Urstromtales.
Von sanften Wäldern umgeben, ducken sich die meisten Häuser aufgereiht zwischen Straße und Garten. Die Luft ist sauber, auch weil größere Industriebetriebe fehlen.
Berlin ist gut erreichbar.
ortsgeschichtlich
1383 wurde Wilsnack erstmals urkundlich nachweisbar erwähnt in Zusammenhang mit einer Brandschatzung. Die Blutstropfen-Legende war geboren.
1471 erhielt Wilsnack dioe städtische Gerichtsbarkeit.
1474 übertrug Bischof Wedego auf Wilsnack Teile des Wittstocker Stadtrechts.
1552 verbrannte der evangelische Pfarrer Ellefeld die Wunderbluthostien. Ende einer Legend.
1627/1643 kamen mit dem Dreißigjährigen Krieg Plünderungen durch verschiedenen Truppen.
1754 kam das mittelalterliche Recht zum Teil undter den Hammer, der Galgen abgeschafft.
1846 wurde die Eisenbahnlinie Berlin - Hamburg in Betrieb genommen.
sehenswerte Innenstadt
[A] Altes Rathaus
[B] Bahnhof
[R] Rathaus, hell einladend in klassisch edler Form
[1] Besonderen Reiz verleihen der Stadt die all gegenwärtigen Fachwerkhäuser im Zentrum, besonders prägnantean der Große Straße oder in der Lindenstraße, aber auch bis in die Plattenburger Avenue, meist als Reihenhäuser mit nachgelagerten Höfen und Gärten.
Ein Schloss gab es hier nicht, wohl aber ein am ehemaligen Gutshof so genanntes Gebäude. 1976 brannte es nieder.
[2] Kirche St. Nikolai, die Wunderblutkirche. Die Story vom Hostienwunder (1383) verbreitete sich schnell und europaweit und zog zahllose Wallfahrer an. Wallfahrtssouveniers, Ablasshandel und Sünderwaage machten das Bistum reich.
Die auf den Trümmern der Vorgängerkirche neu errichtete Wallfahrtskirche überzeugt durch ihre Unverhälnismäßigkeit, was sich auch noch für den Um- und Ausbau des Havelberger Doms auszahlten sollte.
[3] Goethepark
Um 1900 wurde das Städtchen zu einem Luftkurort entwickelt
[4] Elbtalgrundschule (1911), ehemals Jahnschule. Sie wirkt schon recht kaiserlich.
[5] zum Mühlendammpark an der Karthane
[6] Festpaltz am Karthanepark, als Kurpark (1007/10)
[7] Karthanehalle mit Stadtbibliothek
personell
Friedrich Wilhelm Gustav Zimmermann, Geburtshaus in der Lindenstraße, lebte 1841 bis 1914: Als Stadtförster in der umgebenden Natur sehr umtriebig, entdeckte er 1907 am Flüsschen Karthane die eisenoxidhaltigen Moore. Damit erhielt Wilsnack weiteren Aufwind, profilierte sich vom Luftkurort überdies zum Moorheilbad.
Seit 1927 darf es sich mit dem Beinamen "Bad" schmücken. 1929 folgte der verpflichtende Erlass des Preußischen Staatsministeriums zur Umbenennung. Der Geldfluss riss selten ab.
[8] Kurmittelhaus, Haus des Gastes, Badstraße. Das therapeutische Angebot wurde erweitert: Kristall-, Kur- und Gradiertherme mit drei Thermalwasserbecken, darin verbaut 200 Tonnen Marmor, 15 Tonnen Edelsteine und tropische Pflanzen. Der Kurkomplex in natürlich gewachsener Parkstruktur im Norden der Stadt lässt auch Raum für frei schreitende Exoten, Pflegeheim und Elbtalklinik.
event
- Sommermusiken in der Kirche, verschiedene Künstler Orchester, Chöre Mai bis Oktober
- Prignitzer Sängertreffen mit Chören des Landes Brandenburg zum 2. Juni-Wochenende
- Pilgerfest: mittelalterliches Markttreiben, Schauspiel, Musik und mehr im August
Ortsteile /Eingemeindung
Neben weiter Walfläche und Feldern gehören noch die Orte Grube, Groß Lüben, Klein Lüben zum Stadtgebiet