Perleberg
fotos © schuldes / fotobee.de - Der Roland von Perleberg ist nach dem Bremer Riesen der zweitälteste.
Kreisstadt mit 14.000 EW (2001) an der Stepnitz
Interessant ist Perleberg durch seine verkehrsgünstige Lage auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin.
ortsgeschichtlich
1230 wurde Perleberg erstmals urkundlich nachweisbar genannt. Die Siedlung entstand im Schutz einer durch den Edlen Gans zu Putlitz gegründeten Burg. Dank der Mitgliedschaft zur Hanse (ab 1358) entwickelte sich der Ort bis zum Ende des 14. Jh.s zu einem der reichsten der Mark Brandenburg und zur Hauptstadt der Prignitz.
1420 wurde im Perleberger Rathaus der Perleberger Frieden zwischen den Kurfürstentum Brandenburg und seinen Nachbarterritorien geschlossen.
Der durch Kurfürst Friedrich II. erzwungene Austritt aus der Hanse hielt im 15. Jh. die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt auf. Dafür erhielt der 1498 zum ersten Mal erwähnte Roland seinen Standort auf dem Marktplatz, mit einer Höhe von über 5,4 m nicht zu übersehen und selbst alles Treiben am Markt gut überblickend.
Anfang 19. Jh. wurde Perleberg Garnisonsstadt.
historischer Altstadtkern
Perleberg ist eine nicht planmäßig angelegte, sondern eine gewachsene Stadt, dem Oval der Insel und den Biegungen des Flusses sich anlehnend. So krümmten sich Straßen und Plätze bei Zeiten, waren Gundstein für eine Bebauung mit allseits überraschenden Blickwinkeln und viel Abwechslung, die für Verdichtung aus mehreren Siedlungskernchen nicht überraschend ist. Viele alte, teils reich verzierte Giebelhäuser aus dem 16. und 17. Jh. findet man am Kirchplatz, in der Mühlenstraße und am Schuhmarkt (Sanierung 2007).
[B] zum Bahnhof
[m] Heimatmuseum. Hier tut sich aber auch eine sehr romantische Ecke auf, zwischen einem guten Stück Stadtmauer am Schulgang und Schuhmarkt.
[M] Großer Marktplatz, länglich mit freistehendem Roland.
Haus Nr. 4 (1525), ältestes noch erhaltenes Fachwerkhaus der Stadt, spätgotisches Giebelhaus, figürlich und mit Spruchbändern geschmückte Fassade (Original?).
[R] Rathaus mit edlem Backsteinmuster. Der Westteil geht auf die spätgotische Ratslaube aus dem 15. Jh. zurück, der marktseitige Erweiterungsbau mit Sitzungssaal (Kreuzgewölben, Deckenmalereien) auf F. A. Stüler (1839).
[1] St. Jacobi Kirche, gotischer Backsteinbau, 1361 als dreischiffiger Hallenbau begonnen, im 15. Jh. vollendet. Dekorativ die Portale im Langhaus, fünfarmiger Leuchter von 1475, Kronleuchter (1685), Innenausstattung von F. A. Stüler.
[2] Wallgebäude an weiteren in Resten der Stadtmauer, war ursprünglich im 14./15. Jh. ein Wasserschloss der brandenburgischen Markgrafen (vermutlich), wurde 16./18. Jh. zum Wallgebäude.
[3] Gymnasium in der Puschkinstraße (1861/64) wurde von F. A. Stüler entworfen.
[4] Mühlen-/Bäckerstraße Rotes Fachwerkhaus (Foto)
[5] Ochsengasse/ Bäckerstraße
Die sich vom Großen Markt in Richtung Südost ziehende Bäckerstraße wurde ab 1996 neu gestaltet und richtig gut ins Bild gesetzt. 1626 warannten 26 <häuser mit Nebengebäuden allein in dieser Straße ab, Und doch reihen sich vom Hausnr. 1 bis 37 allein 26 unter Denkmalschutz stehende Häuser aneinander, recht unterschiedlich und nicht nur baukulturell interessant.
[6] Union-Theater Uferstraße. Das altes Kino (1912), aber auch recht interessante Häuserzeilen findet man im Südzipfel der Altstadt.
museal
- Heimatmuseum Mönchort 7-11
- Oldtimer-Museum Wilsnackerstraße 12 / Ziegelhof, vor dem Stadtgraben, etwa wo sich die Stepnitz teilt
Stadtteile/Eingemeindung
Dergenthin, Düpow, Groß Buchholz, Perleberg, Quitzow, Rosenhagen, Schönfeld, Spiegelhagen, Waldsiedlung