Schwedt/Oder
foto © schuldes / fotobee.de - Blick von der Stadtbrücke auf die Wasserstraße in Schwedt/Oder
Stadt mit rund 39.700 EW (2001) in 10 m ü.NN. an der Oder;
ortsgeschichtlich
1265 wurde die ursprünglich slawische Siedlung Schwedt (swjaty = heilig) erstmals urkundlich erwähnt.
Wegen seiner strategischen Lage wurde Schwedt im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört.
1681 vernichtete ein Feuersturm den Neubeginn.
Danach entstand die mit regelmäßigem Grundriss völlig neu angelegte und vom Barock geprägte Ackerbürgerstadt, die von 1689 bis 1788 Sitz der Markgrafen von Schwedt war. Ein Schloss wurde im Stile des niederländischen Barock errichtet, Parkanlagen nach französischem Vorbild geschaffen. Es gab gar im 18. Jh. ein Operettentheater unter Leitung von Peter Abraham Schulz (1747 bis 1800, als Schwedter gestorben).
Bei hartnäckigem Widerstand der Wehrmacht wurde die Stadt im April 1945 zu 85% zerstört, fast alle bedeutenden historischen Bauten vernichtet.
Die klimatischen und Bodenbedingungen begünstigten im Schwedter Gebiet den Anbau und die Verarbeitung von Tabak. Seit 1958 wurde Schwedt programmatisch zu einem Zentrum der chemischen Industrie aufgebaut - eine Papierfabrik, Stammbetriebe der Petrolchemie, Mineralölverbundnetz zur Belieferung von Leuna, Zeitz ...
Durch die Grenzlage der Stadt bot sich die Einbeziehung polnischer Arbeitskräfte an. Die Einwohnerzahl Schwedts wuchs von 6.200 EW (1957) auf 52.300 (1980). 1960 bis 1974 wurden über 14.600 neue Wohnungen gebaut. Unter Anlehnung an die hitorische (barocke) Hauptachse entwickelte sich ein neues Stadtzentrum.
sehenswerte Innenstadt
[A] Alter Markt
[H] Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße
[R] Rathaus, [R2] Rathaus 2/ VHS
[V] Die Vierradener Straße ist eine der ältesten Straßen der Stadt. Die einstige Hauptverkehrsstraße hat einen gepflegten Hauch von Altstadt.
[T] Theater Uckermärkische Bühnen am Europäischen Hugenottenpark > Berliner Str. 46-48
[m] Museum
[1] Amtsgericht, heute Heimatmuseum
[2] Kirche St. Katharinen (13. Jh.), Umbau ab 1887 mit Turmneubau
[3] jüdisches Ritualbad
[4] Galerie am Kietz
[5] Vierradener Platz: neugotisches Gebäudeensemble mit Kirche St. Mariä (1895/98)
[6] Alte Stadtmühle bzw. Hahn'sche Seifenfabrik (1893), fränkischer Fachwerstil (im Bild)
[7] Stadtpark
[8] Berlischky-Pavillon (1777/79), Barock, ursprünglich französisch ref. Kirche
[9] Ermelerspeicher (19. Jh.), Tabakspeicher > Lindenallee 36
weiterhin:F
Criewen, altslawisches Fischerdorf, Dorfkirche (13. Jh.), Schloss mit Landschaftspark (um 1822), Architekt Peter J. Lenné
museal
- Tabakmuseum Vierraden > Breite Straße 14
Hugenottische Glaubensflüchtlinge brachten im 18. Jh.den Tabak in die Uckermark, der für die Region bald zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor wurde, der auch Schmuggler auf den Plan rief. - Fischereimuseum am Uferweg
natürlich
Nationalpark Unteres Odertal mit Wildnisschule und Camping bei Gatow
persönlich
1748 wurde in Schwedt der Architekt David Gilly geboren, der zusammen mit seinem Sohn Friedrich Wegbereiter des Klassizismus in Deutschland.
Stadtteile/Eingemeindung
Am Waldrand, Blumenhagen, Criewen, Gatow, Heinersdorf, Hohenfelde, Kummerow, Kunow, Stendell, Talsand, Vierraden, Zützen