Runkel an der Lahn

Burg Runkel über der gleichnamigen Stadt an der Lahn

fotos © schuldes / fotobee.de - Burg Runkel und und die beidseits der Lahn gelegene Stadt

Städtchen mit reichlich 10.000 EW (2009) beidseits der Lahn nahe Siegen, zwischen Limburg und Weilburg

ortsgeschichtlich

Auf der Dornburg stand bereits eine Keltensiedlung, die nachfolgend von den Germanen genutzt wurde.

1159 wurde Runkel erstmals urkundlich erwähnter Sitz des edlen Siegfried von Runkel. Die Burg war vermutlich die Gründung des Hohenstaufenkaisers Friedrich Barbarossa und diente der strategischen Sicherung einer alten Lahnfurt.
Die Runkels waren recht streitbare Herren. 1276 vertrieb Siegfried von Runkel seinen Vetter Heinrich aus der Burg. Trotzig erbaute dieser über de gegenüber liegenden Lahnufer seine Burg Schadeck, die 1289 erstmals genannt wurde. Wer verpasste ihr diesen reizenden Namen? Damit gingen die Runkel und Westerburg getrennte Wege, die durch den Bau der Lahnbrücke nur optisch verkürzt wurden. Unter Gezänk zog sich der Brückenbau acht Jahre dahin - nach heutigen Maßstäben eine Superleistung. Und diese Steinbrücke wird noch immer befahren!

1446 erhielt Schadeck, 1357 Runkel das Stadtrecht und jeweils eine Stadtmauer.
Während 1543 Melanchton auf Runkel zu Gast war, wurde 1622 der Landesherr Graf Hermann II. von seinem jängeren Bruder Philipp Ludwig aus Runkel vertrieben.

Seit Mitte 16. Jh. war die Burg Mittelpunkt der Vorderen Grafschaft Wied.

1634 wurde die Burg von Kroaten unter Graf Isolani zerstört und die Stadt eingeäschert.
1719 besetzten hannoveranische Truppen die Stadt, 1758 Sachsen, 1759 Franzosen und 1806 fiel der rechtslahnige Teil der Stadt an das napoleonische Großherzogtum Berg.
Nach dem Tod des letzten Wied-Runkelers Fürst Friedrich Ludwig kam Runkel an die Linie Wied-Neuwied.

sehenswerte Innenstadt

Runkel an der Lahn ist einen erholsamen Landgang vom Wasserwandern jederzeit wert. Die Häuser der Kernstadt sind eng an den Burgfelsen gelehnt. Im Kontaxt mit der Lahn, ihrer Flussinsel und der Steinbrücke ergibt sich ein ganz besonderes Flair.

[B] Bahnhof
[C] Campingplatz an der Lahn
[R] Rathaus

Runkel

[1] Burg Rukel, Stammburg der Grafen von Wied, in Privatbesitz, Eintrittgebühr

Der obere Teil der Burg blieb Ruine, die Unterburg wurde wieder aufgebaut. Sie enthält einen Bildersaal, Archiv, die Kapelle und die fürstlich-Wiedische Verwaltung

[2] äußeres Burgtor mit Baruckem Wappen und zwei Rundtürmen, einziger Zugang zur Burganlage über den Schlossplatz und ein weiteres Tor, einst mit Fallbrücke. Eine Brücke führt über den Burggraben, der etwa 15 Metern tief ist.


Runkel

[3] Wied'scher Hof, Gaststätte

[4] Zehnhaus - Fachwerkhäuser (17./18. Jh.)


Runkel

[5] Glockenturm, ehemaliger Wehrturm an der Ecke der Runkeler Stadtmauer, im 30jährigen Krieg 1634 zerstört, seit 1700 wird er von der ev. Gemeinde als Glockenturm genutzt. Die Kirche wurde nach ihrer Zerstörung 1640 wieder hergestellt.


Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Runkel Lahn

[6] steinerne Flussbrücke (1440)


sehenswertes Schadeck
Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Runkel Lahn

[7] Burg Schadeck (1288), von Heinrich von Westburg als Trutzburg gegen die Runkeler errichtet, später in kurtrierer Händen, ab 1803 teilweise abgebrochen. 1765 wurde ein Großteil des Schadecker Ortskerns durch Blitzeinschlag zerstört. Nur das Schloss und die Kirche (17.Jh.) blieben unbeschädigt. Mit den Gebäude entlang der Schlossstraße bilden sie eine denkmalgeschützte Gesamtanlage.
ersteigenswert: Schadecker Treppchen

Dehrn, heute größte Stadtteil

Das sich als Straßendorf entwickelte Dehrn wurde 1197 erstmals erwähnt. Prägender Teil des alten Stadtkern bildet heute das Schloss Dehrn, auf einem Hochplateau gelegen und von einem schluchtenähnlichen Landschaftspark umgeben. Der einstige Burgfrieden wurde in den 1960er und 1970er Jahren neu bebaut. Neben dem historische Burgmannenhaus bestehen im Altort weitere schützenswerte Gebäude, zumeist ehemalige Hofreiten in Fachwerkbauweise.

Der Derner Hafen wird heute zu sportlichen Zwecken genutzt.
Dehrn war bis 1974 eigenständige Gemeinde.


weiterhin:

Steedener Kalksteinhöhlen an der Lahn, leider zerstört, mit verschiedenste Siedlungsspurnen, bis in die Steinzeit reichend

natürlich sportlich

Rad- und Kanutouren durch das romantische Lahntal

event

Literatur:
• Heimatbuch Runkel von August Gerhardt
• Geschichte der gräflichen und fürstlichen Häuser Isenburg, Runkel, Wied von J. St. Reck, Weimar 1825

Stadtteile/Eingemeindung
Orte im Stadtgebiet von Runkel Lahn

Arfurt, Dehrn, Ennerich, Eschenau, Hofen, Runkel, Schadeck, Steeden, Wirbelau mit Burg Neu-Elkerhausen