Ostseeheilbad Graal-Müritz

2020 Graal-Müritz

foto © - Bruchlandung 2020? Am Strand von Graal-Müritz

Gemeinde rund 4.200 EW (2012), 3.700 EW (1980), Kur- und Seeheilbad

Die Rostocker Heide, die Rostock 1252 vom Landesfürsten erwarb, erstreckt sich von Markgrafenheide bis zum "Grenzstrom" bei Oraal. Ein Schmelzwasserstrom lagerte am Ende der letzten Kalt- oder Eiszeit in diesem Gebiet in einem Delta eine mächtige Sanddecke ab, die später durch den Wind umgelagert und teilweise zu Dünen aufgeweht wurde.

ortsgeschichtlich

1328 wurde der Hof Müritz (slawisch für eine Gegend am Meer) im Besitz des Klosters St. Claren erstmals urkundlich erwähnt.
1525 wurde in Graal ein Hof errichtet.
1567 fand Graal erstmalige Erwähnung in Rostocker Zollakten.
1806 wurden während der französichen Besetzung Einwohner für Napoleons Feldzug geworben, denen nach glücklicher Heimkehr Baumaterial für den Hausbau in Müritz versprochen wurde.

1819 begann der Badeverkehr im Dorf Müritz. Fischer und Büdner, also Besitzer einer kleinen Bude mit ein wenig Land, waren die ersten Quartierwirte für die Gäste.
1884 eröffnete der Leibarzt des Mecklenburgischen Herzogs, Dr. Carl von Mettenheimer, das erste Kinderhospital an der Ostsee in Müritz. 1924 legte das DRK Essen nach und errichtete in Graal ein Erholungsheim für Kinder. 1925 engagierten sich die Berliner Verkehrsbetriebe mit einer Erholungseinrichtung und der Bäderbahn.
1938 wurden die Gemeinden Graal und Müritz zusammengelegt zur Gemeinde Graal-Müritz.

1945 am 2. Mai wurde Graal-Müritz kampflos der Roten Armee übergeben.

1947 kamen wieder erste Urlauber nach Graal-Müritz.
1960 erhielt Graal-Müritz die staatliche Anerkennung als Seeheilbad.
1998 erfolgte die Verleihung des Titels "Seeheilbad“.

sehenswertes Gemeindezentrum
Rathau Graal-Müritz

[B] Bahnhof
[R] Rathaus, Neubau 1998 < Ribnitzer Str. 21
[X] Graaler Windmühle (1852) > Mühlenweg


Sehenswertes und Markantes im Seeheilbad Graal-Müritz

[1] Schwimmhalle
[2] Am Wasserturm (1913)
[3] evangelische Lukaskirche (1908 eingeweiht) am Friedhof
[4] Waldstadion


Heimatmusum am Buchenhof Graal-Müritz, nahe am Rhodondenronpark

[5] Rhododendronpark (1955), seit 1986 Naturdenkmal > Parkstraße
[6] Seebrücke (1993), 350m lang
[?] Haus des Gastes (1997 eröffnet)


museal

Heimatmuseum > Lindenweg im Buchenhof
Eine Tafel gedenkt hier Walter Curt Scholz (1906-1984), Heimatforscher und Begründer der Heimatstube

event
natürlich
Buchenwäldchen vor dem Sandstrand von Graal-Müritz

Auf dem Buchenweg zu Strand wandelt man durch ein parkähnliches Buchenwäldchen.
literarisch

An diesem Ort der Literaten weilten viele namhafte Schriftsteller wie Hans Fallada, Uwe Johnson, Franz Kafka, Walter Kempowski, Alfred Kerr, Robert Musil oder Erich Kästner, aber auch namenlose Literaten, die nie ihren künstlerischen Zenit erreichten.
Kurt Tucholsky, 1890 in Berlin geboren, war einer der bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Er veröffentlichte politisch-satirische Texte, Lieder und Gedichte, vor allem in der "Weltbühne". 1920 weilte Kurt Tucholsky nach Heirat mit seiner ersten Frau, Else Weil, in der Pension "Buchenhof" auf. Die Ehe wurde 1924 geschieden. Ab 1930 lebte Tucholsky in Schweden, wo er 1935 starb.

Ortsteile/Eingemeindung

Gemeinden Graal und Müritz wurden 1938 zusammengelegt zu Graal-Müritz.