Schöne Insel Usedom
Die Insel Usedom, 445 km² groß, besteht in ihrer nordwestlichen Hälfte aus Höhenrücken, die sich in südwest-nördlicher Richtung quer durch die Insel ziehen. Zwischen ihnen breiten sich Verlandungsgebiete mit Dünen und Kiefernwald aus. Die Höhenzüge bilden auf der stark eingebuchteten Binnenseite der Insel reizvolle Kliffs (Weißer Berg) auf der Halbinsel Gnitz südlich von Zinnowitz. Im Südosten der Insel ist Endmoränenland mit welligen Höhen und anmutigen Seen bestimmend.
Die Ostseebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck verbindet eine 5 km lange Strandpromenade. Nordwestlich von Zinnowitz liegen die kleineren und stilleren Seebäder. Fast jeder Ort verfügt auch über einen Campingplatz.
Reizvoll liegen verschiedene Inselseen - Gothensee, Schmollensee, Großer und Kleiner Krebssee...
Benz
Gemeinde mit rund 1.000 EW (2012) im Herzen der Insel Usedom
sehenswert:
- Usedomer Schweiz so wir die Gegend wegen Ihrer schönen Lage zwischen Seen und Bergen (Mühlenberg, Kuckucksberg, Fuchsberg...) genannt.
- Petrikirche (15./16. Jh.), Feldsteinbau, Mauerreste im Längsschiff stammen noch aus der frühesten Bauphase, Turm 17.Jh., Turmhaube 1740, einzigartige Deckenbemalung. Weltberühmt wurde die Kirche durch verschiedene Darstellungen durch den Maler und Bauhausmeister Lyonel Feininger
Holländermühle in Benz (um 1823). Die erste bildliche Darstellung der Mühle stammt von Lyonel Feininger, der am 14.September 1910 die charakteristische Silhouette zu Papier brachte. Das heute unbezahlbare und unverkäufliche Werk half später bei der Restaurierung der Flügel, die sich heute wieder im Originalzustand bewegen.
Nun wird die Benzer Mühle durch den Verein Kulturmühle Benz e.V. erhalten und weiter restauriert. Das Denkmal steht interessierten Besuchern zur Besichtigung offen. Eine wunderschöne Aussicht lädt zum Verweilen ein.
www.kulturmuehle-benz.de
Ortsteile:
Benz, Stoben, Reetzow, Labbmitz, Neppermin und Balm besteht seit über 750 Jahren.
Dargen
Gemeinde mit rund 550 EW (2012)
- Museum, Ausstellung von Zweirad- und Motortechnik der DDR
- Wisentgehege Usedom in Prütenow
Garz
Gemeinde mit rund 250 EW (2012)
sehenswert (lt. Angabe eines Einheimischen):
- Imbis mit Hängematte
- Frauen, die nicht parshipen müssen
- Pferde mit Humor
- ein spitzenmäßiger Rastplatz
- heruntergelassene Gitter im Winter. Da bleibt man man unter sich.
- Back- und Feldsteinkirche (15. Jh., älteste Teile 13. Jh.), Spätgotik, ohne Kirchturm, frei stehender Glockenstuhl
Kamminke
Gemeinde mit rund 300 EW (2012) im Südosten der Insel, ein kleines Fischerdorf am Oderhaff
sehenswert:
- viele reetgedeckte Fischerkaten, farbenfrohe liebevoll geschmückte Häuser
- Fischräucherei Auf der Mole, im Hafen am Kleinen Haff
- Fähre nach Ueckermünde, evtl. auch nach Swinemünde
Am Golm (59m) befindet sich eine Gedenkstätte für 8.000(?) Opfer des britisch-amerikanischen Bombenangriffs auf Swinemünde (Swinoujscie). Der Blick reicht von hier bis zum polnischen Hafen Swinoujscie.
zugehörig sind:
Gegensee, Ludwigshof und die Orte Christiansberg, Luckow, Vogelsang und Altwarp am Neuwarper See (an dessen östlichen Ufer bereits Nowa Warpno)
Karlshagen
Gemeinde mit rund 3.100 EW (2012) zwischen Gothensee und Wolgastsee
1829 wurde die Fischerkolonie gegründet.
Lebt denn die höchste Buche auf Usedom noch, am Wolgastsee?
Die Kirche wurde 1943 kriegszerstört, 1952 wiederaufgebaut
Korswandt
Gemeinde mit rund 600 EW (2012)
Korswandt - höchste Buche auf Usedom, hinter HO-Gaststätte Am Wolgastsee
Krummin
Gemeinde mit rund 250 EW (2012);
Die bereits 1230 erwähnte Kirche an einer mittelalterlichen Handelsstraße wurde 1260/70 neu gebaut als Backsteinkirche.Diese Kirche schenkte Pommernherzog Bogislav IV. 1302 seiner Tochter, einer Zisterzienserin. Somit wurde sie zum einzige Klosterbau der Insel Usedom. Kirchenchor (15. Jh.), Turm (1857)
Mellenthin
Gemeinde mit knapp 500 EW (2012)
sehenswert u.a.:
- Dorfkirche (1319) aus Feldstein, Langhaus (15.Jh.) aus Backstein, Deckenmalerei (1420)
- Alte Schmiede, Fachwerk, Restaurant
Wasserschloss Mellenthin (1575/96), bedeutender Profanbau der Renaissance, Erdgeschosshalle mit schönem Kamin, reichem Stuckzierat
Eine Ausstellung präsentiert pommersche Keramik. Zur Unzeit ist das eiserne Tor verschlossen. Leider fehlen im Außenbereich Infos zur Schlossgeschichte. Damit eher abweisendes Marketing. Verzeihlich der Verzicht auf die Bücke im Osten der Schlossinsel.
eher unscheinbar:
der Turmhügel des Vorgängerbaus (14./16. Jh.)
Mölschow
Gemeinde mit rund 800 EW (2012)
Peenemünde
Gemeinde mit rund 250 EW (2012)
1630 landete hier König Gustav II. Adolf von Schweden.
Am 3. 10. 1942 wurde hier ein Tor zum Weltraum aufgestoßen. Eine 13 Tonnen schwere Rakete erreichte eine Geschwindigkeit von 1.500 m pro Sekunde, schon bald als Wunderwaffe V1 und V2 mit vernichtender Fracht London, Brüssel, Antverpen.
Dafür wurde Peenemünde zwar von britischen Bombern 1943 zerstört, der technische Direktor aber machte nach Kriegsende in den USA Karierre. Merke: Es geht selten um Wissenschaft oder Gerechtigkeit, es geht fast immer um Profit und Macht..
1945 bis 1989 war der beschauliche Ort Militärstützpunkt des Warschauer Paktes für Marine-und Luftstreitkräfte.
Heute ist für einen bedenklich hohen Anteil der Besucher Peenemünde eine mythisch germanische Pilgerstätte. Ein Informationszentrum am Bahnhofdokumentiert die technischen Errungenschaften und die Lage der Zwangsarbeiter, die diese todbringenden Waffen bauen mussten.
Eine Kirche (1993) aus schlichtem Fachwerk trägt am Altar eine Tafel zum 5. Gebot: Du sollst nicht töten.
Pudagla
Gemeinde mit reichlich 450 EW (2012) zwischen Achterwasser und Schmollensee quasi das Herz der Insel
- Aussicht vom Glaubensberg (39m)
- Schloss (1574) auf dem Gelände des 1156 gegründeten und im 16. Jh. aufgehobenen Prämonstratenser-Klosters Grobe > www.schloss-pudagla.de
Im historischen Schlossgewölbekeller ist eine breit angelegte Sammlung archäologische Fundstücke von Usedom verwahrt. Der vielseitig und kulturell ambitionierte Eigentümer ist bei ernsthaften Interesse gern zu einer Führung in die Gemäuer bereit. Bestimmt kommt er dabei auch auf die Bernsteinhexe Maria Schweidler zu sprechen.
Renommierte Maler stellen im angenehmeren Schloss-Ambiente aus. Tagungen und Workshops und Konzerte finden häufig statt. Nicht allein Kaffe und Kuchen schmecken hier vorzüglich.
Rankwitz
Gemeinde mit rund 600 EW (2012)
Sauzin
Gemeinde mit rund 400 EW (2012)
Seebad Ahlbeck
Gemeinde mit rund 700 EW (2012)
Östlich verläuft die Grenze zu Polen, unweit das polnische Seebad Swinemünde.
Ahlbeck hat(te) mal 5.450 EW. Es ist 1883 aus zwei im 18. Jh. angelegten Kolonistendörfern zusammengewachsen. Seit dieser Zeit kamen dorthin Badegäste.
Kirche (1895), Neugotik, Apsis: Buntglasfenster, Jugendstil
Die gründerzeitliche Seebrücke (1898) ist die älteste der deutschen Ostseeküste. Der Seesteg mit Schiffsanleger erhielt zwei gegenüberliegende Aufbauten, die nach 1905 miteinander verbunden wurden.
Die öffentliche Uhr an der Dünenstraße zeigt eine schmucke Uhrzeit an, in die man sich beidseits zwischen stattlich Villen, Pensionen wie Seeblick oder Hotels wie dem Ahlbecker Hof verlieren könnte.
Seebad Bansin
Seit Ende 18. Jh. herrscht in Bansin (2.800 EW 1980) Badebetrieb. Der Ort bietet solides Vergnügen, aber auch erhabene Gastronomie an der weit ausufernden Strandpromenade. Weiße Villen in feinster Bäderarchitektur, z.B. > Bergstraße (um 1900)
Das alte Dorf Bansin aber liegt südlich der Bahnlinie am Gothensee und sollte ein Geheimtipp bleiben.
sehenswert:
- Musikpavillon und öffentliche Uhr
- ehemaliges Warmbad, Badstraße 1
- hohe Dichte an beachtlichen Villen, Pensionen, Hotels und sonstigen Gebäuden besonders an der Bergstraße, Seestraße, Strandpromenade, Waldstraße
- Kirche (1938/39), Saalbau mit schlankem Glockenturm
Seebad Heringsdorf
amtsfreie Gemeinde mit rund 9.000 EW (2012)
Heringsdorf ist erst nach 1870 stark und zum Luxusbadeort gewachsen. Wo Kaiser Wilhelm II. gern Gast war und Maxim Gorki kurte, konnte es auch Otto Normalverbraucher gefallen.
In der Villa Irmgard, Maxim-Gorki-Straße 13 verbrachte Gorki 1922 einige Monate. Hier war(?) eine Maxim-Gorki-Gedenkstätte eingerichtet.
Prunkstück ist die über 500 m lange Seebrücke (1995).
baulich bedeutend u.a.:
- Villa Oppenheim, Delbrückstraße 11 (1883), ehemalige Sommervilla für die Bankiersfamilie
- Villa Bleichröder, Delbrückstraße 13/14 (1890) mit Remise, Parkanlage, heute Hotel/Pension
- Kulturhaus mit Treppenanlage des ehemaligen Strandcasinos, Kulmstraße 33
- Weißes Schloss, Rudolf-Breitscheid-Straße 3 (1825), Klassizismus, Planung durch Karl Friedrich Schinkel als Bülowsches Logierhaus errichtet, ältestes Gebäude des Ortes
- Kirche (1848), Planung von Ludwig Persius, einem Schüler von K.F. Schinkel, mit für Pommern einzigartiger Wandelhalle, schmaler Glockenturm. Leicht umwaldet erhebt sie sich auf dem Kulm.
Stolpe auf Usedom
ist eine Gemeinde mit rund 400 EW (2012) zwischen Oderhaff und Peenestrom
- Schloss (frühes 17. Jh.) mit zahlreichen Konzerten, Schlossführungen, Familienfeiern
- Backsteinkirche (1871), auf mittelalterlichen Feldsteinsockel errichtet,
- Straußenfarm mit Hofladen
Trassenheide
Gemeinde mit rund 850 EW (2012)
Ückeritz
Gemeinde mit rund 1.000 EW (2012). Sie wurde auch als Malerkolonie bekannt.
- Usedomer Gesteinsgarten
Wasserwanderrastplatz Hafen Stagnieß am Achterwasser
Das Vorhaben wurde gefördert zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur ländlicher Gebiete mit Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Bundesrepublik Deutschland sowie der Europäischen Union.
102 Bootsliegeplätze, 49 PKW-Stellplätze
Usedom - die Stadt
Zempin
Gemeinde mit rund 950 EW (2012)
Zinnowitz Ostseebad
Gemeinde mit rund 3.000 EW (2012), 4.400 (1980)
Bereits 1309 war Zinnowitz bekannt, als damals kleines Fischerdorf Tzys.
1750 Neugründung des Ortes durch Friedrich den Großen und Entwicklung des Badewesens.
Ende 19. Jh. wurde der Strandwald zu einem Park umgestaltet. Strandpromenade, Konzertplatz, ein Meerwasser-Warmbad und ein Seglerhafen am Achterwasser sorgen auch heute noch für eine bürgerlich mondäne Atmosphäre.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ferienort Zinnowitz zum Ersten Seebad der Werktätigen erklärt und dem Feriendienst der Sowjetisch-Deutschen Aktien-Gesellschaft Wismut zugesprochen. Neben zahlreichen für die Unterbringung der Wismutkumpel und Urlaubsgäste neu errichteten Bauwerken entstanden auch Kulturhäuser an der an der Ostsee.
Das ehemalige Kulturhaus Deutsch-Sowjetische-Freundschaft am Dannweg 19 (1953/57), ausgestattet mit Theatersaal, Tanzcafé, Bibliothek, Speisesaal und einer Großküche, steht seit 2007 unter Denkmalschutz, vor allem wohl wegen seiner früheren Bedeutung. In die Architektur des prägnant dominierenden Baus im schlichten neoklassizistischen Stil waren auch Ergebnisse eine Ideenwettbewerbes einflossen. Das Ergebnis war nicht unumstritten.
1990 wurde die bereits begonnene Sanierung gestoppt und danach das Gebäude gründlich geplündert.
einladend:
- Dünenstraße mit der Reihung stattlicher Villen, Gästehäuser, Pensionen
- Kirche (1895), Neugotik, Backstein, Kirchturm mit spitzer Haube, darauf ein Wetterhahn
- Neue Strandstraße und die Strandpromenade mit Hotels, Orchesterpavillon und vor allem auch viel Strand
Zirchow
Gemeinde mit rund 600 EW (2012) im Südosten der Insel Usedom im so genannten Achterland am Stettiner Haff
- Jakobuskirche, älteste Dorfkirche Usedoms, Kirchenschiff (1280) aus Feldstein mit Mauerwerk von über einem Meter. Sie hatte auch deutlich die Funktion einer Wehrkirche. Turm (15. Jh.), später mit barocker Haube, mittelalterliche Wandmalereien, Einrichtung 17./18. Jh.