Emden - westlichste Hafenstadt Deutschlands
fotos © schuldes / fotobee.de - Ratsdelft Emden, am Rathaus
kreisfreie Stadt mit 50.963 EW (2004) auf 112,43 km² in 1 m ü. NN. im Ostfriesland;
mit einem florierenden Seehafen an der Ems. Größter Arbeitgeber ist das ansässige Volkswagen-Werk.
ortsgeschichtlich
Um 800 Gründung als friesische Handelsniederlassung "Amuthon" an der Mündung der Ems, auf einer Warf, einem aufgeschütteten Erdhügel.
1244 erste urkundliche Erwähnung als Zollstätte.
1433 besetzte die Häuptlingsfamilie Cirksena mit Hilfe der Hanse die Stadt.
1464 erfolgte der Bau einer Burg als Amtssitz des Grafen Ulrich I.
Ab Mitte des 16. Jh. bis 1570 wuchs Emden zum wichtigster Umschlagplatz an der Nordsees, dank auch der Blockade niederländischen Häfen durch die Spanier und der Aufnahme von mehr als 6.000 reformierter Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden.
Ein erfolgreicher Aufstand gegen die rücksichtlosen Steuererhöhungen und Gesetze des Grafen Edzard II. verschaffte 1595 Emden weitgehende Selbstständigkeit einer freien Reichsstadt vergleichbar. Zum Schutz dieser Rechte entsandten die Niederlande sogar eine Schutztruppe, die gegen den natürlichen Feind - einen ausreisewilligen Fluss Ems - allerdings nichts bewirken konnte: Der Hafen verlandete zusehends und damit auch der einstige Wohlstand bis zur bittersten Not. Die Schutztruppe zog erst 1744 nach dem Tod des letzten Cirksena ab. Damit kam Emden unter preußische Verwaltung.
Die 1751 gegründete Emdener Ostasiatische Handelskompanie, hauptsächlich auf Tee und Porzellan aus Kanton (China) spezialisiert, brach mit Ausbruch des Siebenjährigen Krieges im Jahre 1756 allerdings bald zusammen, wurde 1765 aufgelöst.
1806 wurde Emden holländisch, 1810 von den Franzosen besetzt, fiel 1815 an das Königreich Hannover und nach der Schlacht bei Langensalza 1866 wieder unter preußische Verwaltung.
Durch Um- und viel Neubau des Hafens im 20. Jh. wurde Emden wieder zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Massengüter. Mit der Bombardierung durch alliierte Bomberverbände wurde 1944 das Stadtgebiet zu mehr als 80% zerstört.
sehenswerte Innenstadt
Nur wenige Häuser haben den Zweiten Weltkrieg überstanden. Ein guter Teil der begrünten Wallanlage umgibt immer noch die Kernstadt.
[R] Renaissance-Rathaus (um 1570 erbaut, Reko) mit Rüstkammer und Ostfriesischem Landesmuseum; Stadtgarten
[N] Neuer Markt
[1] Ratsdelft, das mittelalterliche Hafenbecken mit einem musealem Feuerschiff, einem Seenotrettungs-Kreuzer und einem Segel-Logger.
Das Hafentor am Ratsdelft, entworfen 1635 vom Ratsherrn und Architekten Martin Faber, wurde 1963 neuert. Dieses letzte noch vorhandene Hafentor in der Emsmauer sollte die Stadt vor Überflutung schützen.
[2] Ottohuus und Pelzerhaus (1585) - Renaissance in der Pelzerstraße mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte
[3] Burgplatz ohne Burg
[4] Wasserturm
[5] Kunsthalle
[6] Bastion mit mehreren Zwingern
[7] Post
[8] Hafenamt am alten Binnenhafen
vielfältig
- Kunsthalle, von Henri Nannen gegründete Kunstsammlung > Henri-Nannen-Platz
Schwerpunkt: Expressionismus und Neue Sachlichkeit - Ostfriesischen Landesmuseum
- Johannes a Lasco Bibliothek
FH OOW = FH Oldenburg Ostfriesland (Emden) Wilhelmshaven
traditionell
alljährliches Matjesfest - der frischste Matjes ist der beste
Stadtteile/Eingemeindung
Barenburg - Neue Kirche, imposanter Barock, Bolardusstr.,
Constantia Logumer Vorwerk Twixlum
Larrelt - 930 erste urkundliche Erwähnung als Hlarfliata, selbstständige Landgemeinde, 1945 eingemeidet
Port Arthur/Transvaal Conrebbersweg Früchteburg Harsweg Stadtzentrum Wolthusen/Neubaugebiet Wolthusen Dorf Uphusen/Marienwehr Herrentor Friesland Borßum/Hilmarsum Widdelswehr/Jarßum Petkum VW-Siedlung Wybelsum 930 erste urkundliche Erwähnung als Hlarfliata, selbstständige Landgemeinde, 1945 eingemeidet