fotos © schuldes / fotobee.de - Domäne in Pattensen
Pattensen ist eine Stadt mit rund 14.500 EW (2016) auf 67,06 km² im Calenberger Land südlich von Hannover
Im Süden des heutigen Stadtgebietes befindet sich der Wall einer alten Fluchtburg der Cherusker, später noch von den Sachsen genutzt. Im 9. Jh. wurde in Pattensen eine Urpfarrei gegründet. Anfang 11. Jh. fanden sich erste urkundliche Erwähnungen der heutigen Stadtteile Hüpede (Hupida), Oerie (Oride), Thiedenwiese (Tiadikashem) und Vardegötzen (Fritegotessin).
Im ausgehenden 12. Jh. erhielt die Bürgerschaft die ersten Stadtrechte.
Im 13. Jh. bekam Pattensen als bereits wichtiger Handelsplatz unter den Welfenherzögen volle Stadtrechte. Der Welfe Otto der Strenge errichtete in Schulenburg die Feste Calenberg als Residenz und Gegengewicht zu den Bischöfen von Hildesheim. Das 1353 erstmals erwähnte Schloss Coldingen kam an die Bischöfe von Hildesheim und wurde als deren Amtsschloss umgebaut. Coldingen lag im Grenzland, war damit stets Anlass für Querelen. Erst 1523 wurde Coldingen wieder welfisch und blieb Amtssitz bis 1852.
Anfang 16. Jh. wurde Pattensen in der Hildesheimer Stiftsfehde dreimal erobert und niedergerissen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Calenberger Land viermal geplündert. Unter anderem wurde auch die Feste Calenberg zerstört.
1655 und 1733 kam es in Pattensen zu besonders schlimmen Bränden. Der Neubau erfolgte schließlich einheitlich in meist zweigeschossige Bauweise der Fachwerkhäuser in traufständige Anordnung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren zeitweise über 30 Prozent der Einwohner Pattensens Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten.
Bis heute blieb Pattensen vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Dabei sind viele Bewohner Berufspendler in den Wirtschaftsraum Hannover.
[D] Dammstraße, baulich interessant
[A] Altes Rathaus, saniert um 2020, Ärztehaus ➥ Auf der Burg 12
[R] Rathaus
[M] Markt, umstanden von traufständigen Fachwerkhäusern. Die Gestalt des "Bürgersohnes" verweist auf eine Tradition, wonach mit Blumen und Zielwasser ein Schützenverein treffsicher Sieger ermittelt. Da war kein Platz für Flintenweiber, wohl aber für schmückende Zielscheiben an den Giebeln der Bürgherhäuser.
[6] Heimatstube ➥ Steinstraße
[7] Burgterrassen
[8] Alte Wache (1838), massiv, zweigeschossig, EG mit Arkaden, Mittelarkade mit Stadtwappen, anstelle der alten Steintorwache. Ursprünglich als Garnisongebäude errichtet, wurde es als solches nie genutzt.
weiterhin:
- Koldinger Amtshaus (1593)
- Ruine der Feste Calenberg (13. Jh.)
- St.-Georgs-Kirche (12. /13.Jh.) in Jeinsen
Schloss Marienburg (1857/66) auf bewaldeter Kuppe im OT Schulenburg
im Schloss zu sehen:
eine lebendige Sammlung und Dokumentation zur Geschichte des Welfenhauses, des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg
Im Osten Pattensens fließt die Leine mit den Naturschutzgebieten Alte Leine und Leineaue zwischen Ruthe und Koldingen und den Landschaftsschutzgebieten Obere Leine und Calenberger Leinetal.
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Hüpede, Jeinsen, Koldingen, Pattensen, Reden, Schulenburg, Tiedenwiese