Hildesheim im Harzvorland

Hildesheim, Marktplatz mit berühmten Häusern © BildPix.de #18506479

Stadt mit rund 111.000 EW (2002) auf 92,96 km² in 90m ü.NN.


ortsgeschichtlich

Im 8. Jh. gründeten Kaufleuten eine Siedlung nahe am Schnittpunkt uralter Handelswege. Dem ersten ansässigen germanischen Hofbesitzer Hildwin hat die Stadt angeblich ihren Namen zu verdanken. Bald siedelten sich auch Ritter, Handwerker und Kaufleute hier an.
815 wurde Hildesheim erstmals urkundlich erwähnt und Ludwig der Fromme errichtete ein Marienkirchlein auf dem Domhügel.

Anfang 11. Jh. entstand zwischen Domburg und Michaelishügel die eigentliche Stadt.
1196 erfolgte die Gründung der flämischen Dammstadt, um 1215 die Gründung der Neustadt.
1367 trat Hildesheim der Hanse bei.

1217 wurde erstmals ein Rathaus der Hildesheimer erwähnt. Ab 1345 gab es offiziel das Amt des Bürgermeisters. Bis 1460 setzten die Bürger der Stadt schrittweise ihr eigene Stadtrecht durch und schließlich fortschrittlich demokratische Verfassungsverhältnisse.

1583 Union der Alt- und Neustadt. 1806 endgültige Vereinigung.
1617 erschien in Hildesheim eine der ersten Zeitungen in Deutschland. Wie nannte sie sich? Gab es einen Nachfolger? Wer oder was bestimmte den Inhalt?

1813 kam Hildesheim ans Königreich Hannover, 1866 an Preußen.

1945 Am 22. März zerstörten Bombenangriffe die Stadt.
1960 erhielt Hildesheim Anschluss an das deutsche Autobahnnetz.
1970 Gründung der Hochschule, seit 1989 Universität, weitere Fachhochschulen

Seit 1974 ist Hildesheim Großstadt, nachdem 8 Ortschaften eingemeindet wurden.

sehenswerte Innenstadt
Hildesheim, Markt, Rolandsbrunnen © manfredxy #35087883

Hildesheim war eine der schönsten mittelalterlichen Städte, ein Ort frühromanischer Baukunst. Mit einem Angriff der Alliierten am 22. März 1945 wurde die Stadt in Schutt und Asche gelegt.

[R] Rathaus, 13./14.Jh., vollständig rekonstruiert; davor der Rolandsbrunnen (1540)
[M] Markt: historisches Ensemble, im Weltkrieg weitgehend zerstört, seit 1983 wiederaufgebaut, zahlreiche wertvolle Gebäude, unter anderem Wedekindhaus (1598), Lüntzelhaus (1755), Knochenhauerhaus (1529) und Rolandstift (14. Jh.); rekonstruierte Fassaden von Rokokohaus, Stadtschänke, Wollenweberhaus. Das
Hildesheim, Stadtplan der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt [1] Knochenhaueramtshaus, 1529, weltberühmt, weil eines der schönsten Fachwerkhäuser Deutschlands. Nach Zerstörung wieder originalgetreu aufgebaut, heute Stadtmuseum. Bäckeramtshaus daneben, original von 1800.

[2] Tempelhaus (1457)

[3] Andreaskirche (1389 Baubeginn), gotische Bürgerkirche im ehemaligen Gerberviertel. Der 114,5 m hohe Kirchturm der höchste Niedersachsens. Etwas weiter westlich eine gelungene Verbindung historischer Substanz im modernen Schulneubau: Renaissance-Auslucht am Fenstererker.


Hildesheim St. Michael Kirche © acanthurus666 #25630262

[4] St. Michael im Bild (1010/33), schönste Frühromanik, doppelchörig, klar gegliedert, 4 Flankentürme, im Mittelschiff Stützenwechsel und bemalte Flachdecke. Sie wurde nach Brandschaden durch Bombardierung (1945) originalgetreu wieder aufgebaut und ist seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe.
[5] Kreuzkirche: karolingisch-romanischer Kern, zahlreiche weitere Bauelemente, im 18. Jh. barockisiert. Neben der Kirche die Choralei (Schüler-Wohnhaus), Untergeschosse noch Romanik. Daneben die Kreuzpropstei (1491).


[6] Dom als UNESCO Weltkulturerbe, Romanik auf den Resten einer Basilika (9. Jh.), großartige Ausstattung, u.a. Bernwardinische Bronzetür (1015), Christussäule (1020), bronzenes Taufbecken (1240), Radleuchter. Außen an Apsis ein tausendjähriger Rosenstock
Südlich vom Dom das Gymnasium Josephinum mit Giebelfassade von 1694. Anschließend an den Dom das sehenswerte Dizöesan-Museum mit Sammlungen religiöser Kunstwerke.
[7] Seminarkirche: früher zum Kapuzinerkloster gehörig, italienische Barockfassade, Saalkirche. Weiter südlich am Brühl das Haus des Waffenschmieds Neiße (1498) mit Heimatmuseum
[8] Wernersches Haus (1606), eines der schönsten der Stadt. Gasse "Gelber Stern" mit Fachwerk-Hospitalgebäude der vereinigten Fünf Hospitäler.
[9] Kehrwiederturm: einziger erhaltener Torturm. Am Wall einige schöne unzerstört gebliebene Fachwerkhäuser.

[10] St. Godehardikirche: Benediktiner-Klosterkirche, Basilika, Chorgestühl, Holzplastik, Tympanonrelief.
[11] St. Lambertikirche am [N] Neumarkt: spätgotische dreischiffige Hallenkirche, mit bemerkenswertem Altarbildwerk.

lehrreich:
Uni Hildesheim
FH Hildesheim/Holzminden

Kunstzentrum Koppelschleuse

museal
festlich
kulinarisch
legendär
Etwa um das Jahr 1000 (?) verlor Ludwig der Fromme auf der Jagd ein Reliquienkreuz. Er sandte seine Diener aus, um es zu suchen. Im Wald entdeckten sie einen Rosenstock, der mitten im Winter grünte und an dem das Kreuz hing. Dort baute Ludwig eine Kapelle, und der Rosenstock blieb erhalten. Diese Geschichte kann man auch in den Märchen der Gebrüder Grimm nachlesen.
Stadtteile/Eingemeindung

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