Holzminden im Solling

Holzminden Porzellanmanufaktur

foto © W. Behrends / pixelio.de - Porzellanmanufaktur Fürstenberg

wohlduftende Kreisstadt mit ca. 21.000 EW (2005) an der Weser im Zentrum des Weserberglandes

ortsgeschichtlich

Anfang 9. Jh. bildete sich an der Weserfurt eine dörfliche Siedlung, erstmals urkundlich erwähnt als Holtesmeni bzw. Holtesmynne. Sie entwickelte sich bis zum 12. Jh. im Schutze einer einer kleinen Weserinsel durch das Lehnsgrafengeschlecht der Eversteiner errichteten Burg durch zur Stadt.
1245 erfolgte die schriftliche Bestätigung der gewährten Stadtrchte. Die Evversteiner mussten, befehdet durch benachbarte Fürsten und Bischöfe, ihre Stadt bald aufgeben. Der Erzbischof zu Köln ließ sich diesen strategisch günstigen Happen nicht entgehen, übergab ihn aber an die Herren zu Lippe. 1407 gelangte Holzminden unter die Herrschaft der Welfen.

Nach Plünderung 1447 durch Hussiten, weiteren Verheerungen und schließlich völliger Zerstörung 1640 durch kaiserliche Truppen konnte das bescheidene Ackerbürgerstädtchen erst nach Mitte 17. Jh. wieder Wachstum aufweisen.
Herzog Carl I. ließ 1742 bis 1763 einige Holzgebäude, Eisenfabriken und Stahlwerke errichten. Auch Steinbrüche wurden betrieben, ebenso bäuerliche Weberei. 1747 wurde eine Porzellanmanufaktur gegründet, die bis heute produziert.
Um 1800 schließlich durfte sich die Stadt als wohlhabend ansehen.

1831 wurde hier die erste deutsche Bauschule gegründet, heute Fachhochschule.
Seit 1910 Holzminden Sitz des Landschulheims am Solling, Stiftung.

1874 gelang Dr. Wilhelm Haarmann die synthetische Herstellung des Aromastoffes Vanellin. Er gründete mit Reimer eine Fima, mit der Holzminden zum internationalen Zentrum der Riech- und Geschmacksstoffindustrie. Jede Straße hat hier seitdem eine besondere Duftnote.

sehenswerte Innenstadt

Viele restaurierte Fachwerkhäuser sind im Altstadtring zu bewundern.
Der Raabe-Brunnen (Wilhelm Raabe ging hier zur Schule) ist eine kleine Entdeckung, das Glocken- und Figurenspiel ein Erlebnis.

[R] Rathaus, Umbau einer ehemaligen Schule, Neue Straße
[1] Fachhochschule f. Bauwesen. Hier können Architektur, Bauingenieurwesen und Studiengänge Bauchemie und Immobilienwirtschaft sowie Internationales Bauen als Ergänzungsstudiengang belegt werden.

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Holzminden

[2] Post
[3] Kauffmannsgarten, etwas weiter östlich: Paulikirche
[4] Museum
[5] Tilyhaus
[6] Altes Fährhaus am historischen Hafen
[7] Am Stahler Ufer: Dampfer-Anlegestelle, Camping-, Wohnmobilplatz, Bad
[8] Severinsches Haus


weiterhin:

- Reichspräsidentenhaus (1927) in Fassade die Worte: Einigkeit Recht Freiheit
- Stadtpark, Kaiser-Wilhelm-Turm, Sylbecker Berg 174m ü.NN.
- Jägerstein Türstenberger Allee
- Jagdschloss (1791) am Schlossplatz. Das über der Weser liegende Jagdschloss geht zurück auf eine Burganlage aus dem 13. Jh.. Der Umbau zu einem Jagdschloss erfolgte um 1600 von Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg.

weitsichtig und moorsüchtig

- Große Blöße bei Silberborn, höchstgelegene Stelle des Weserberglandes, 528 m ü.NN.
- Lug ins Land, Ausblick von einer Anhöhe im Naturpark Solling-Vogler auf den Weserbogen
- Moosberg südl. Silberborn, höchster Aussichtsberg (509 m ü.NN.) des Weserberglandes
- Naturschutzgebiet Hochmoor Mecklenbruch, höchstgelegenes Hochmoor in Norddeutschland
- Hochsollingturm, 33 m Aussichtsturm am Försterstieg, am Strotberg (444 m ü.NN.)

natürlich

- Hutewald, lichter Eichenwald, seit 2000 mit Heckrindern und Exmoorponies, Schaugehege
- Wildpark und Waldmuseum Neuhaus heimisches Wild im Solling-Park, herrlicher Rundweg

event
Stadtteile/Eingemeindung
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Holzminden

1973 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Mühlenberg, Neuhaus im Solling (heilklimatischer Kurort) und Silberborn (Luftkurort) in die Kreisstadt eingegliedert.

weiterhin zugehörig sind:
Allersheim (Brauerei), Altendorf, Altenhagen, Holzminden, Pipping, Fohlenplacken, Mühlenberg