Herford
fotos © galerie / fotobee.de - Rathaus von Herford
Herford ist eine westfälische Stadt mit etwa 66.500 EW (2012)
ortsgeschichtlich
Um 800 wurde Herford mit Verlegung eines Klosters erstmals urkundlich erwähnt. Nach Wandlung in ein Reichskloster 823 entwickelte sich allmählich die Stadt Herford.
Um 1170 erhielt Herford die Stadtrechte.
1224 kam es zu Gründung einer Herforder Neustadt.
1342 (1356?) wurde Herford Hansestadt. Der 1983 neu geründete Westfälischen Hansebunde erhielt seinen Sitz in Herford.um 1220 Entstehung einer Ratsverfassung (als zweite Stadt in Westfalen)
1246 Beteiligung an einem der ersten deutschen Städtebünde.
1631 wurde Herford zur Reichsstadt erklärt und darauf 1634 Alt- und Neustadt vereinigt.
Infolge des Dreißigjährigen Krieges und in Obhut Brandenburg-Preußens verarmte die Stadt. Ab dem 19. Jh. begann die Industrialisierung. Die Abtei wurde zu Spinnereifabrik mit Wasserturbinenantrieb und Gasbeleuchtung. 1847 wurde die Köln-Mindener Eisenbahn und der Herforder Bahnhof gebaut, 1896 das Wasserwerk, 1902 das Elektrizitätswerk. Die Stadt wuchs über die frühere Befestigung hinaus.
sehenswerte Innenstadt
Gegen Ende der 1990er Jahren erfolgte eine Neugestaltung der Fußgängerzone und der Altmarkt wurde umgebaut.
[A] Altmarkt, zentraler Platz der Innenstadt, einst wichtiger Handelsort, ist immer noch recht lebendig. Bis 1878 stand hier auch das Altstädter Rathaus.
[N] Neuer Markt, Zentrum der Neustadt und einer der schönsten Herforder Plätze. geprägt von Fachwerk- und Renaissancearchitektur, Neustädter Rathaus und Wulfert-Haus in Weser-Renaissance.
Brunnen (1599) mit Ritterfigur. Dessen Schild trägt das Wappen der freien Reichsstadt Herford.
[R] Rathaus (1913/17), Neobarock > Rathausplatz, Gelände der früheren Abtei
[1] Münster (ab 1220), älteste Hallenkirche Westfalens, mit Kapelle
[2] Bibliothek
[3] Hämelinger Straße
- Fachwerkhaus mit reichen Schnitzereien am Giebel (1575)
- Jugendstilhaus (1906/1907), 3gesch., massiver Giebelbau
[4] Johanniskirche bzw. Neustädter Kirche (> 1220), Gotik. 1414 wurden die Gebeine Widukinds hierher verlegt.
[5] Frühherrenhaus (1591) , massiv, rötlich verputzt > Frühherrrenstr. 11
[6] Wulfert-Haus, Neuer Markt 2 (1560), 2geschossig, Giebel in Stile der Lippe-Renaissance - Foto links
[7] Crüwell-Haus bzw. Bürgermeisterhaus Höckerstraße 4, (1538). Der 1966 sanierte Giebel gehört zu den schönsten spätgotischen Stufengiebeln Westfalens.
[8] In der Brüderstraße blieben einige Fachwerkbauten aus dem 16. Jh. erhalten. Berühmt ist das Remensnider-Haus Brüderstr. 26 (1521), markant auch das Giebelhaus daneben.
Das massive Hansa-Haus, Hotel mit deutlicher Referenz an die Hanse, ist wohl ein gründerzeitlicher Bau.
[9] Labadistenhaus (17. Jh.), Elisabethstraße - Foto links
[10] Gericht an der "Freiheit"
weiterhin:
- Marienkirche (13./14. Jh.), Stiftbergstraße
- Radewiger Jakobikirche
- MARTa - Museum (2005) für moderne Möbel, Kunst, Design, Architektur > Goebenstr. 4-10
- städtisches Museum / Haus der Kunst / Weiterbildung im Pöppelmann-Haus > Deichtorwall 2
natürlich
- Aawiesenpark mit Fredericia-Ufer
- Campingplatz in Eickum
aussichtsreich
Bismarckturm östlich der Stadt auf dem Stuckenberg
persönlich
Elisabett II. von der Pfalz (1618/80), gebildete Dame aus königlichem Hause, modern und aufgeschlossen tolerant. Im Münster fand sie ihre letzte Ruhestätte.
Stadtteile/Eingemeindung
1969 erfolgte die Eingemeindung von Diebrock, Eickum, Elverdissen, Falkendiek, Herringhausen, Laar, Stedefreund und Schwarzenmoor.