Der Wittekindskreis
Die freiheitliebenden sächsischen Stämme der Westfalen, Ostfalen und Engern, geführt durch Sachsenherzog Wittekind, mussten sich nach drei erbitterten Kriegen in den Jahren 772 bis 804 dem Franken Karl dem Großen beugen.
Die Erinnerung an Wittekind wird unter anderem durch das Wappen des Kreises Herford wachgehalten. Es zeigt das schwarze, springende Ross, das Wittekind vor seiner Taufe geritten haben soll. Der Legende nach schenkte ihm Karl der Große nach seiner Taufe ein weißes Pferd - nobel? demütigend? Wie erzwang man die Taufe? Das Wappentier von Westfalen ist ein weißes Pferd.
Zentrum der europäischen Küchenmöbelindustrie, traditioneller Maschinenbau und Metallwarenherstellung im leistungsstarken Branchenmix.
Gemeinde 21.071 EW (2001) auf 23,87 km²
Eine nachhaltige Besiedlung bzw. Kolonisierung erfolgte nach Ende des Sachsenkrieges um 800. Aus kleineren Bauernschaften entwickelten sich Dörfer und die heutigen Ortsteile.
1614 erbten die Kurfürsten von Brandenburg die Grafschaft Ravensberg. Durch Förderung des Anbaus von Flachs und seiner Verarbeitung zu Garn und Leinen, Zuteilung gemeinsam benutzbarer Wald- und Heideflächen an die Bauernschaften kam Bewegung in die Wirtschaft und in die Landschaft.
Um 1860 zug es Zigarrenfabrikanten aus Enger und Bünde mit Filialbetrieben nach Hiddenhausen. Um 1925 hatte Hiddenhausen "mehr" Zigarrenfabrikäntchen als Einwohner. Die neuen Industrien brachten Gewinne und lohnende Arbeit, lockten neue Arbeitskräfte herbei: 1878 entstand die Brauerei Felsenkeller, 1894 das Margarinewerk Meyer-Lippinghausen, einige Möbelfabriken entstanden. Der Bahnanschluss verstärkte diesen Trend. Zwischen 1818 und 1978 wuchs die Zahl der EW auf das Neunfache. Die Siedlungsbebauung verdichtete sich, die Verstädterung setzte ein.
neues Zentrum:
Es wurde mit entsprechenden Einrichtungen im Ortsteil Lippinghausen geschaffen, auch ein neues Rathaus (1974).
interessant:
Wasserburg Gut Bustedt in Hiddenhausen mit Biologiezentrum
zugehörige Ortschaften:
Die Gemeinde wurde 1968 aus Lippinghausen, Eilshausen, Schweicheln-Bermbeck, Hiddenhausen, Oetinghausen und Sundern gebildet.
Kirchlengern
Gemeinde mit 16.335 EW (2001) beidseits der Else;
vorgeschichtlich:
- archäologische Fundstätten aus der Römerzeit
-
kleindörflicher Siedlungen der Sachsen vor Einfall der Franken um 800;
1147 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes.
1815 fielen die Besitzungen des Damenstifts an den preußischen Staat, wurden schließlich Rittergut. Der Gutsbesitzer - zugleich Ortsbürgermeister - parzellierte den ehemaligen Stiftsbesitz und verkaufte ab 1860 an Privat. So entstand durch Neusiedler die Gemeinde Stift Quernheim mit kleinen Wohnhäusern und bäuerlichen
Kleinbesitz.
erstmals urkundlich wurden:
Häver, Kirchlengern und Quernheim um 1150, Südlengern 1151 und Rehmerloh Ende 12. Jh.
1847 bis 1850 erfolgte der Ausbau der Chaussee von Herford über Kirchlengern nach Lübbecke ausgebaut. Die Eisenbahn kam mit der Strecke Löhne-Osnabrück 1855 heran.
erbaulich:
Wasserschloss Oberbehme
Rödinghausen
Gemeinde 10.214 EW (2001), seit 1980 staatlich anerkannter Luftkurort, seit
1969 aus fünf Ortschaften bestehend, die zuvor selbständige Gemeinden
waren, und zwar
Bieren:
1350 erstmalig erwähnt, nach "beara", Wald mit fruchttragenden
Bäumen, liebevoll gepflegtes ländliches Outfit mit dem denkmalgeschützten
Wasserschloss Rittergut Böckel als Hohelicht.
Bruchmühlen:
Der Name Bruchmühlen stammt von dem jenseits der Grenze zu Niedersachsen
gelegenen Gut Bruchmühlen. Der Süden mit Autobahn- und Eisenbahnanschluss
ist gewerblich-industriell geprägt.
Westkilver:
Noch sehr ländlich geprägtes Bauerndorf, nach dem im Jahr 851 erstmalig
erwähnten Herrensitz Haus Kilver abgeleitet.
Ostkilver:
östlich und südlich von Haus Kilver. Der Süden ist stark durch
Industrie und Gewerbe geprägt. Das Gelände einer ehemaligen britischen
Kaserne ist 1997 in Gewerbegebiet umgewandelt worden.
Rödinghausen:
Gemeindezentrum und Zentrum des Kurgebietes mit Rathaus, Bartholomäuskirche
(9. Jh.), mit Kurpark und Haus des Gastes
Schwenningdorf:
Sportstätten, Schule, Gymnasium, Gewerbegebiet am Bahnhof mit mehreren Küchenmöbelhersteller