Stadt mit rund 24.000 EW (2011), 27.700 EW (1985); 128m ü.NN.
ortsgeschichtlich
Um 800 erfolgte die erste Erwähnung von Eisleben, urkundlich aber erst 994 durch Verleih des Markt-, Münz- und Zollrechtes.
1180 wurde Eisleben erstmals als Stadt (civitas) mit Stadtrat urkundlich erwähnt.
Der Kupferbergbau bildete bis ins 20. Jh. die Grundlage für den Wohlstand der Stadt, wobei bereits 1513 die Neustadt im Gegensatz zur Altstadt als Bergarbeitersiedlung gebaut wurde.
Eisleben besaß als erste deutsche Stadt ein Lenindenkmal. Deutsche hatten es aus der Stadt Puschkin (bei Leningrad) geraubt, um es von der Rüstungsindustrie verschrotten zu lassen. Ebenfalls Deutsche bewahrten das Denkmal vor dem Einschmelzen. Nach dem Krieg schenkte es die Sowjetregierung der Bevölkerung von Eisleben. Nach der Wende wollten es einige am liebsten wieder zurück schenken. Aber da war es wohl schon in der Vermarktung.
sehenswerte historische Altstadt
Im Altstadtkern mit den Grenzen aus der Zeit um 1500 sind zahlreiche Gebäude mit dem Wirken des Grafen von Mansfeld und von Martin Luther verbunden.
[A] Altstädter Rathaus, spätgotisch, Freitreppe, spätgotisches Bergamt[R] Rathaus der Neustadt: Renaissance mit auffallendem Portal, vor dem Rathaus eine Bergmannsfigur
[M] Markt: sehenswertes Ensemble mit den Stadtschlössern der Mansfelder Grafen, schöne Bürgerhäuser, Lutherdenkmal
[1] Luthers Sterbehaus: Sterbezimmer mit Bahrtuch, Luther ist allerdings in Wittenberg begraben. Im Sterbehaus auch das Heimatmuseum.
[2] Marktkirche St. Andreas: spätgotische Hallenkirche, Flügelaltar von 1500, Sarkophage. Kirchenbibliothek im benachbartem Gebäude
[3] Nicolaikirche
[4] St.Gertrudis-Kirche
[5] Luthers Geburtshaus: eines der ältesten Bürgerhäuser, Museum seit 1817
[6] Pfarrkirche St. Petri und Pauli: dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit Flügelaltar
weiter westlich:
St.-Annen-Kirche, Spätgotik/Renaissance, einschiffig, innen bemerkenswerte Grabdenkmäler, Chorgestühl, Kanzel, Schnitzaltar, bemalte Holzkassettendecke, Glasmalereien, Eislebener Steinbilderbibel in 26 Reliefs.
museal
Regionalgeschichtliches Museum, Vikariatsgasse: Stadt- und Bergbaugeschichte
event
Wiesenmarkt: Mitte September, großes Volksfest.
persönlich
Eisleben ist Geburts- und Sterbeort Martin Luthers (1483-1546). Der Kupferbergbau hatte seinen Vater nach Eisleben lockte. Er konnte den väterlichen Bauernhof nicht übernehmen und musste sich eine eigene Existenz aufbauen, erst in Eisleben, dann in Mansfeld. Luther hielt sich als Augustinermönch später einige Male in Eisleben auf. Als alter und kranker Mann kehrte er zurück, um eine Erbstreitigkeit zu schlichten, und starb in Eisleben am 18. Februar 1546.
Stadtteile/Eingemeindung
Bischofrode, Burgsdorf, Hedersleben, Helfta, Kleinosterhausen, Lutherstadt Eisleben, Oberrißdorf, Osterhausen, Polleben, Rothenschirmnach, Schmalzerode, Sittichenbach, Unterrißdorf, Volkstedt, Wolferode