fotos © fotobee.de - Kurparkteich Bad Lauchstädt
barocke Einladung am Schlosspark
Bad Lauchstädt ist eine Stadt mit rund 9.200 EW (2011), 5.000 EW (1985) an der Laucha am Rande der Querfurter Platte sowie mit dem Ortsteil Klobikau am Nordufer des Geiseltalsees.
Im 9. Jh. wurde der Ort erstmals erwähnt, war ehemalige Kaiserpfalz unter Heinrich II.
1430 erhielt Lauchstädt das Stadtrecht.
1684 als Wohnsitz des Herzogs Philipp von Sachsen-Merseburg umgebaut.
Um 1700 wurde eine Quelle hoher Heilkraft des Wassers aufgeschlossen, die ab Mitte 18. Jh. Anlass zum Umbau als Kuranlage war. Lauchstädt wurde Modebad des kursächsischen Adels im 18. und 19. Jh.. In dieser Zeit machten hier sächsisch-thüringer Hofadel und ranghohes Militär begabten Dichtern klar, was Literatur ist. Wo immer solches geschah, war auch ein Goethe nicht weit. Er sorgte schließlich dafür, dass das volksnahe "bretternde Komödienhaus" einem intim kleinen Sommertheater im Gartenhäuselstil weichen musste. Sicher war er dort gern mal Alleinunterhalter. Im Goethe-Theater besorgte er das Vorspiel. Das führte zum Beinamen "Goethestadt" für Bad Lauchstädt.
Aber es gibt hier auch ein Schillerhaus. 1789 hatten sich hier Schiller und Charlotte von Lengefeld verlobt. Bad Lauchstädt ist eben ein kulturelles Zentrum. Das vielfältige kulturelle Angebot bedarf wohl keiner Flüsterpropaganda.
1815 fiel Lauchstädt durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses an Preußen und kam zum Kreis Merseburg.
1925 erhielt Lauchstädt den Namenszusatz "Bad".
Eine gut erhaltene Altstadt mit durchaus baulich interessanten Gebäuden
[B] Bahnhof
[M] Marktplatz
[m] Museum, Neues Schillerhaus
[R] Rathaus (1678), sparsam
gegliederter Barock, Eingang mit Ohrenfaschenportal, darüber Wappenkartusche mit dem
Stadtwappen. Der ursprünglich verputzte Bau erhielt im 20. Jh. eine Bruchsteinfassade und Spitzgaupen > Markt 1
[T] Goethe-Theater (1829), errichtet durch Heinrich Gentz
[1] Schloss, überragend
[2] Kurhaus, Kursaal (1780) und weitere spätbarocke Bauwerke. Pavillons (1776), hölzerne Kolonnaden (1785) im Kurpark mit dem Kurparkteich und dem Heilbrunnen.
Die Anlagen waren Treffpunkt bedeutender Vertreter des Kultur- und Theaterlebens - unter anderen für Gottsched, Gellert, Gleim, Wieland, Goethe, Schiller, Hegel, Schelling, Eichendorff, Wagner. Denkmale für Christiane Vulpius und Friedrich Schiller erinnern daran und bilden mit der Gesamtanlage ein Denkmal von nationaler und internationaler Bedeutung.
[3] Stadtpfarrkirche (1684/85), Turm und Sakristei von 1499, Taufstein (1685), Orgel (1829), sehenswerter Schnitzaltar
weiterhin:
- Amtshaus (17. Jh.), ehemals Sitz des herzoglichen Amtsmannes, Gerichtsgebäude, Fronveste (Gefängnis) im Hof
- Bockwindmühle Bad Lauchstädt, erbaut 1850
- Kursächsische Postmeilensäule (18. Jh.) am Goethe-Theater
- Kirchen und Gutshäuser in den Ortsteilen, z. B. in Unterkriegstedt
Traditionell werden Goethe und Schiller gelebt, sogar die liebe Vulpius - nicht etwa wegen der Frauenquote! Und was sonst noch - Modernes?
- Ostermarkt
- Brunnenfest
- Herbstmarkt
- Christkindl-Markt
- Fest der Deutschen Sprache
Stadtteile sind Bad Lauchstädt, Delitz am Berge, Großgräfendorf, Klobikau, Milzau und Schafstädt (stadt).
Ortschaften bzw. Ortsteile sind:
Kleinlauchstädt, Sankt Ulrich, Schotterey
Delitz, Milzau mit Bischdorf, Burgstaden, Kleingräfendorf, Krakau, Netzschkau, Oberkriegstedt, Schadendorf und Unterkriegstedt