fotos © fotobee.de bzw. lt. Bilderliste- Maktplatz Wettin
Wettin ist eine Kleinstadt - gerade recht für ein Schäferstündchen - mit rund 2.400 EW (2008) auf 27,17 km² in 100m ü.NN., nördlich von Halle
917 wird ein Dietmar von Wettin im königlichen Gefolge erwähnt. Das Wettin im Land der Sorben war strategisch bedeutsam genug, um besetzt und zu Grenzburg ausgebaut zu werden. Heinrich I. verlieh der Siedlung auch bald ein Marktfleckenrecht.
961 folgte die Erwähnung Wettins in einer Städtegründungsurkunde Otto I., dann die Schenkung des Burgortes an das Magdeburger Moritzkloster.
Vorfahren der Wettiner - Herren de tri Buzici - herrschten erst ab 997 auf der Burg. Erste Besitzer legte den Grundstein für den weiteren Ausbau zur Befestigungsanlage. Namentlich gab es um 1035 einen Thimo als ersten Graf von Wettin. Er stabilisierte vor allem bauseits die Lage des Gechlechts. Sein Enkel wurde als Konrad der Kleine Landgraf 1098 geboren und wurde als Konrad der Große zum Stammvater des Wettiner Fürstengeschlechts. Als Markgraf von Meißen und mehrfacher Graf konnte er seinen fünf Söhnen noch vor seinem Tod genügend Titel, Gut, Tatendrang und Macht übertragen: Das Wettiner Fürstengeschlecht regierte 829 Jahre, ohne Unterbrechung!
Wettin erhielt das Stadtrecht im Laufe der Entwicklung, wahrscheinlich im 13. Jh. mit Verleihung von Privilegien wie dem Bierrecht (1463).
Burg Wettin - die mächtige Burganlage auf Felssporn über der Stadt, Stammschloss der Wettiner, ist zugleich ältester Teil der Stadt. Die gesamte Burganlage war von einer über 1000 m langen Stadtmauer mit drei Stadttoren umgeben.
Die Burg wurde bis ins 19 Jh. mehrfach umgebaut, wurde als Brauerei und Gauparteischule genutzt. Heute ist sie das Burggymnasium.
Die Herren Aus dem Winkel nutzten die Burg über mehrere Generationen, ließen 1606 den Winkelturm im Renaissancestil errichten. Von den Verschönerungen unter Prinz Louis-Ferdinand, 1803/06 Besitzer, blieb der Uhrenerker am Stadtflügel.
Rathaus (um 1660), Renaissance, Turm 30m hoch, straßenseitig Stadtwappen an der Bernerlaube
Nikolaikirche (12./13. Jh.), häufiger Umbau beließ am Turm einen romanischen Unterbau, das obere Stockwerk ist eine Zugabe der Renaissance, Fenster und Türen sind noch deutlich gotisch.
Bismarckturm
Am Großen Schweizerling am Rande der Stadt, 21m hoch. Bei guter Sicht kann man bis in den Harz sehen.
Carl Loewe, der große Balladenmeister Carl Loewe wurde am 30. November 1796 in Löbejün als 12. Kind eines Kantors geboren. Sein Bildnis in Löbejüner Porphyr steht als Erinnerung an ihn und seine Werke auf dem oberen Markt vor dem Rathaus - falls es sich um den mit "K" bezeichneten Carl handelt.
OT Mücheln - Templerkapelle (um 1270), gotischhe Hallenkirche mit beachtlicher Innenbemalung. Es die einzige noch erhaltene Templerkapelle Deutschlands.
961 wurde Löbejün erstmals urkundlich erwähnt.
Zwischen 1280 und 1390 erhielt Löbejün Stadtrecht.
1625 "Blutige Fronleichnamsfeier" - Hüttenmeister von Dornitz führte eine Bauernbewegung gegen marodierende Landsknechte.
2012 wurden beide ehemaligen Städte nach Rechtsentscheid unfreiwillig zusammengelegt.