Bad Lausick
fotos © B. Schuldes / fotobee.de - Bad Lausick bietet mit seiner Kurparkanlage ein Flair herrschaftlichen Abgesangs
Kurstadt mit 6.500 EW (1980) im sanften waldigen Hügelland zwischen Chemnitz, Dresden und Leipzig
ortsgeschichtlich
1096 erfuhr der seit dem 7. Jh. von Sorben besiedelte Ort Luzke (Sumpfwiesenland) seine urkundliche Ersterwähnung.
1105 unter Graf Wiprecht von Groitzsch Bau der ersten Kirche St. Kilians und Ansiedelung fränkische und thüringische Bauern.
1106 wurde Bad Lausick erstmals urkundlich erwähnt.
1158 wird der befestigte Ort und Markt ins neue Reichsland Pleißen eingegliedert, im 14. Jh. stand er unter Colditzer (Wettiner) Herrschaft.
Selten ist, daß durch mehrere Stadtbrände alle öffentlichen Gebäude einschließlich Brauhaus vernichtet wurden, mit ihnen auch ortsgeschichtlich relevante Quellen.
1790 zählte Lausik 800 EW.
Am 4. Mai 1813 - nach gründlicher Plünderung - marschierten rund 21.000 französische Soldaten durch "Lausigk". Ohne zahlreich jubelndes Publikum, das sich weitgehend verzog. Am nächsten traf Napoleon Bonaparte persönlich in der Stadt ein. Er gestand dem Stadtrat einen gewissen Schadensausgleich zu. Dann zog seine Kaisergarde (16.000 Mann) durch die Stadt, und in der Folgezeit weitere Truppen - 25.000 Preußen, 56.000 Franzosen, Polen, Italiener, Holländer, Spanier, Westphalen... Da kann man schon von Globalisierung sprechen. Weitere Plünderungen und das wütende Fleckfieber blieben aber aus.
1820 wurden beim Braunkohleabbau (Badberg) auf dem Besitz des Amtsrichter Gottlieb Friedrich Herrmann Heilquellen (mit Kalzium-, Eisensulfat) entdeckt. 1821 begann der Badebetrieb im Herrmansbad bei Lausigk - viel versprechend. Aber der Begründer starb verarmt, obwohl bereits 1825 mit dem Albertbrunnen eine weitere Quelle gefasst wurde. Erst 1881 gelang unter dem damaligen Bürgermeister Eduard Fabian ein Aufschwung. 1910 entstand der Matthesbrunnen für die dritte Heilquelle.
Nach 1945 wurde ein Sanatorium für Herz-Kreislauf-Krankheiten eingerichtet. Mit der Sachsen-Klinik wurde inzwischen das Angebot ganzheitlich erweitert.
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhofstraße
[M] Marktplatz
[R] Rathaus (um 1900?)
[U] Unterer Markt, schöner Platz, Brunnen mit fischverschlungener Skulptur (Fischbrunnen)
[1] Kirche St. Kilian am Kirchplatz
[2] Museum
[3] Kursächsische Postmeilensäule, kleiner Rotporphyrstein
[4] zum Bad Lausick, Sachsenklinik, aufgefrischter alten Glanz, neue Betriebsamkeit und verfallender Charme. Das Kurviertel mit schönem englischen Park (1880), Villen, Kurbad, Kurhaus, Freilichtbühne, Feuerlöschteich - ruhig und eben kleinstädtisch, aber mehr als nur aufhaltsame Bahnstation auf Bummelniveau.
museal
Neben dem Museum dicht am Marktplatz auch gleich die Touristinformation.gastronomisch
Gepflegte Gastronomie rundum? Vielleicht etwas mittelalterlich gehoben auf der Hudelburg am Stadtrand. Und sonst?
kulturell
Freilichtbühne Schmetterling
Stadtteile/Eingemeindung
Die eingemeindeten Ortschaften Buchheim, Ebersbach, Thierbaum, Glasten und Lauterbach bewahrten ihr typisch sächsisches Dorfbild. Buchheim, Ebersbach, Etzoldshain, Glasten, Kleinbeucha, Lauterbach, Steinbach, Stockheim, Thierbaum