Markranstädt
Stadt mit rund 15.000 EW (2008) am Kulkwitzer See westlich von Leipzig
ortsgeschichtlich
1285 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Ranstädts. Der "Ort auf gerodetem Boden“ (ran) entstand wohl als Tochtergründung des benachbarten Klostergutes Ranstädt, das damit zu Altranstädt wurde.
1287 Marktort mit Gerichtsstuhl, der dann konsequent Mark Ranstädt genannt wurde
1354 wird Markranstädt als Städtchen erwähnt.
1633 - im Dreißigjährigen Krieg - wurde die Stadt von Holk’schen Reitern gebrandschatzt, dabei auch das Rathaus mit sämtlichen Schriften vernichtet. Fast lückenlos folgte 1634 die Pest und 1639 eine Hungersnot - die Einwohnerzahl schrumpfte unter 150. Im Jahre 1671 noch ein vernichtender Großbrand!
Wenn sich diverse Persönlichkeiten nach Markleeberg verirrten, zog meistens "Ungemach" mit ihnen. Napoléon Bonaparte kehrte sogar zweimal ein: 1807 auf dem Vormarsch und am 19. Oktober 1813 auf seinem Rückzug nach der Völkerschlacht bei Leipzig.
Eine wirtschaftliche Blüte erlebte Markranstädt gegen Ende des 19. Jh.. Hauptsächlich das Kürschnergewerbe, aber auch der Maschinenbau florierten. Hinzu kam die Markranstädter Automobilfabrik, aber vor allem die Markranstädter Brauerei.
sehenswerte Innenstadt
[M] Marktplatz
[R] Rathaus
[1] Altes Ratsgut
[2] Sporthalle
[3] Stadtpark
[4] Feuerwehr
[5] Turnhalle
[6] zum Strandbad am Kulkwitzer See
[7] Stadthalle
weiterhin:
Schloss Altranstädt, im 12. Jh. als Klostergut des Zisterzienserklosters Altzella erbaut. Die heutige dreiflüglige Schlossanlage wurde im 17. Jh. errichtet. Als der schwedische König König Karl XII während des nordischen Krieges mit Österreich und Russland sein militärisches Hauptquartier dort sein Quartier bezog, unterzeichnete er hier am 24.09.1706 den "Friede zu Altranstädt" dem Sachsenkönig August dem Starken. Am 01.09 1707 unterzeichnete er im Schloss mit dem Österreichischen Kaiser Joseph I. die Altranstädter Konvention. Diese sicherte den Protestanten im katholischen Schlesien Glaubensfreiheit zu.
Kulkwitzer See
Badesee, aus einem ehemaligen Braunkohletagebau 1973 entstanden mit etwa 1,7 km² Wasserfläche. Er entwickelte sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet nicht nur für Taucher und Kletterer. Strandbad Oststraße (2007)
kulturell
Ausstellungen und Veranstaltungen im Schloss Altranstädt.
Stadtteile/Eingemeindung
Albersdorf, Altranstädt, Döhlen, Frankenheim, Gärnitz, Göhrenz, Kulkwitz, Lindennaundorf, Markranstädt, Meyhen, Priesteblich, Quesitz, Räpitz, Schkeitbar, Schkölen, Seebenisch, Thronitz