Crimmitschau
fotos © schuldes / fotobee.de - am Marktplatz von Crimmitschau
große Kreisstadt mit 22.000 EW (2006) auf 60,87km²
ortsgeschichtlich
Das Gebiet war durch Kelten, Germanen und schließlich durch Slawen besiedelt, die erst unter Barbarossa Fiedrich I. (1152-1190) unterworfen und eingegliedert wurden.
1120 wurde die erste Ritterburg errichtet, heute Schweinsburg
1212 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Crimmitschau, als Kaufleute im Anschluss an die slawische Vorstadt die Marktsiedlung Crematzowe gründeten . Gewerbe und Handel entwickelten sich gut.
1414 erhielt Crimmitschau das Schmöllner Stadtrecht. Bis 1350 wurde die Stadt befestigt und erhielt drei Stadttore.
1429 wurde die erste Tuchmacherinnung gegründet. 1765 gelangte die Stadt in Privatbesitz einer Patrizierfamilie - Name der Familie?
Cfimmitschau entwickelte sich zu einer Fabrikstadt und führenden sächsischen Industriemonopole. Noch bis 1989 waren die meisten Einwohner in der Textilindustrie beschäftigt.
Der dann folgende industrielle Strukturwandel sollte durch das neue 70ha große Gewerbegebiet im Osten der Stadt mit hervorragender Autobahnanbindung A4 erleichtert werden. Zudem sollten auch Industriebrachen neu belebt werden, so im Gewerbepark Melanchthonstraße.
Marktbrunnen mit hübscher Spinnerin
sehenswerte Innenstadt
Das denkmalgeschützte Ensemble der Innenstadt kontrastiert harmonisch einladend mit den neuen modernen Einkaufspassagen
[B] Bahnhof
[M] Marktplatz, Renaissance-Tor, Vereinshof
[R] Rathaus mit kupfernem Roland
[T] Theater,
[m] Museum, weiter Leipziger Str. 125 Textil- und Heimatm.
[1] Sternwarte
[2] Jugendstil-Villen in der Lindenstraße
[3] Post
[4] Laurentiuskirche, Spätgotik
parkig
Sahnepark (NW): mit Kunsteisstadion (Eishockey ETC), Waldbad, Gondelteich
Stadtpark östlich vom Zentrum
Bismarckhain (Friedenspark) - nördlich vom Zentrum, klein und fein
event
- Marktschreiertage im März
- Töpfermarkt in Gablenz Anfang Mai
- Großes Marktfest Ende August
- Jezz-Fest im April
- Gablenzer Parkteichfest im Juli
persönlich
David Friedrich Oeler (1725 -1707) hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Tuchmacherstadt zur Textilmetropole.
Ortsteile/Eingemeindung
Frankenhausen mit Gösau und Gosel - Zisterzienser Nonnenkloster
F. entstand aus zwei beiderseits der Pleiße gelegenen Waldhufendörfern, wurde erstmals 1271 urkundlich erwähnt als Rittersitz eines ungemütlichen „Heinrici von Vrankenhusen", der von Dietrich und Albrecht von Landsberg erobert, zerstört und 1276 den Nonnen von Grünberg verschenkt wurde. Gebäude der Klosterschule und das Priorhaus (1410) existieren noch.
Der Hofteich in Ortsmitte wurde in den 1920er Jahren Quelle des Crimmitschauer Eishockeysports.
Noch recht dörflich geprägt sind Gösau und Gosel: Hier gibt es noch die Bauernhöfe im fränkischen Baustil, schöne Fachwerkhöfe und eine reizvolle Fluss- und Bachauenlandschaft. Südlich vom Kiefernberge an der Goseler Aue bildete sich am Prallhang des Baches durch Auswaschung der Kies- und Sandschichten die „Teufelshöhle", ein Naturdenkmal.
Blankenhain im südwestlichen Koberbachtal
Schloss Blankenhain mit schönen Mansardendächern und barocken Turmhauben, zuerst Rittergut, 1661 abgebrannt, bis 1700 neu gebaut und 1784 modernisiert, 1975/81 total saniert und vor Abbruch gerettet und zum Agrar- und Freilichtmuseum ausgebaut:
Wirtschaftsgebäude wie Brauerei, Brennerei, Kuhställe und Feldscheune sind zu sehen mit umfangreicher Dokumentationen zur Rittergutsgeschichte, zur geschichtlichen Entwicklung der Landwirtschaft, der Landtechnik, des Landhandwerkes, von Brauerei- und Schnapsideen, auch Landschaftsökologie und Volkskunde.
Ein Dreiseithof, ein Vierseitbauernhof, ein Blockstallgebäude mit Obergeschosslaube, Försterei, Landarbeiterhaus, Dorfbäckerei, Sägewerk, Bockwindmühle, Dorfschule, Bienenhaus, Leichenhalle - über 50 Gebäude, auch einige thüringer Transfers.
Gablenz wurde vermutlich bereits um das Jahr 1000 besiedelt. 1117 hatte hier das Adelsgeschlecht der "Herren von Gablenz und Ungewiß" seinen Stammsitz. Wer einen Hang nach viel Ungewissheit verspürt, suche in Richtung Lauenhain die Güter "zu der Ungewißheit") auf . Viele Teiche bilden ein Paradies nicht nur für Vereinsangler, auch der Paradiesbach verläuft paradiesisch.
Groß- und Kleinpillingsdorf
Langenrheinsdorf wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt. Das typische Doppelreihendorf hat bis heute seinen ländlichen Charakter erhalten. Viele Gehöfte im Fachwerkbau, umgeben von Streuobstwiesen und Bauerngärten, prägen das charakteristische Bild, ebenso zahlreiche Löschwasserteiche und neue Eigenheimstandorte. Das Ensemble mit Kirche (1467), Pfarrhaus und Nebengebäuden steht unter Denkmalschutz.
Lauenhain im Tal des Paradiesbaches, 1935 mit Gersdorf und Harthau vereint, 1999 zu Crimmitschau. Es entstand wohl im 12. Jh.. 1278 erwähnt als Lawenhain (Laubenhain?), 1280 Schenkung ans Grünhainer Kloster, dem es bis zur Reformation zugehörig war.
sehenswert:
- Vierseithöfe, meist Fachwerkständerbauten auf massiven Grund, schiefergedeckt
- Dorfkirche (vor 1316), Romanik, bauliche Veränderungen im Laufe der Zeit.
Leitelshain
Mannichswalde ist wahrscheinlich als slawisches Rodungsdorf im Zuge der deutschen Ostexpansion um 1200 entstanden. Die alte Siedlungsstruktur trägt den Charakter eines Waldhufendorfes.
1396 erstmals namentlich genannt in Verbindung mit einem Rittergut des Hans von Weissenbach "zu Manigßwaldt", das 1948/49 abgerissen wurde. Eine sogenannte Chorturmkirche (1620, Denkmal) befindet sich in Ortsmitte.
Ländliches Handwerk und Gewerbe, ebenso Landwirtschaft waren von jeher Haupterwerbszweige des Ortes, auch Fremdenverkehrsbetriebe konnten sich etablieren.
Mark Sahnau
Neukirchen
Rudelswalde entstand als typisch deutsches Reihendorf, benannt nach einem Rudelführer Rudolph.
1220 war der Ort dem durch Heinrich von Crimmitschau gegründeten St. Martins Augustinermönchskloster zugehörig.
1742 bis 1744 wurden hier Kalksteinbrüche, Kalkbrennereien sowie Lehmgruben und Ziegeleien betrieben. Das Bauerndorf entwickelte sich zusehends zum beliebter Wohnstandort mit gepflegten Fachwerkhöfen und schönen Einfamilienhäusern.
Wassermühle, seit 1968 elektrisch angetrieben.
Rußdorf
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