Reinsdorf ist eineGemeinde mit 8.978 EW (1999), auf 21,17 km² in 280-415m ü.NN.
davon OT Reinsdorf 4.569
ortsgeschichtlich
1225 bis 1260 mehrmals erwähnt als Ribensdorff (ab 1490 Reynersdorf), eines kleines Rittergut derer von Rybinsdorff im oberen Ortsteil. 1345 erste Kirche - Pfarrer wird Heinrich von Ribensdorff! Ganz ordentlicher Familienbetrieb damals... Warum wurde 1377 Herr Hans von Rybinsdorff erschlagen? Fortan ständige Besitzwechsel; 1540 Steinkohlefunde; 1634 hat der kaiserlichen Oberst Schönickel aus Zwickau mit seinen Truppen nicht nur Reinsdorf geplündert und gebranntschatzt. Dann die Pest und Ruhr und schließlich 1756 bis 18.2.1763 die ebenso gründlichen Preußen im Lande (7-jähriger Krieg). Das hat dem Dorfe 39.771 Taler gekostet.
1771-72 Hungerjahre durch widrige Witterung. Christian Weiß gest.1776, Lehnsbesitzer in Reinsdorf, führte den Anbau von Tabak, Klee und Runkelrüben in dieser Gegend ein, trieb Versuche mit Maulbeerbäumen zur Seidenraupenzucht und verfasste Schriften über Ackerbau und Viehzucht.
1820 wieder Steinkohlenbergbau in R. und die aufstrebende Industrie; die stieg von der viele Jahrhunderte etwa konstanten Zahl von 700 (um 1800) auf über 7000 (bis zum Jahre 1900). Kohlebauern aus R. wurden zu Konkurrenten der Oberhohndorfer und Zwickauer Schächte. Der Morgensternschacht wurde bis in 512 m Tiefe geteuft. Sein Ziegel-Förderturm ist seit 1999 Heimatmuseum.
Anfang der 90iger Jahre erschlossenes Gewerbegebiet.
attraktiv:
der Friedrichsgrüner Park (1902); im Ort gut erhaltene frühdeutsche Wallanlage, der Wohl
(be-)suchenswert:
in Stein und Holz getriebene Verse des 1813 verstorbenen Mediziners Dr. David Zenner, vielleicht im Behandlungszimmer?
Friedrichsgrün
Der Ortsteil mit 1.362 EW (1999) war erst 1755 entstanden als gräfliches Amtsdorf, benannt nach dem leuchtenden Grün von Wald und Wiese. Als einer der dichtbesiedeltsten Orte Sachsens kam Friedrichsgrün 1999 zu Reinsdorf
Vielau
In den 1990igern konnte Vielau auf stetig wachsende Einwohnerzahlen verweisen, 1997 ca. 2.500. Dazu beigetragen haben zwei neuebebaute Wohngebiete. Eine wichtige Einrichtung ist das Jugend- und Rüstzeitheim Lutherhöhe über dem Tal der Zwickauer Mulde.
1238 Ersterwähnung Vielaus; als zweiseitiges Reihendorf mit Waldhufen angelegt, in dessen Mittelteil der Edelhof lag.
Einer der Feudalherren an diesem Hof, auch Rittergut genannt, war Bruno von Bilowe - eingedeutscht: Vielau.
1480 bestand ein Bergwerk mit geringer Ausbeute.
1608 Verkauf des Ortes durch die Herren von Schönburg an die Stadt Zwickau, seitdem Verpachtung des Ritterguts samt Brauerei.
Weiterhin gebraut, verkostet und verkauft in großen Bügelflaschen wird in der historischen Brauerei Vielau , Neue Straße 2 - man kann nicht nur in Franken feiern!
1920-21 entstand an der heutigen Bergstraße eine Bergarbeitersiedlung mit 64 Wohnungen, 1937 die Siedlung am Vielauer Wald. 1923 lehnte der Vielauer Gemeinderat die Eingemeindung des Ortes nach Zwickau ab, obwohl doch die meisten Einwohner in Zwickau Arbeit fanden.
sagenhaft:
Der Kiefericht ist ein Wald am Südhang des Zwickauer Muldentales. Durch und um ihn raunen unheimliche Begebenheiten durch die Ewigkeit. Das Raubschloss ist nur durch unterirdische Gänge zu betreten. Suchen!