Zwickau, die Robert-Schumann-Stadt
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Zwickau ist mit rund 96.000 EW (2008), 124.788 EW (1990), viertgrößte Stadt Sachsens, gelegen an der fruchtbaren Zwickauer Muldenaue und zwischen den Autobahnen A4 und A72
1907 bis Mitte 2008 war Zwickau kreisfrei. Die letztlich kleinste Großstadt Deutschlands bietet seitdem seinen treuen Bürgers einen mehr als 2,3fachen Luftvorrat, und die verfügbare Grünfläche pro Einwohner dürfte schon über 65 m² liegen. Eine grüne Stadt.
ortsgeschichtlich
1118 wurde Zwickau erstmals genannt als "territorium zwiccowe", in jener Zeit noch von Sorben besiedelt. Doch hier am Schnittpunkt zweier Fernhandelsstraßen ließen sich frühzeitig deutsche Handwerker, Klein- und Fernhändler sowie Wissenschaftler wie Georgius Agricola nieder.
Mit Ausbau des Pleißenlandes unter Friedrich Barbarossa (1152-1190) wurde Zwickau zu einem Versorgungszentrum für die wirtschaftliche Erschließung des Erzgebirges entwickelt und ist seit 1212 wehrhafte Stadt.
1290 wurde Zwickau Freie Reichsstadt, wurde im 14. Jh. wettinisch.
Neben Tuchherstellung, Metallhandwerk und Handel war das Braugewerbe bedeutend. Die Brunnen in der Katarinenstraße erinnern daran.
Durch Kapitaleinsatz auch etlicher Zwickauer wurde ein weiteres "Berggeschrey" vorangetrieben und am Silbersegen gut verdient. Das brachte auch kommunalen Wohlstand - Hospitäler und Kornhäuser und bedeutende Renaissancebauten.
Mit dem 30jährigen Krieg verkam die Perle des Kurfürsten zum Landstädtchen, erfuhr erst wieder durch den Steinkohlebergbau ab 19.Jh. erneuten Aufschwung, wucherte regelrecht. Legendär der eigenmotivierende Ausspruch der Bergleute: Geht nicht gibt's nicht. Es entstanden wunderschöne Gründerzeitviertel, soziale Spannungen und Lohnkämpfe. August Bebel und Wilhelm Liebknecht agitierten am heutigen Römerplatz, daher wohl auch die nach ihnen benannten Straßen ganz in der Nähe (Nordstadt).
Nach Auslauf des Steinkohlebergbaus gegen 1970 wurde zunehmend Fahrzeug- und Maschinenbau und die Elektroindustrie zum Kerngeschäft. Zwickau hat im Fahrzeugbau Tradition von Horch, Audi, DKW bis zum legendären Trabant. Jetzt ist das VW-Werkin Mosel ein bedeutender Arbeitgeber.
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhof
[M] Marktplatz
[R] Rathaus, nach Stadtbrand 1403 im Stile der Gotik wieder aufgebaut. 1473/77 Bau der Jakobskapelle, spätgotisch mit Renaissanceportal, 1866/67 Fassade neugotisch gestaltet und mit Stadtwappen, um 2010 Sanierung und weißer Farbanstrich der Frontseite geändert (hautfarben getönt).
[S] Stadtpark mit Schwanenteich
[T] Theater/ In der Mühle
Foto: Postsäule Schneeberger Straße
[1] Dünnebierhaus
[2] Gewandhaus, Renaissance
[3] Kräutergewölbe/Apotheke
[4] Schiffchen am Kornmarkt
[5] Dom St. Marien
[6] Pfaffenhäuser
[7] Posthalterei
[8] Katharinenhof
[9] Kornhaus
[10] Schloss Osterstein
[11] Rest der Stadtmauer mit Pulverturm
weiterhin:
Vielleicht über die Bierbrücke zur Mauritiusbrauerei, oder in das attraktive Jugendstil-Johannisbad und hinein ins gründerzeitliche Viertel?
persönlich
1810 wurde hier Robert Schumann geboren. Ein flexibles Denkmal, ein Haus und zahlreiche Musikveranstaltungen erinnern daran.
Aber Zwickau hatte auch bedeutende Maler - Max Pechstein! Und Bürgermeister, die sich aufrecht köpfen ließen. Und den genialen Georgius Agricola als Lehrer und Bergbauexperten.
Stadtteile/Eingemeindung
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