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Innenhof Schloss Friedenstein in Gotha

fotos © schuldes / fotobee.deGotha, Schlosshof Friedenstein

Gotha

Gotha ist eine Stadt mit 44.400 (2012), 48.000 EW (2002); 58.700 EW (1980) auf 69,52 km² in 306m ü.NN; nördlich zu Füßen des Thüringer Waldes am vorgelagerten Seeberg.

ortsgeschichtlich

775 erstmals urkundlich erwähnt.

Zu Beginn des 12. Jh. ließen sich hier die Thüringer Landgrafen nieder und bauten dazu den Burgsitz auf der Höhe aus. In dieser ein Jahrhundert währenden Herrschaft wird sich die Siedlung rasch zu einem bedeutender Handelsplatz entwickelt haben.
Um 1180 wurde Gotha bereits als Stadt genannt, ist damit eine der ältesten Städte Thüringens.
Ab 1247 unterstand Gotha den Wettinern, die gern auf Burg Grimmenstein Hof hielten.

1485 wurde die Stadt der Gothaer Herzöge (Ernestiner). Verhängnisvoll wurde die Verbindung Johann Friedrichs II. mit dem Ritter von Grumbach (Grumbachsche Händel): Gotha wurde drei Monate belagert und Grimmenstein nach der Übergabe 1567 vollständig zerstört.
Eine besondere Blütezeit begann 1640 als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha durch die haushälterische Wirtschaftspolitik Herzog Ernst I. "des Frommen". Ein auch in heutiger Zeit studierenswertes Schul- und Verwaltungswesen entstand.
Die Gothaer Herrscher pflegten im 18. Jh. geistige Bindungen zur französischen Aufklärung, so zu Denis Diderot. Auch Voltaire weilte auf Schloss Friedenstein (1643/54), in dem die Herzöge seit 1683 eine kleine Bühne unterhielten. Hier schuf C. Ekhof, der Begründer der realistischen deutschen Schauspielkunst, das erste deutsche Theater, dessen Künstler fest angestellt waren.

Im frühen 19. Jh. war Gotha ein geistig-kulturelles Zenrum der Aufklärung in Europa. Der Verleger Becker wurde seines Patriotismus wegen 1811 verhaftet und verschleppt. Der Kaufmann Arnoldi gründete 1818 die erste deutsche Handelsschule, 1821 sowie 1827 die ersten deutschen Versicherungsanstalten und ließ u.a. auch nach Entwürfen Schinkels 1837/40 ein neues Theater errichten. Die Brüder Perthes gaben kartographische Werke und die Gothaischen genealogischen Taschenbücher heraus.

Vom 22. bis 27.5. 1875 tagte im Kaltwasserschen Saal (später in Tivoli") der Vereinigungskongress der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands. Das vom Kongreß beschlossene Gothaer Programm unterzog Karl Marx einer Kritik. Im April 1917 wurde in Gotha die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) gegründet. In der Novemberrevolution 1918 setzte der Arbeiter- und Soldatenrat die herzoglichen Behörden ab, der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha wurde zur Abdankung gezwungen. Es entstand der Freistaat Gotha. 1920 ging der Freistaat Sachsen-Gotha im neuen Land Thüringen auf.

1945: Gothaer Bürgern gelang es im letzten Augenblick noch, ein Bombardement der Stadt durch amerikanische Kriegsflugzeuge zu verhindern - aber wie??? Am 2.7.1945 übernahm die Rote Armee die Besatzungsfunktion in Gotha.

sehenswerte Altstadt

Gotha blieb also von Zerstörungen verschont und besitzt eine schöne historische Altstadt mit interessanten historischen Bauten mit Schlossbereich und repräsentativer städtischer Bebauung um Friedrich- und Bahnhofstraße.

Rathaus von Gotha am Mark

[R] Rathaus (1547) Renaissance, 1666 nach Brand erneuert, herrliches Renaissanceportal an der Nordseite

[T] Ekhof-Theater
[H] Hauptmarkt
[N] Neumarkt
Gotha Stadtplan der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt

[1] Schloss Friedenstein: imposanter frühbarocker Bau, in einem Guss von 1643 bis 1654 errichtete drei flügelige Anlage. Innenausstattung im Stil des Barock, des Rokoko und Klassizismus, Landschaftspark von 1770 mit Teeschlösschen und Orangerie. Im Schloss die Schlosskirche (Gruft mit prunkvollen Särgen) und das Ekhoftheater, eines der ältesten erhaltenen Barocktheater in Deutschland, Teil des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde, steinalte Ägyptensammlung, auch kartographische Sammlung

[2] Lucas-Cranach-Haus: 18. Jh., mit älterem Portal
[3] Frankenbergsches Gartenhaus
[4] Margarethenkirche, spätgotische Hallenkirche, 1952 mit flacher Holzdecke wieder aufgebaut.

weiterhin:
- Hospital Maria Magdalena: 18. Jh., an der Stelle eines früheren Spitals.
- Augustinerkirche: gotischer Kreuzgang (14. Jh.), sonst 1608 barock umgebaut, Fürstenloge
- Schloss Friedrichsthal, barocke Anlage von 1708 bis 1911
- Hauptfriedhof: Krematorium (1878), Urnenkolonnade mit Urne der Bertha von Suttner
- Pferderennbahn Boxberg, 1878 als Deutschlands längste ( 2900m ) und technisch beste Flachstrecke eingeweiht, sowie ein namhaftes Vollblüter-Gestüt(?)

erbaulich:
Zahlreiche Wohnviertel wurden im Osten und Westen errichtet, im Osten auch Industriebauten.

Stadtteile/Eingemeindung

Orte im Stadtgebiet von Gotha

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