Stadtlengsfeld ist eine Stadt mit rund 2.500 EW (2012)
897 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Stadtlengsfeld
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Um 1125 wurde der Bau der Burg Lengsfeld durch das Kloster Hersfeld veranlasst. Burgmannen waren die Herren von Lengsfeld quasi als Beschützer des Klosters.
Um 1300 erfolgte die Übernahme durch das Kloster Fulda, das mit Niedergang der Frankensteiner durch Gebietserweiterung profitierte. Dafür wurde auch militärisch nachgeholfen.
Im 14. Jh. erweiterten die Fuldaer Äbte die Burg Lengsfeld beträchtlich.
1359 wurde Lengsfeld Marktsiedlung der Fuldaer mit vier befestigten Burgbezirken.-
Im 15. Jh. erwarben die rivalisierenden Grafen von Henneberg und die Thüringer Landgrafen Rechte an der Burg.
Der Hofmarschall des Fürstabtes von Fulda, Phillip von Herda, hatte 1444 ein erstes Burggut in Lengsfeld aufgekauft und war durch weitere Zukäufe rasch zum größten Grundbesitzer in Lengsfeld aufgestiegen, er nutzte dabei verwandtschaftliche Beziehungen zum Abt und konnte so seine Erwerbspläne ungehindert umsetzen. Über dessen Enkeltochter gelangte der größte Teil der Lengsfelder Besitzungen durch Heirat an den landgräflich hessischen Hofrichter Ludwig von Boineburg zu Gerstungen, dieser war einer der einflussreichsten Männer der hessischen Landgrafschaft und mehrfach als Diplomat im kaiserlichen Auftrag tätig. In gleicher Weise folgt ihm sein Sohn, Georg von Boineburg, der als Dank für seine Verdienste 1548 auch die Stadtrechte für Lengsfeld von Kaiser Karl V. erwirkte.
Im 30jährigen Krieg wurde auch Schloss Lengsfeld mehrfach eingenommen und niedergebrannt. Die Burghöfe der Stadt wurden geplündert. Im 19. Jh. endete die Herrschaft der Fuldaer Fürstäbte. Die Boineburger, inzwischen Reichsfreiherren, behielten ihre Besitz bestätigt.
Anfang 19. Jh. begann die Entfestigung der Stadt und der Burganlage. Die Wassergräben wurden zugeschüttet und ein Parkgelände angelegt, die Burg wurde zum Wohnschloss umgebaut. Bei einem Großfeuer brannte Stadtlengsfeld im Jahr 1878 zum größten Teil ab, hiervon waren wiederum die an die Stadt angrenzenden Wirtschaftshöfe und Teile des Schlosses mitbetroffen.
Nach 1945 wurden die Boineburger als Großgrundbesitzer enteignet. Das Lengsfelder Schloss wurde als Sanatorium eingerichtet und in dieser Funktion bis zur Wende genutzt.
[M] Marktplatz
[R] Rathaus, Stadtverwaltung ➥ Amtsstraße 8
[1] Burglengsfeld
[2] Stadtkirche
weiterhin:
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Stadtlengsfeld, Menzengraben, Gehaus