foto © Karl-Heinz Laube / pixelio.de - DDR Mauerrest und Wachturm
Vacha ist mehr als nur ehemaliger Grenzort. Es ist ein historisches Handelsstädtchen mit rund 3.700 EW (2008) auf 19,32 km² in 340m ü.NN. am Zusammenfluss von Werra und Öchse zu Füßen der nordwestlichen Bergkuppen der Rhön, dicht an Hessen.
817 wurde Vacha erstmals urkundlich erwähnt.
1186 erhielt Vacha das Stadtrecht, ist somit älteste Stadtsiedlung Westthüringens.
Die Stadt ist traditioneller Ausgangspunkt für viele Ziele in Rhön und Thüringer Wald, aber auch selbst interessant genug. Die immer noch fachwerkbunten Stadt besitzt zum Teil Bestand aus dem 14 Jh. und ist Station der Deutschen Fachwerkstraße.
[M] Marktplatz, großzügig im Mittelalter angelegt: Das als "Alte Münze" bekannte Haus am Markt hat den großen Stadtbrand überstanden. Hier wurden die "Vächer Were" für die Fuldaer Äbte geprägt. Die Fassade weist die Aufschrift "Die Alte Münze erbaut 1455" auf. Gemünzt wurde hier wohl schon vorher.
[R] Rathaus (Rennaissance), ehemals Amts- und Wohnsitz des Caspar von Widemarkter, Fachwerk mit Türmchen, seit 1911 Rathaus am Markt 4
[1] Werrabrücke aus rötlichem Sandstein (1342), lange Zeit Grenzbrücke
[2] Burg Wendelstein am Werraufer mit Stadtmuseum (u.a, umfangreiche Puppensammlung)
[3] Storchenturm, Reste der einstigen Stadtmauer
[4] Johanneskirche, Turmbasis noch 12. Jh.
[5] Stadtgraben, durchbächelt
[6] zur Lohmühle an der Oechse ➥ Jahnweg
weiterhin:
- Reste des ehemaligen Servitenklosters St. Annen mit gotischen Wandmalereien, Museum
- Dorfkern von Sünna mit Fachwerkensemble Thomas-Münzer-Straße/Hirtenplatz, Keltendorf
Caspar von Widemarkter, Anfang 17. Jh. Statthalter und Deutschlands "erster Europabürger" - wieso? Einer konkreten Anfrage im Internetportal der Stadt folgte ratloses Schweigen. Auch der Bitte nach Empfehlung einer Unterkunft wurde nicht entsprochen (Juli 2010). Seltsame Aufforderung, das Städtchen ja nicht zu besuchen.
Mariengart, Oberzella, Völkershausen, Wälferbütt