Heidelberg am Neckar

Großstadt mit rund 150.000 EW (2012) am Ausgang des Neckars aus dem Odenwald in die Oberrheinebene

ortsgeschichtlich

Die Kelten hatten eine Fluchtburg auf dem Heiligenberg; die Römer siedelten hier, wurden von den Alemannen verdrängt, im 6. Jh. wurde fränkisch gebaut.
1196 wurde Heidelberg erstmals urkundlich erwähnt.

1225 Bau einer Burg auf dem Heidelberg, später Schloss an gleicher Stelle; Heidelberg war Residenz der Kurpfalz bis 1720 (Mannheim).
lebendige Innenstadt von Heidelberg1386 Gründung der Universität Heidelberg durch Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz.
1490 kommt die Heidelberger bzw. Manessische Liederhandschrift, entstanden im 14. Jh. in Zürich, nach Heidelberg. Sie gelangte 1657 nach Paris, wurde 1888 zurück erworben und seitdem in der Heidelberger Universitätsbibliothek aufbewahrt. Die minnigliche Schrift ist immerhin so etwas wie eine Gendatenbank deutschen Verein- und Volksliedgutes, nur sind die Texte etwas besser und unverständlicher - wer slet den lewen?


1559 ließ Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz der Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses im Renaissancestil erbauen. 1563 war die Kurpfalz calvinistisch. Hier wurde der Heidelberger Katechismus als Hauptbekenntnis der Reformierten formuliert.
1689 und 1693 wurden Stadt und Schloss im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Danach erfolgte barocker Wiederaufbau auf mittelalterlichem Stadtgrundriss.

1720 verlegte Kurfrüst Carl Philipp seine Residenz nach Mannheim und ließ sein Schloss in Heidelberg verkommen.

Die einkehrende provinzielle Ruhe mit dem Charme des leichten Verfalls der majesttisch auf beiden Seiten des Neckars an bewaldeten Abhängen liegenden Stadt wurde Ende des 18. Jh. Biotop für Romantiker.

1803 mit Ende der Kurpfalz kommt Heidelberg zu Baden. Die Universität Heidelbergs wird 1. Badische Landesuniversität. 1805 ist in Heidelberg ein Zentrum der deutschen Romantik. 1807 war der große Romantiker Joseph von Eichendorff Student in Heidelberg, auch Hölderlin zog es schwärmerisch hin. Der berühmte Maler J. M. W. Turner besuchte Heidelberg 1836 und schuf hier eine seiner beindruckend romantisch-modernen Gemälde und Aquarelle.

1848 war Heidelberg ein Zentrum der Liberalen.

sehenswerte Innenstadt
hochgiebliges Heidelberg

Die Stadt blieb vom 2. Weltkrieg weitgehend verschont. Immerhin hatte zuvor viele Amerikaner hier studiert. Vielleicht auch hatte sich die US-Militäradministration bereits früh dafür entschieden, hier 1945 den Sitz seines Europäischen Militär-Hauptquartiers zu etablieren.

Es gab Soldiers, die wehmütig säuselten "Muss i denn zum Städtele hinaus". Die Heidelberger scheinen sehr offen und menschenfreundlich. Weinfeste sind wichtige Höhepunkte, doch nicht Voraussetzung für Geselligkeit.


Heilbronn Stadtplan Innenstadt Sehenswürdigkeiten

[M] Marktplatz
[R] Rathaus - marktseitig um 1700, Hauptbau 1886/1914
[U] Universitätsplatz

[1] Heiliggeistkirche: spätgotisch, barocke Hinzufügungen. Von 1706 bis 1936 durch eine Scheidewand in eine katholische und eine protestantische Abteilung unterteilt. An der Außenmauer interessante Verkaufsstände (Kremen). Gegenüber der Kirche die prachtvolle ehemalige Hofapotheke (1700, barock), daneben das Haus zum Ritter St. Georg (1592, Renaissance).
[2] Palais Boissere am nördlichen Karlssplatz, am Platz auch Studentenlokale Seppl und Roter Ochse im gründerzeitlichen Stil; Bergbahn s. 1890
[3] Schloss - nennswert erhalten sind besonders der Rupprechtsbau (um 1400, gotisch), der Ottheinrichsbau (um 1555, mit Apothekenmuseum), Friedrichsbau (um 1600) und Schlossgarten. Wunderschöner Blick auf die Stadt. Das Schlosshotel war bis 2001 eine der nobelsten Herbergen mit Gästen wie Mark Twain, Kaiserin Sisi, Friedrich Nietzsche. Danach begann ein ruinöser Verfall. Vom Hotel wird nur noch die Fassade bleiben. Es wird vollständig entkernt und erweitert. Luxuswohnungen, beheizt durch Erdwärme, sollen bis 2010 entstehen

[4] Klingentor
[5] Peterskirche, Jesuitenkirche: 1750 fertig gestellt, mit Museum sakraler Kunst und Liturgie.
[6] Theater; Alte Universität: barockes Gebäude, davor Brunnen, Universitätsbibliothek,
[7] Barockpalais (1712), Kurpfälzisches Museum: Archologisches, Stadtgeschichte, Kunst
[8] Marstall
[9] Brückentor, Alte Brücke, östl. Karlstor;

Heidelberger Gässleinweiter im Zentrum:
Haus zum Riesen, Providenzkirche, Hexenturm, Haus Buhl

Schön die Neckarinsel, auch die vielfältig durchlässigen Höfe, die edle Schlossruine und eine Seilzugfahrt mit der Bergbahn (1890) vom Kornmarkt bis auf den Königstuhl (568m) im Kleinen Odenwald.


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