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Der Jugendstil-Wasserturm gilt als ein Wahrzeichen der Stadt Mannheim. Über seine Parkanlage leitet er in die Augustaanlage, einer großzügigen Bürgerallee
Mannheim ist mit ca. 308.200 EW zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Das erwachsene Fischerdorf im Dreiländereck liegt an der Mündung des Neckar in den Rhein.
ortsgeschichtlich
766 wurde ein Fischerdorf erstmals in einer Urkunde des Lorscher Codex als "Mannenheim" erwähnt.
1606/07 erfolgte ein planmäßige Stadtgründung durch Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz als Friedrichsburg (Festung), der 1607 Mannheim auch zur Stadt erhob.
Nach Zerstörung im 30-jährigen Krieg (Tilly) wurde die Stadt seit 1652 mit Unterstützung einer großen Zahl protestantischer Flüchtlinge aus Wallonien und den Niederlanden wieder aufgebaut. 1660 begünstigt eine Judenkonzession die Niederlassung jüdischer Familien in Mannheim.
Kurz vor 1700 erfolgte eine weitere Zerstörung und der erneute Aufbau der Stadt. 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz die Pfälzer Residenz von Heidelberg nach Mannheim. Dazu wurde das Barockschloss erbaut, auch die Jesuitenkirche [8]. Kunst und Wissenschaften blühten. Schillers "Räuber" wurden 1782 im Nationaltheater uraufgeführt. Außerdem wurde hart am rechtwinkligen Straßensystem gearbeitet.
Der Niederländer Coehom teilte die hufeisenförmige Stadtfläche in Rechtecke ein. Trotz späterer Zerstörungen blieb dieses Raster bis auf den heutigen Tag erhalten. In der historischen Innenstadt gibt es keine Straßennamen, sondern nur Rasterbezeichnungen ähnlich wie auf einer Landkarte. Schießlich folgt noch die Numerierung innerhalb der Quadrate. Im Mittelpunkt steht das Schloss, Hauptachse ist die Kurpfalzstraße, die in nordöstliche Richtung verluft.
Eine weitere Blütezeit kam mit der Rheinschiffahrt, später mit Handel und vor allem Industrie.
Im 19. Jh. galt Mannheim als eine der schönsten Städte Deutschlands. Nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieges war dieses Image angeknackst. 1847/ 1848 war Mannheim ein wichtiges Zentrum der Revolution in der ehemaligen Kurpfalz bzw. in Baden.
Im späteren 19. Jh. entwickelte sich Mannheim zum Industriestandort von Rang und Namen mit Firmen wie Lanz, BASF und C. Benz.
kulturell
Von 1743 - 1778 residierte Kurfürst Karl Theodor in Mannheim, einem in jener Zeit wichtigen kulturellen Zentrum. Alessandro Galli da Bibiena (1687 - 1769) war kurpfälzischer Hofarchitekt in Mannheim. Als Maler für die Ausgestaltung der Jesuitenkirche wirkte (und starb) E.Q. Asam in Mannheim; C.D. Asam arbeitete an der Ausgestaltung des Schlosses.
Musikscene - die Mannheimer Schule:
1763 wurde eine kurpfälzische Akademie der Wissenschaften gegründet.
Zur Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft gehörten als prominente
Mitglieder Klopstock, S. de La Roche, Lessing, Wieland.
Im Mannheimer Nationaltheater [5], 1777 gegründet, tobten 1782 Schillers Räuber erstmals über die Bühne. Schiller lebte 1783/85 als Theaterdichter in Mannheim.
1778 beerbte Kurfürst Karl Theodor die Wittelsbacher und verlegt seine Residenz von Mannheim nach München. Damit schwand auch der Glanz als kulturelles Zentrum.
sehenswerte Innenstadt
In der barocken Altstadt verlaufen die Straßen strikt symmetrisch und sich rechtwinklig kreuzend - die Grafik weist das deutlich aus.
[M] Marktplatz Barockkirche
[A] Altes Rathaus, barock
[R] Rathaus
[S] Schloss (18. Jh.), eine der größten barocken Schlossanlagen Europas, heute Universität
[1] Jüdisches Zentrum
[2] Museumsschiff a. Neckar
[3] Herschelbad
[4] Collini-Center
[5] Nationaltheater
[6] Wasserturm (1889, 60m), Augustaanlage -die Bürgerallee
[7] Stadthaus
[8] Jesuitenkirche (1759)
[9] Zeughaus (1719/69)
wissenswert
Uni Mannheim
Die Universität Mannheim wurde 1967 gegründet. Sie setzt zum Teil die
Tradition der 1907 gegründeten Handelshochschule fort.
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FH Mannheim (Arbeit)
BA Mannheim
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