fotos © galerie / fotobee.de - Schlossplatz, ehem. markgräflichen Schloss
Universitätsstadt mit 100.330 EW (1998) nahe Frankens Mitte. Mit 30 m² Naturfläche pro Einwohner (20076) ist Erlangen die grünste Stadt Bayerns. In ihr wird erfrischend geradelt und kreativ gebummelt.
ortsgeschichtlich
1002 erstmals erwähnt. Ungesichert ist, ob zuerst in Alterlangen (westlich der Regnitz; 1920 eingemeindet) oder auf der Aufschüttung zwischen Regnitz und dem Schwabach gesiedelt wurde. Die Erstnennung jedenfalls bezog sich auf Erlangen, genauer: auf das Gebiet der heutigen Altstadt, 1348 Grozzenerlang mit ersten Stadtrechten genannt und eigentlich nur noch dem Namen nach Altstadt.
Nach 1683 flohen viele französische Protestanten (Hugenotten). Einige siedelten sich auf Einladung des Markgrafen Christian Ernst von Bayreuth in Erlangen an. Sie brachten Kenntnisse in der Textiltechnik und Lederverarbeitung mit und begürndeten den heute noch gültigen Ruf der Stadt als Industriezentrum. Für die Hugenotten baute man eine neue Stadt mit regelmäßigem Grundriss.
Nach einem Brand 1706 wurde sie neu bebaut nach dem Vorbild der südlich angrenzenden
Neustadt bzw. "Hugenottenstadt". Im Jahr 1743 wurde die Universität
von Bayreuth nach Erlangen verlegt.
sehenswerte Altstadt
Sie ist eher eine Barockstadt. Gelegentlich wird bedauert, sie werde als städtebauliches Individuum schwer wahrgenommen. Vielleicht aber ist das gerade ein Vorteil, macht den Reiz von Erlangen aus? Viele Grenzen sind fließend, harmonisch sinnvoll Vorhandenes mit Neuem integrierend. Entdecken und Finden ist so weit interessanter!
Als die mittelalterliche Altstadt rund 20 Jahre später abbrannte, erweiterte man die geplante Stadt auf die gesamte Fläche.
[A] Altstadtmarkt, Stadtmauer
[B] Bahnhof
[F] Freizeitzentrum
[M] Marktplatz, Landratsamt
[H] Hugenottenplatz
[S] Schlossplatz mit dem markgräflichen Schloss, 1704 vollendet, 1825 nach Brand erneuert, heute von der Universität genutzt. Daneben der Karzer [K], ursprünglich Wasserturm, von 1838 bis 1897 Arrestzelle der Universität.
[1] Altstädter Kirche, barock. Sie musste (wiederholt) 1706 - 1726 neu gebaut werden. Sie steht am Zentrum der Altstadt, dem ehemaligen Marktplatz - heute Martin-Luther-Platz - einem schön sauber gepflasterter Platz.
[2] Stadtmuseum, ehem. Altstädter Rathaus, 1733/40 erbaut, barock, mit prächtigem Balkon, seit Vereinigung von Alt- und Neustadt von Erlangen 1812 kein Rathaus mehr. Östlich davon Brauerei Dreizedern (19. Jh.).
Der Theaterplatz (langer "Geisgarten", auch mal Exerzierplatz einer Garnison), ist eher ein Theaterpark mit Parkplatz und blieb zum Glück unbebaut aber interessant umbaut:
[3] Auffällig das Rokokohaus im Osten. Im Norden gen West das Erich-Haus (1886) in dem sogar mal 1901 König Ludwig III. abstieg. Die Erichs waren ein bedeutendes Brauereigeschlecht,
[4] Markgrafentheater (1715-18 errichtet) am Hofgarten, stark modernisiert, prunkvoller Redoutensaal. Es ist das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands.
[5] Orangerie und Botanischen Garten im Stil eines englischen Parks - 6.30-20.00 geöffnet; Hugenottenbrunnen. Die Universität (1743) mit Klinik und medizinischem Forschungspotential im Nordosten.
[6] Palais Stutterheim (Galerie) am quadratischen Schlossplatz.
[H] Hugenottenplatz der südlichen Neustadt erinnert an die um 1686 Eingewanderten, mit denen auch viele neue Gewerke Einzug hielten. Und die Vorliebe für quadratische Plätze und parallele Straßen.
Bis 1812 war dieser Stadtteil selbständige Stadt. Vom Bahnhof aus findet man schnell in die Neustadt. Die Straßen laden zum Flanieren und Kaufen ein, atmen gelassene Betriebsamkeit.[7] Hugenottenkirche, 1693
[8] Neustädter Kirche, barock
[9] Egloffsteinsches Palais
Gartenstadt
Siedlung am Röthelheim in Erlangen
festlich
- Bergkirchweih (seit 1755) Pfingsten mit Essen, Trinken, Schwätzen unter Bäumen am Berg
- Internationaler Comic-Salon: Juni, alle zwei Jahre
- Fränkischer Ostereiermarkt: März
- Poetenfest: August
museal
Städtische Galerie, Marktplatz 1
Waldmuseum Tennenlohe, Franzosenweg 60
unübersehbar
Riesenskulpturen Ludwig Kirchners, gest. 1984 im Garten des BurgbergsWirtschaft
- Siemens AG seit 1945
- Friedrich-Alexander-Universität und Klinik
- Brauereien Kitzmann und wieder Steinbach
Stadtteile/Eingemeindung
Frauenaurach, Büchenbach, Bruck,Dechsendorf
im Norden der Stadt mit dem beliebten Badesee - dem Dechsi. Seit Jahren ist das Naherholungsparadies durch die Blaualge gefährdet. Ob die 2008 gegründete Bürgerinitiative zur Rettung des Weihers etwas bewirken kann? Was heute gefördert wird, ist nach 2009 mehrfach zurück zu zahlen.
Kriegenbrunn Stieglitzhof
Tennenlohe
Der Tenneloher Forst im Sebalder Reichswald ist ein Sandökosystem wüstenartiger Sandmagerrasenflächen mit Ödlandschnecken, Sandlaufkäfern, Steinschmätzern, durchsetzt von Mooren mit Moorleichen und fleischfressenden Pflanzen und Kröten und reichlich Heide- und Restwäldern mit Fichten und Kiefern, den sehr bedrohten Ziegenmelkern, freilaufende Hunderudel schlecht erzogener Herrchen. Auf Abwege sollte man nicht geraten - Minengefahr. Der Forst war 1886 bis 1994 militärisch genutzt.