Ostfriesland zwischen Wiesmoor und Norderney

Ostfriesland ist ein flaches Land zwischen Dollart und Elbe. Moorlandschaften landeinwärts, lange Sandstrände auf den vorgelagerten Inseln und das faszinierende Wattenmeer bestimmen die Landschaft zwischen Dollart und Elbe. Moorlandschaften landeinwärts, lange Sandstrände auf den vorgelagerten Inseln und das faszinierende Wattenmeer bestimmen die Landschaft mit erniedrigend wenig Erhebungen. Landwirtschaft, Torfabbau, Friesentee und Fremdenverkehr - bevorzugt am Meer und möglichst auf den Inseln - sind die wirtschaftlichen Säulen. Die lange kursierenden Friesenwitze beruhten auf eine geschickt eingefädelte Werbemaßnahme pfiffiger Ostfriesen, ihr Land bekannter zu machen. Sie lachen sich noch heute ins Fäustchen über diesen gelungenen Coup.

Dornum

Gemeinde mit rund 4.500 EW (2012)

Im Rettungsschuppen lagen im 19. Jh. noch ein Segelboot, später ein Motorboot

[X] einzige noch erhaltene Bockwindmühle Ostfrieslands
[1] Schloss mit Schlosspark > Accumer Riege
[2] Backsteinkirche St. Bartholomäus

- Beningaburg
- Neßmersiel, Ausgangshafen zum Übersetzen nach Baltrum
- Dorumersiel, Meerwasser-Freibad, Hafen, Strand, Camping
- Westeraccum, einst mit bedeutendem Sielhafen (1687 "Ackumhe") bis 1965, Werft um 1720, Rettungsschuppen, Sandstrand vor dem Deich


zur Gemeinde gehören:
Dornum, Dornumergrode, Dornumersiel, Nesse, Neßmersiel, Roggenstede, Schwittersum, Westdorf, Westeraccum, Westeraccumersiel, Westerbur mit Mittelsbur

Großefehn

Gemeinde mit rund 13.600 EW (2012) im Herzen Ostfrieslands, das abwechselnd niedersächsisch flach oder küstenmaritim schlägt wie das Wetter.
Die früheren Hochmoorflächen sind weitgehend abgetorft. Kanäle, Wicken und Schleusen blieben zurück.
Großefehn ist die älteste Fehnlandschaft Ostfrieslands. Überall kreuzen Kanäle, Wieken, Wallhecken die Wiesen. Weiße Klappbrücken und feine Kaptänshäuser sind Material für verklärende Malerei.
- Timmeler Meer mit Badestrand, Erholungszentrum, Seefahrtschule
- Großefehner Mühlenstraße mit fünf Windmühlen, teils mit Sammlungen zur Heimatgeschichte
- Fahrten mit der Torftjalk MS Gretje ohne die ursprüngliche Beladung
- Reitsportzentrum

Großheide

Gemeinde mit rund 8.500 EW (2012) am Großen Meer, Deutschlands größtem Hochmoorsee
- Schiffswrack Kieselotte in der Kieselbucht
- Wald- und Moormuseum mit angegliedertem Waldlehrpfad in Berumerfehn
- Kirche, Romanik im Ortsteil Arie

Hage

Flecken mit rund 6.100 EW (2012), aufstrebender Kur- und Erholungsort
- Windmühle, die höchste aber nich höchststehende Europas
- Wehrkirche (13. Jh.)
- Kurzentrum in waldreicher Umgebung in Berumbur
- Kurpark am See
- Burg in Berum
- Schloss und Schlosspark Lütetsburg
- Hilgenriedersiel, Naturbadestelle

Hinte

Gemeinde mit rund 7.000 EW (2012), an Emden grenzend
von ruhigen Wasserläufen durchzogen
erbaulich:
- Wasserburg Hinta
- gotische Kirche mit romanischem Glockenturm
- die Burg in Loppersum
- Kirche in Westerhusen (15.Jh.)
- Landarbeiterhaus in Suurhusen

Ihlow

landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit rund 12.000 EW (2012) in idyllischer Landschaft aus erholsamer Mischung von Wasser, Wald und Weite

Die angedeutete Klosterkirche Ihlow verleidet zum Besteigen des Kirchturms

Im Staatsforst lhlowerfehn wurden langjährig Ausgrabungen eines historisch bedeutsamen Zisterzienserklosters durchgeführt. Das Kloster wurde 1228 von Zisterziensern gegründet und bestand bis 1529 als eines der bedeutendsten in Ostfriesland. Nahe am Versammlungsort der Freien Friesen, dem Upstalsboom, bildete es Kanzlei und Archiv der Bewegung "Friesische Freiheit". Das Siegel der Mönche von Ihlow wurde zum Zeichen der Freien Friesen im Mittelalter.
Der Weg durch das Waldstück zur angedeuteten Klosterkirche ist wirkt gleichsam wie ein Gebet an die Freiheit, begleitet vom künstlerisch gestalteten Zitat aus Geschichte und Küren, dem einstigen Grundgesetz der Friesischen Freiheit:
Der Stamm der Friesen ist nach außen frei, keinem anderen Herrn unterworfen. Für die Freiheit gehen sie in den Tod...

Krummhörn-Greetsiel

Gemeinde mit rund 12.200 EW (2012) am Landzipfel (Hörn), mit schmalen Straßen und mehr Kühen als Autos.

Krummhörn, Greetsieler Zwillingsmühlen im Winter © Fotos & Medien #11539134

Die Krummhörn ist ursprünglich reines Bauernland mit klassischen Warftendörfern - 19 künstlich aufgeschüttete Hügel mit großer kultureller Vergangenheit. Gegenüber Upleward ist bereits die holländische Küste in Sicht.
Wattwandern sollte man nur mit kundigen Führern. Sonst besser an der Waterkant bleiben. Oder auf dem Deich von Greetsiel mit seinem kleinen Hafen mit seiner großen Fischerflotte. Der Hafen verdankt seine Entstehung der Anlage von Kanälen und Sielen.


Greetsiel

historisches Fischerdorf mit malerischem Sielhafen, ansehnlichen Häuserzeilen, Zwillingsmühlen. touristisches Zentrum
sehenswert:
Sielort entstanden als besondere Siedlungsform ab dem 16, Jh. an "Sielen", jenen Öffnungen in Seedeichen, die zur Entwässerung des Binnenlandes. Sie wurden mit Toren ausgestaltet, die sich bei Ebbe durch das aus dem Hinterland ablaufende Wasser öffneten und damit das Binnenland entwässert. Bei Flut schlossen sich die Tore, verhinderten so Überflutung und Versalzung der Wiesen. Das ablaufende Wasser spülte mit der Zeit eine flache, von speziellen Schiffen befahrbare Rinne in das Wattenmeer. Sielhäfen waren bis um 1900 wichtige Umschlagplätze für lokale Produkte.

informativ

Im Nationalparkhaus gibt es Infos über Wellhornschnecken, Leben in, auf und über den Salzwiesen und Watten und so.
In Salzstöcken unter der Krummhörn liegen große Erdgas-Speicher.

erbaulich

Pilsum - kleinster Leuchtturm, seit 1915 außer Betrieb, Wahrzeichen
Eilsum - Kirche
Pewsum - Manninga-Burg (15. Jh.) mit Burgmuseum
Groothusen - Osterburg und manches altfriesische Baudenkmal mehr
den beiden Windmühlen am Ortseingang und einer großen Kutterflotte.
Campen - Agrartechnische Sammlung, höchstes Leuchtfeuer Deutschland
Rysum - gilt als schönstes Dorf der Region und typisches Rundwarfendorf - alle Höfe gruppieren sich um einen Hügel, zu dem alle Wege laufen.

event:
Schlickschlittenrennen jährlich

Südbrookmerland

Gemeinde mit rund 19.000 EW (2009) auf 96,82 km² in 4m ü.NN.
- Großes Meer, ein 46 ha großer Binnensee, Erholungsgebiet, Teils unter Naturschutz
- Filsumer Hochmoor in reizvoll weiter Landschaft, Moor- und Deichwege
- Moormuseum im Ortsteil Moordorf - von der Moorkolonisation zu blühenden Gemeinde
- Dörpmuseum Münkeboe
- Wandern entlang der Hammriche und Geest

Marienhafe

Flecken und Erholungsortmit 2.200 EW (2012) - hier hat sich viel verkleinert. Durch die schrupfende Bedeutung des einst betriebsamen Hafens, der mit den Jahren um 15 Kilometer der Küste davon lief, stürzte auch der letzte Buchstabe in der Ortsbezeichnung des Städtchen - sein "n"! - ins Uferlose. Der Turm des Mariendoms ist nicht mal mehr halb so hoch wie nach dem Bau. Berühmtester Gast war Klaus Störtebeker. Der ist hier nur noch als Denkmal anzutreffen, nachdem er - nicht hier! - einen Kopf kürzer gemacht wurde. Statt der von ihm öffentlich in einem Zug geleerten Bierhumpen vergnügt man sich jetzt in Teestübchen beim artigen Schlürfen an kleineren Gefäßlein. Und für jeden Neuankömmling müssen zwei Marienhafer gehen. Warte nicht, bald gehe auch du da hin und ergötzt dich an den underschönen Mühlen im Brookmerland oder einer Doppelkolbenwasserpumpmühle.

Städte und Gemeinden im Kreis / EW geschätzt

Aurich Baltrum Berumbur 2.600, Dornum Großefehn Großheide Hage Hagermarsch 400, Halbemond 1.000, Hinte Ihlow Juist Krummhörn-Greetsiel Leezdorf 1.800, Lütetsburg 750, Marienhafe Norden Norderney, Nordseeinsel Memmert 1?, Osteel 2.200, Rechtsupweg 2.000, Südbrookmerland Upgant-Schott 3.800, Wirdum 1.000, Wiesmoor