Bottrop ist eine kreisfreie Stadt mit 120.845 EW (2003) auf 100,61 km² am Nordufer des Rhein-Herne-Kanals
ortsgeschichtlich
Das Dorf Borgthorpe ist seit dem 11. Jh. nachgewiesen (später auch Bortorp?). Bis zum vorigen Jahrhundert ist sonst wenig über den Ort bekannt.
Im 13. Jh. gründet der Deutsche Ritterorden eine Kommende in Welheim.
1856 begann mit der Abteufung des ersten Schachtes "Prosper I" in Ebel die Wandlung des Bauerndorfes zum "größten Dorf Preußens" mit 72.000 EW (1919). Mit Kohle wurde viel "Kies" gemacht und Wachstum finanziert. Schließlich wurde Botrop zur Stadt erhoben, war also Bergbaustadt. Diese Tendenz blieb trotz zweier Weltkriege fast ungebrochen. Nach dem Zweiten Weltkriegs ließ der Wiederaufbau, verbunden mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, die Bevölkerung weiter anwachsen.
1953 wird Bottrop schließlich Großstadt, zählt also über 100.000 EW.
Der Ort fing frühzeitig mit der Rekultivierung seiner Industrieflächen an, besonders der Halden. So hat Bottrop unter allen Revierstädten den größten Anteil an Grünflächen. Eine junge Stadt, die keinen mittelalterlichen Mief konservieren muss und stattdessen auf frische Farben setzt.
Seit 1976 in Zusammenschluss mit der Gemeinde Kirchhellen ist Bottrop kreisfreie Stadt.
sehenswerte Innenstadt
[R] Rathaus (1914/16), Neorenaissance, geplant in Verbindung mit einem breiter aufgestellten Behördenviertel. Das dreigeschossige Hauptgebäude mit dem 51m hohem Rathausturm wirkt. Eine Galerie mit sechs Steinplastiken symbolisieren, für wenn das Haus gedacht ist - für den Künstler, Landwirt, Schmied, Bergmann, Maurer und Wissenschaftler. Keine Frauen. Auch die prägnante Figur eines Beamten fehlt. Aber der ist ja bereits zu Hause. Also sollte man einen Besuch abstatten und die Stuckarbeiten, Jugendstil-Glasmalereien bewundern, wenn möglich auch den Ratssaal. Geht doch![1] Cyriakuskirche (1419/25) am Kirchplatz, 1861/62 Erweiterung der Halle und neugotische Überformung des Baus unter Architekt Emil von Manger. Hübsche Fußgängerzone ringsum.
[2] Alte Apotheke Kirchplatz/Hochstraße. Das repräsentative Bürgerhaus der Gründerzeit mit geschickter Gliederung seiner Außenfassade sowie kunstvollen Stuckreliefs, erstrahlt in neuem Glanz.
[3] Quadrat, das Medienzentrum im Stadtgarten mit Museum für Ur-, Früh- und Stadtgeschichte, Mineraliensammlung, Galerie und Dauerausstellung des Malers Josef Albers, dem unermüdlichen Herausforderer der Quadratur des Kreises.
[4] Heilig-Kreuz-Kirche (1957), modern auf parabelförmigem Grundriss, farbige Glaswand von Meistermann.
[5] Haldenereignis Emscherblick, Ortsteil Batenbrock: 50m hohe begehbare Skulptur mit schönem Blick auf die Stadtlandschaft.
[6] Wasserschloss Beck, Am Dornbusch in Feldhausen (1766/77), Architekten Johann Conrad Schlaun), spätbarocker Herrensitz. 1966 erwarb Karl Kuchenbäcker das Schloss, restaurierte es zauberte um das Baudenkmal eine Märchenwelt entstehen. Im recht frühklassizistisch ausgestatteten Schloss wurde eine Galerie eingerichtet. Kultur findet hier Raum, auch für entsprechende Veranstaltungen.
weiterhin:
- Ernst-Wilczok-Platz mit spannender Brunnenlandschaft
- Bürgerhäuser in Kirchhellener Straße mit üppigen Stuckfassaden
- Ohrenschm(a)us das Glockenspielhaus in der Hansastraße
- Torbogen (Denkmal) am Ende der Fußgängerzone der Gladbecker Straße - Erinnerung an...?
- Villa Dickmann Bogenstraße 40, (1901) im englischen Landhaus-Stil, Elementen der Neugotik und des Jugendstils. Hinter der Villa ein Park mit dichtem Busch- und Baumbestand, Kinderspielplatz und Feuchtbiotop-Idylle.
industriekulturell
Die ehemalige Zeche Welheim ist Station an der Westfälischen Bergbauroute. 1910 begann hier die Abteufung einer Doppelschachtanlage. 1912 wurde die erste Kohle gefördert und eine Kokerei gebaut. 1927 erreichte die Zeche ihre maximale Ausbeute, 1930 kam es bereits zur Stilllegung. Reaktivierungsversuche gab es in den 1970er Jahren. Nach einem Jahrzehnt blieb ein Industriegelände zurück, dass sinnvoll umgenutzt werden sollte. Das heutige Gründer- und Technologiezentrum fand im Verwaltungs- und Kauengebäude Platz. Der Lokschuppen ist heute eine Gaststätte
Der berühmte Malakoffturm (1872) ist ein lebendiges Industriedenkmal mit Symbolcharakter. Nahe der Knappenstraße auf dem Gelände der Zeche Prosper II. steht dieser Zechenförderturm. Hier kann man in einer Kletterhalle auch Klettern, in eine Grusellabyrinth sich verlaufen.
Die Gartenstadt Welheim (1913/23) in Ausprägung einer Bergarbeitersiedlungen ergänzt die vage Vorstellung vom Leben und arbeiten vor nicht allzu langer Zeit.
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natürlich
- Stadtgarten (1921) mit großem Artenreichtum, viel Abwechslung in der Anlagengestaltung, mit großem Abenteuer-Spielplatz, verführerischem Overbeckshof mit Gartenterrasse.
- Ausläufer des Köllnischen Waldes reichen an die zwei Stadtteiche mit Kölnisch Wasser
- Stadtwald
- Fuhlenbrocker Wald und Heide
- Kirchheller Heide - Naturschutzgebiet um markante Bachläufe wie den Rotbach und Schwarzbach, mit selten alten Bäumen, glazialen Findlingen, Sanddüne, Heidesee und Heidhofsee
traditionell
- Wochenmarkt auf dem Berliner Platz mittwochs und samstags
- Pferdemarkt: erster Samstag im Mai und im September
Stadtteile/Eingemeindung
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