foto © Thomas Max Müller / pixelio.de - Marktplatz in Lennep
Remscheid ist eine Stadt mit rund 120.000 EW (2004) auf 74,61 km² im bergisch gebirgischen Raum;
ortsgeschichtlich
Um 1173 wurde Remscheid erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Engelbert I. von Berg den Johannitern zwischen 1173 und 1189 Kirche und Frohnhof zu Remscheid vermachte. Die bergige Umgebung mit schmalen Talfalten setzte einer geschlossenen Bebauung enge Grenzen. So bestanden über Jahrhunderte nur Gehöfte und Honschaften, die langsam zu einer Einheit wuchsen.
Im Bergischen Land gab es genug Holz, viel Eisenerz und Wasserkraft - gute Voraussetzungen für ein erblühendes Eisengewerbe. Besonders in den Tälern des Morsbaches und der Gelpe standen ab 15. Jh. zahlreiche Wassertriebwerke, die eine industrielle Veredlung und Verformung von Eisen ermöglichten. Zunächst wurden Werkzeuge wie Hacken, Sicheln und Sensen hier hergestellt, später Sägen, Feilen und Winden. Um 1800 wurden bereits 4.000 verschiedene Erzeugnisse aus Eisen und Stahl gefertigt. Noch heute steht die Werkzeugfabrikation im Mittelpunkt.
Mitte 19. Jh. nahm Remscheid mit der Industrialisierung Tempo auf, mit großem Aufschwung.
1808 erhielt Remscheid mit reichlich 6.000 EW. die Stadtrechte verliehen.
1929 wurde Remscheid durch Eingliederung von Lüttringhausen und Lennep zur Großstadt. Heute ist Remscheid ein Zentrum der deutschen Werkzeugindustrie
Lennep
Die Anfänge der eingegliederten Stadt (1929) im Quellgebiet des Lennepbaches liegen im Dunkeln.
Um 1150 wurde Lennep erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Werden an der Ruhr Güter und Einkünfte vom "Frohnhof Lennep" einforderte.
Lennep, eine landesherrliche Städtegründung, entwickelte sich rasch zum wichtigen Versorgungs- und Etappenort und bekam bereits 1230 die Stadtrechte verliehen.
Um 1250 war Lennep befestigte Stadt mit Mauer, Wall und Graben. Handel und Handwerk entwickelten sich lebhaft weiter, beeinflusst auch durch die wachsende Bedeutung der Fernhandelsstrasse. Es entstanden Handelshäuser mit internationalen Verbindungen. Im Verlaufe des 14. Jh. entwickelte sich außerdem eine leistungsfähige Tuchindustrie.
sehenswerte Innenstadt
eine sehenswerte Mitte konzentriert sich im historischen Zentrum von Hasten und dem mittelalterlich wirkenden Kern von Lennep.
Hasten
- Heimatmuseum im Patrizierhaus Hilger/Cleff mit Gemälden von J. P. Hasenclever, Zinnsammlung, bergische Wohnkultur
- Steffenshammer: altbergischer Wasserhammer von 1746.
Lennep
- runder Altstadtkern, viel schiefergedecktes Fachwerk
- Bauensemble um die Pfarrkirche
- Altes Rathaus
- Mängstener Eisenbahnbrücke (1894/97), 107 m hoch
weiterhin
- typisch bergische, schiefergedeckte Häusern von Lüttringhausen
wasserreich
- Eschbachtalsperre an der A1
- Wuppertalsperre bei Lennep, mit 24 km langem Wanderweg
- Remscheider Talsperre mit geschwungener Mauer aus Bruchsteinen. Sie ist die erste Trinkwassertalsperre der Welt (1891), nach Berechnungen von Professor Otto Intze erbaut.
- Steffenshammer (1746, Industriedenkmal) in Clemmenshammer, am malerisch aufgestauten Hammerteich, mit dem einzigartig umfassenden Deutschen Werkzeugmuseum
persönlich
Wilhelm Röntgen wurde in Lennep geboren. Deutsches Röntgen-Museum
Stadtteile/Eingemeindung
Remscheid setzt sich aus Clemmenshammer, Bergisch Born (1975 eingegliedert), Lüttringhausen (1150 ersterwähnt, 1929 Stadtrecht), Lennep (1230 Stadtrecht, (1929) eingegliedert) zusammen mit zahlreichen kleineren Ortsteilen