Waldenburg in Sachsen
fotos © schuldes / fotobee.de - Waldenburg an der Zwickauer Mulde
Töpferstadt mit rund 4.500 EW (2007) auf 25,06 km² in 260m ü.NN. im Muldental mit hervorragender Verkehrsanbindung an A4, B 175 und B 180
ortsgeschichtlich
Bereits im 6. Jh. war hier locker von Slawen besiedelt.
1199 wurde eine Herrschaft Waldenburg urkundlich erwähnt. Einer der obersten Reichministeriale, der pleißenländische Landrichter Hugo von Wartha, ließ gemeinsam mit dem kaiserlichen Marschall Rudolf von Brand von 1165 - 1172 eine Burg errichten. Diese diente dem Schutz einer Handelsstraße nach Böhmen. Die Furt (1165/72) war zugleich eine Zolleinnahmestelle.. Die Burg muss eine der größten und am meisten befestigten im mittelsächsischen Raum gewesen sein. Nur Teile des Bergfriedes blieben davon erhalten
Um die gleiche Zeit entstand ein Vorwerk und eine bäuerliche Ansiedlung. Dieses Altwaldenburg beherbergte Hof- und Dienstleute. Die eigentliche Stadt ( Oberstadt ) ist eine planmäßige Gründung aus Ende 13. Jh.. Unterhalb der Burg entstand im 14. Jh. im Zuge dringlicher Stadterweiterung noch die Mittelstadt.
1317 erhielt Waldenburg Stadtrecht und wurde Residenzstadt der Herrschaft Schönburg.
1388 erhielten die Waldenburger Töpfer durch Friedrich von Schönburg-Waldenburg den ältesten Innungsbrief für dieses Gewerke in Deutschland. In einigen Töpfereien ist die berühmte Waldenburger Keramik zu erwerben.
sehenswerte Innenstadt
historischer Stadtkern, Flächendenkmal
[M] Marktplatz, Pflasterung mit Flusskieseln, Wasserpumpe
[m] Stadtmuseum mit Naturalienkabinett. Das Gebäude (1846) ist einer der ältesten Museumszweckbauten Deutschlands, gegründet von Fürst Otto Victor l. von Schönburg-Waldenburg. Das Naturalienkabinett basiert wesentlich auf der Sammlung der Leipziger Apothekerfamilie Linck eninschließlich Inventar und Ausstellungskonzept.
> Geschwister-Scholl-Platz 1
[R] Rathaus (1727/31), Barockbau mit Dachreiter > Markt 1
[K] Königsplatz
[1] Gasthaus Zum Alten Gewerbehaus - Tradition ist nicht alles. In unfreundlichem Grau, trostlos verfallend und fast schon abstoßend der Zustand im Jahr 2019. Gibt es keinen bürgernahen Ideen-Wettbewerb?
[2] Stadtkirche St. Bartholomäus (frühes 15.Jh.), Spätgotik,
zweischiffige Hallenkirche, Sandstein-Epitaph
[3] alte Scheunen > Scheunengasse
[4] Rest der alten Stadtmauer > Malzhausgasse
[5] ehem. Residenzschloss der Fürsten von Schönburg-Waldenburg. Nach einem Brand wurde es 1848 im neogotischen Stil englischer Tudorgotik neu erbaut, im Reformstil der Zeit um 1910 überformt und erweitert. Beeindruckend sind die Festsälen und das Spiegelzimmer. Zum Schlosskomplex gehören noch ein quadratisches Turm-Untergeschoss in Buckelquadern als Rest der mittelalterlichen Burganlage und das klassizistische Vorgebäude.
Der Schlosspark ist ein Gartendenkmal > Peniger Straße 10
[6] Wohnhaus (um 1800), EG massiv, Fachwerk Obergeschoss > Schulgasse 3
[7] Lutherkirche (1823), Klassizismus, Saal mit umlaufenden zweigeschossigen Emporen, Architekt Albert Geutebrück aus Leipzig
[8] zur Bahnhofstraße und Töpferstraße 11
natürlich
[9] Der Grünefelder Park wurde 1780 bis 1795 im englischen Stil als "Greenfield" angelegt. Er zählt zu den bedeutendsten sächsischen frühen Anlagen im englischen Stil. Beachtlich auch die Parkbauten: Mausoleum, Badehaus, Portal "Stille Naturfreude", "Insel" mit Postament, Grotte und Felsengang, Irminsäule, Denkmal des Erstgeborenen, gotische Brücke, Gesundheitsquelle und Gondelteich.
bemerkenswert
Europäisches Gymnasium Waldenburg, das erste in Sachsens mit Ausbildung nach europäischer Norm und multikulturellem Konzept von internationaler Lehrerschaft
getöpfert
Salzglasiertes Waldenburger Steinzeug erlangte im Spätmittelalter Berühmtheit in ganz Europa und Übersee. Das Steinzeug ist für seine Säurefestigkeit sowie Fett- und Wasserdichtheit bekannt und beliebt. Sechs Töpferwerkstätten in Waldenburg führen die Handwerkstradition weiter und halten die Bezeichnung Töpferstadt lebendig. In den Werkstätten können interessierte Besucher bei der Produktion der Waren zuschauen und diese erwerben.
Ortsteile/Eingemeindung
Dürrenuhlsdorf, Franken, Schwaben, Schlagwitz, Niederwinkel, Oberwinkel und Waldenburg
außerdem:
Altweinhölzchen, Eichlaide, Siedlung Naundorf