Lübeck ist eine kreisfreie Stadt mit rund 237.000 EW (2009) in 11m ü.NN., umflossen von Wakenitz und Trave.
Lübeck gilt als Drehscheibe des nordeuropäischen Fernhandels, Mutter der Hanse und Wiege der Backsteinarchitektur - davon künden noch heute viele mächtige Bauten dieser einst reichsfreien Stadt.
819 errichteten Wenden den Handelsplatz Liubice auf einem Hügel an der Mündung der Schwartau in die Trave. Dieser wurde 1138 zerstört und 1143 als deutsche Kaufmannssiedlung durch Graf Adolf II. von Schauenburg wiederbelebt. Diese Gründung wurde 1076 erstmals erwähnt, ging zwar bald durch einen Brand wieder unterging.
1159 wurde Lübeck durch Heinrich den Löwen neu gegründet.
1160 erhielt Lübeck das Soester Stadtrecht1143 (1160?).
1226 erhielt Lübeck den Status einer Freien Reichsstadt.
1329 sicherten sich Lübecks Kaufleute durch Kauf von Travemünde freien Zugang zur Ostsee.
Bis Mitte 16. Jh. war Lübeck "Haupt der Hanse". Sie kam erst 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz zur damals preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Die spätmittelalterliche Stadtanlage blieb weitgehend erhalten. Wie einst ist sie ganz von Häfen und Kanälen umringt und seit 1987 UNESCO-Welterbe.
[H] Hansahafen
[K] Musik-und Kongresshalle
[M] Museumshafen
[R] Rathaus am Markt (13./15. Jh.) mit Renaissancevorbau 1570
[T] Theater
[1] Marienkirche, "Mutter der backsteingotischen Basiliken" - war eine der ersten gotischen Backsteinkirchen im norddeutschen Raum (Umbaubeginn ab 1251) und damit Vorbild für viele weitere Kirchen an der Ostsee, doppeltürmig 125 m hoch. 1942 wurde die Kirche durch Luftangriffe schwer beschädig. Von der Innenausstattung blieb ein eisernes Sakramentshaus erhalten. Die Uhr ist eine Nachbildung.
[2] Petrikirche (1170 erwähnt, bis in das 15. Jh. erbaut), zweitürmige, backsteingotische Hallenkirche, fünfschiffig, Aussicht vom prägnantem Turm (108m), nach Kriegsbeschädigung erst 1987 wieder vollständig hergestellt.
[3] große Petersgrube: bunter Stilmix alter Bürgerhäuser der unterschiedlichsten Stilepochen, von der Gotik bis zum Klassizismus.
[4] Holstentor (1464/78), Wahrzeichen der Stadt, Teil der ehemaligen Befestigungsanlagen,1863 beinahe abgerissen. Es beherbergt eine stadtgeschichtliche Sammlung, Bodenfunde, Waffen, Modelle der Stadt, von Häusern und Schiffen.
Südlich vom Tor: Salzspeicher, Backsteinhäuser mit hohen Giebel (16./18. Jh.).
Weiter westlich die Puppenbrücke über den Stadtgraben mit Sandsteinplastiken (1776).
Willy-Brandt-Allee (Wallhalbinsel) mit Musik- und Kongresshalle
[5] Schabbelhaus: Ensemble aus zwei Bürgerhäusern, sehenswerte Inneneinrichtung.
[6] Buddenbrook-Haus: barockes Patrizierhaus, früher im Besitz der Familie Mann, wichtiger Handlungsort des gleichnamigen Romans von Thomas Mann.
[7] Jakobikirche: dreischiffige Backsteinkirche der Gotik, barocker Hochaltar, Wandmalereien.
Viele Reiche dachten vor dem Tod auch an ihr Seelenheil und gründeten Wohnstifte für kranke und arme Mitbürger. Herrausragend dabei das Heilig-Geist-Spital, der größte mittelalterliche Komplex dieser Art in Norddeutschland.
Das Haus der Schiffergesellschaft in der Breiten Straße spätgotisch (1535), ist heute eine historische Gaststätte.
[8] Burgkloster (13. Jh.?)
[9] Burgtor, heutige Form von 1444, Glockenhaube 1685 ➥ Burgstr. 2
[10] Heilig-Geist-Hospital (1286) ➥ Koberg
An der Königstraße folgt eine Anreihung repräsentativer Stadtpalais. Behnhaus und Drägerhaus Nr. 9-11 wurden nachträglich miteinander verbunden und mit klassizistischer Fassade versehen. Füchtingshof (1612) Königstr. 57 wurde 1636 als Wohnhof vom damaligen Ratsherren Johann Füchting gestiftet. Die Löwenapotheke ist ältest erhaltenes Bürgerhaus Lübecks.
[11] Museumskirche St. Katharinen
[12] St. Aegidien: dreischiffige gotische Hallenkirche, Orgel mit frühbarockem Prospekt, barockes Prunkgitter. Daneben das St. Annen-Museum in ehemaligem Kloster - 1843 teilweise abgebrannt - mit dem Museum für Kunst- und Kulturgeschichte mit sakraler Kunst und städtischer Wohnkultur
[13] Stadthalle
[14] Zeughaus, heute Museum für Natur und Umwelt; der zweitürmiger Dom daneben, von Heinrich dem Löwen gegründet (1173), heute gotische Hallenkirche mit spätromanischer Vorhalle, Triumphkreuzgruppe (1477), Kanzel, barocke Seitenkapellen. Südlich vom Dom das Kulturhistorische Museum.
[15] Nahe auch die Herz-Jesu-Kirche, eine hochgotische dreischiffige Kirche ohne Turm. Sie weist beachtliche Wandmalereien auf, ein Tintoretto-Bild, altes Chorgestühl und Triumphkreuzgruppe.
[16] Schloss Tantzau
Mancher könnte hier gern für immer vor Anker gehen, allein wegen des Marzipans, das innen natürlich möglichst gelblich sein sollte.
Großsteinrade Kücknitz Moisling Schlatup Strecknitz
Das ehemalige Fischerdorf an der Travemündung wurde 1187 offiziell gegründet und ist seit 1329 zu Lübeck gehörig.
1320/29 erwarb die aufstrebende Handelsstadt Lübeck vom Holsteiner Grafen den Ort Travemünde, um die Einfahrt zum Hafen zu sichern. 1928 entschied das deutsche Reichsgericht, dass für die Hansestadt eine Außenreede lebenswichtig ist. Damit wurden Pötenitzer Wieck, Dassower See mit Inselchen Buchhorst, Fischerei- und Schifffahrtsrechte Lübeck zugesprochen.
Travemünde ist drittältestes Seebad Deutschlands. Fähren verbinden den Ort mit der Halbinsel Priwall (Seebad und NSG)
1880 war der Priball noch unberührte Natur, 1929 wurde ein Flughafen gebaut, heute ist Priball ein Seebad.
sehenswert:
- historische Altstadt mit Fachwerkhäusern (18./19. Jh.), Lorenzkirche (1522), Kasino (1861)
- Viermastbark Passat
- Alter Leuchtturm