fotos © galerie / fotobee.de - München vom Kirchtur gesehen
München ist eine Stadt mit 1.195.000 EW (2002), 1.205.923 EW (1998), und einem Oktoberfest auf den Wiesn, das im September beginnt - wenn offiziell ozapft is.
München ist nicht einmalig, denn an der Elster, bei Bad Berka und sonstwo gibt es München. Dieses aber ist Millionen-Metropole auf altem Siedlungsgebiet (bis etwa 4000 Jahre alte Bodenfunde).
ortsgeschichtlich
Vorläufer der Stadt war eine Ansiedlung von Mönchen des Klosters Tegernsee. Stadtgründer aber war der agressive Heinrich der Löwe, der ließ die vom Freisinger Bischof kontrollierte lsarbrücke bei Föhring zerstören und leitete die lukrativen Salztransporte über herzoglich-bayerisches Gebiet, was 1158 durch den Kaiser Barbarossa München als „forum apud Munichen“ im Augsburger Schied sanktioniert wurde.
1175 wurden München (erste) Stadtrechte verliehen.
1180 kam das rasch wachsende "Munich" in den Besitz der Wittelsbacher (bis 1918!) und wurde 1255 deren Residenz
1294 erhielt München die Stadtrechte und Kaiser Ludwig der Bayer verordnete als Freund hoher Mauern Anfang 14. Jh. der Stadt einen neuen Verteidigungsring.
Im 16. und 17. Jh. war die Stadt ein Stützpunkt der katholischen Welt und der Gegenreformation - 1609 wurde in München (!) die Katholische Liga gegründet; Besetzung durch schwedische Truppen (1632), Dreißigjähriger Krieg und Besetzung durch Österreicher (1705, 1742-44) - logisch, keine Blütezeiten.
1806 wurde München Hauptstadt des Königreichs Bayern und erlangte unter der Regentschaft Ludwig I. den Ruf einer geistigen und künstlerischen Metropole Süddeutschlands. Alte und Neue Pinakothek, Königsplatz und Ludwigstraße entstanden und wandelten die mittelalterliche Stadt in eine großzügige Metropole.
Unter König Ludwig I. (1825-48), einem Fan griechischer Tempel, spengte die Stadt ihre mittelalterlichen Grenzen. Unter Maximilian II. (1848-64) nahmen die Wissenschaften einen großen Aufschwung, während Ludwig II. (1864-86) erneut den Künsten (Musik und Bildende Künste) sein Interesse schenkte. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts blühten wie fast überall Wirtschaft und Handel auf.
1918: München wird Hauptstadt des Freistaates Bayern, 1919 kurze Zeit von einer Räteregierung beherrscht, 1923 Schauplatz des Hitlerputsches; Der 2. Weltkrieg brachte der Stadt schwere Schäden durch Luftangriffe. Viele historisch bedeutsame Gebäude wurden wieder aufgebaut oder restauriert.
sehenswerte Innenstadt
Die Kaufinger Straße zählt zu den höchstfrequentierten Einkaufsmeilen Deutschlands.
[A] Altes Rathaus, gotisch, nach dem 2. Weltkrieg wiederaufgebaut, im Turm das Spielzeugmuseum. An der Ostseite Weinstadl, ältester Repräsentationsbau, Laubenhof.
[N] Neues Rathaus, Neogotik, 1909 fertiggestellt, Glocken- und Figurenspiel um 11,12, 17 Uhr
[M] Marienplatz, der Mittelpunkt der Stadt mit Mariensäule von 1638
[V] Viktualienmarkt. einst Lebensmittelmarkt, heute Markt angeblich kulinarischer Köstlichkeiten
[1] Frauenkirche, zweitürmiges Wahrzeichen der Stadt - dreischiffige,spätgotische Hallenkirche, zwei 99 m hohe Türme mit welschen Hauben; bedeutende Glasmalereien, sonst Inneres recht kühl wirkend, Grabmonument Kaiser Ludwig der Bayer.
[2] St. Michael-Kirche mit Renaissancefassade, am machtvollen Trakt des ehemaligen Jesuitenklosters
[3] Karlstor nahe Bürgersaal, ursprünglich 14. Jh., 1857 zerstört, einige Jahre darauf wiederaufgebaut.
[4] Börse, westl.: Bot. Garten
[5] Theatinerkirche: ursprünglich barocke Kirche nach italienischem Vorbild, später im Rokokostil ausgebaut, weit auseinander stehende Fassadentürme, Fürstengruft der Wittelsbacher unter dem Hochaltar. Vor der Kirche die Feldherrenhalle nach Florentiner Vorbild (um 1840); anbei die Feldherrenhalle.
[6] Residenz(en): Erste Residenz der Wittelsbacher war 1253-1474 die Ludwigsburg - der Alte Hof. Die ursprünglich zweite Residenz der Wittelsbacher wurde häufigen Umbauten und Veränderungen unterzogen. Ältester Teil ist das Antiquarium (um 1579). Alle Stilrichtungen sind in großer Prachtentfaltung vertreten. Besonders sehenswert sind das Cuvillis-Theater (Rokoko) und das Residenzmuseum mit großer Sammlung von Hofkunst. Für die Besichtigung der gesamten Residenz muss man einen Tag einrechnen!
Nördlich der Residenz:
Hofgarten, in der ersten Hälfte des 17. Jh. im italienischen Stil angelegt,
am östlichen Ende die Staatskanzlei.
noch weiter: Englischer Landschaftsgarten, 1789 angelegt, 5 km langes Naherholungsgebiet
mit Japanischem Teehaus, Monopteros, Chinesischem Turm.
[7] Alte Münze am Alten Hof (Münzhof), ursprünglich Marstall, um 1565 umgebaut, Hof mit Laubengängen im Stil der Renaissance.
[8] Hofbräuhaus am Platzl mit den ältesten Bürgerhäusern der Stadt.
[9] Isartor, 1330 erbaut als Teil der Stadtbefestigung.
Es beherbergt Sammlungen zu Karl Valentin, jenem tiefkomischen Alltagsphilosoph, der uns auch folgende fatale Weisheit hinterließ:
Früher war alles besser, sogar die Zukunft
[10] Alter Peter bzw. St. Peter, die älteste (1169) Pfarrkirche Münchens, eine Pfeilerbasilika mit drei Schiffen, barockisiert. 303 Stufen führen bis auf den Aussichtsturm.
[11] Dreifaltigkeitskirche: barocker Zentralbau, 1718 fertiggestellt.
[12] Asamkirche: außergewöhnliche Barockkirche, begonnen 1733, von den Gebrüdern Asam gestaltet und auch finanziert.
prächtig:
Maximilianstraße, eine Prachtallee mit vielen Galerien und eleganten Geschäften.Brienner Straße, älteste der königlichen Straßen, die hoheitsvoll antik am Königsplatz endet.
weiterhin:
Volksbad, am rechten Isarufer: Schwimmhalle, gekachelte Sauna, römisch-irisches Bad, alles im Jugendstil.
Haus der Kunst: 1933 bis 1937 erbaut, neoklassizistisch im Stil des Nationalsozialismus,
wechselnde Kunstausstellungen, beherbergt auch die Staatsgalerie modemer Kunst.
Leuchtenbergpalais: 1817, von Leo von Klenze. Südlich daran anschließend das Innenministerium des selben Architekten (1826). Westlich davon der Wittelsbacherplatz, ein klassizistisches Ensemble.
Karolinenplatz: 1807 gestaltet, mit einem 29m hohen Obelisken.
Königsplatz: an der Westseite die Propyl?en von Leo von Klenze (1846 bis
1862). Im Norden die Glyptothek mit Sammlungen griechischer und römischer
Skulpturen. Südlich die staatlichen antiken Sammlungen (vor allem Vasen,
Schmuck, Kleinplastiken).
Wittelsbacherbrunnen: 1895 von Adolf von Hildebrand.
Salvatorkirche:spätgotisch, Ende des 15. Jh., Backstein, heute Kirche der
griechisch-orthodoxen Gemeinde.
Justizpalast: repräsentativer Gründerzeitbau mit verschiedenen Stilelementen,
1898 fertiggestellt.
auf der Isar-Insel:
Deutsches Museum: größtes technisches Museum der Welt, Stoff für mehrere Tage! Die Highlights sind das Bergwerk, Luft- und Kraftfahrzeuge, Planetarium.
außerhalb des Zentrums:
Maximilianeum: 1854 fertiggestellt, heute Sitz des Landtages.
Stuckvilla: Villa von Franz von Stuck (um 1900), ein Gesamtkunstwerk, heute Galerie mit wechselnden Ausstellungen.
Nördlich: Siegestor, 1852 vollendet, nach dem Vorbild des Konstantinsbogen in Rom gestaltet.
Tendenz zum Neuen Bauen:
In den 1920er Jahren dominierte in München ein zum Teil sachlich reduzierter Historismus bzw. Neoklassizismus. Ansätze für moderneres Bauen findet man die von Theodor Fischer (1862-1938) 1919-1929 errichtete Arbeitersiedlung "Alte Heide" sowie den großen Siedlungen Neuharlaching, Neu-Ramersdorf, Neuhausen, Walchenseeplatz und Friedenheim (1928/30) der Gewofag. Nahe am Neuen Bauen waren auch das Funkhaus (1928/29) von Richard Riemerschmid (1868-1957), das Technische Rathaus (1928/29 - erstes Hochhaus Bayerns) von Hermann Leitenstorfer (1886-1972).
Neue Sachlichkeit weisen die Kirchen St. Gabriel (1925/26) und St. Sebastian (1928/29) von Otho Orlando Kurz (1881-1933) auf.
Olympiapark: zeitgenössischer Architektur in München, Zeltkonstruktion von Behnisch & Partner, Femsehturm.
BMW-Verwaltungsgebäude: sehenswerte moderne Architektur aus den siebziger
Jahren. Daneben das BMW-Museum mit Sammlungen zur Entwicklung des Automobils und
zur Zukunft der technischen Entwicklung.
Schloss Nymphenburg: Sommerresidenz der Wittelsbacher, barocke Anlage, 1664 begonnen,
bis ins 19. Jh. erweitert, mit zahlreichen Prunkräumen, zum Beispiel chinesisches
Kabinett, Schönheitsgalerie.
Amalienburg, eines der schönsten Rokokoschlösschen. Im Nordflügel
das Museum Mensch und Natur. Im Südflügel das Marstaumuseum mit Prunkkarossen
sowie die Nymphenburger Porzellansanunlung
Blutenburg: ehemals Jagdschloss, Wasserburg aus dem 15. Jh., Schlosskapelle mit
Hochaltar, beherbergt heute die Kinder- und Jugendbibliothek.
museal
Alte Pinakothek, Barer Straße 27: vor allem alte Meister.
Neue Pinakothek, Barer Straße 29: Malerei und Skulptur des 18. und 19.
Jh.
Bayerische Nationalmuseum Prinzregentenstraße (1899), bedeutende kunst-
und kulturgeschichtliche Sammlungen.
Städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33: Münchner
Maler von der Gotik bis heute
Schack-Galerie, Prinzregentenstraße 9: deutsche Malerei des 19. Jh.
Staatliche graphische Sammlung, Meiserstraße 10.
Staatliche Sammlung ägyptischer Kunst, Hofgartenstraße 1.
Prähistorische Staatssammlung, Lerchenfeldstraße 2: Vorgeschichte / Archäologie in Bayern
Staatliche Münzsammlung, Residenzstraße 1
Staatliches Museum für Völkerkunde, Maximilianstraße 42
Alpines Museum des DAV, Praterinsel 5: vor allem Geschichte des Alpinismus
Münchner Stadtmuseum, St. Jakobsplatz 1: Sadtgeschichte, Waffen, Fotomuseum,
Musikinstrumente, Mode, Puppentheater, Filmmuseum
Reich der Kristalle, Theresienstraße 41
Münchner Feuerwehrmuseum, An der Hauptfeuerwache 8
Jüdisches Museum, Maximilianstraße 36
DenkStätte Weiße Rose, Geschwister-Scholl- Platz 1 (Universität)
Deutsches Jagd- und Fischereimuseum, Neuhauser Straße 2
ZAM - Zentrum für außergewöhnliche Museen, Westenrieder Straße
41: Museum der Düfte
Nachttopfmuseum, Tretautomuseum,
Bourdalou-Museum
Schlossermuseum
Osterhasenmuseum
Deutsches Theatermuseum, Galeriestraße 4a
Münchner Puppenmuseum, Gondershauser Straße 37
künstlich
(Lebens-) Künstler, Kneipen und Trödelläden dagegen findet man im übermütigen Schwabing.
universell
1826 wurde die Universität von Landshut nach München verlegt.
LMU-München, TU-München,
BW-München, FH
München
ruhig
Englischer Garten
Tierpark Hellabrunn südlich des Zentrums
Alter südlicher Friedhof, Ruhestätte für viele bekannte Münchner
Maximiliansanlagen beim Maximilianeum
Alter Botanischer Garten in der Nähe des Hauptbahnhofs
Westpark
Theresienhöhe - Statue der Bavaria (18,52m), von Ludwig Schwanthaler
entworfen, von Ferdinand von Miller vollendete. Im Kopf befindet sich eine Aussichtsplattform.
Die Ruhmeshalle (1843/1853) versammelt Büsten einstiger Bayern-Promis.
event
- Auer Dult: drei mal Kirmes - Sa vor 1. Mai, Sa nach Jakobi im Juli, dritter Sa im Oktober
- Tollwood: Theater- und Musikfestival im Juni/Juli und Dezember
- Oktoberfest: September/Oktober
- Starkbierzeit: Beginn zwei Wochen nach Aschermittwoch
- Christkindlmarkt: Dezember
literarisch
Heinrich Heine, Reise von München nach Genua:
"...Wir sind ernst, aber nicht unmutig beim Anblick jenes barbarischen Doms..."
Stadtteile/Eingemeindung
Allach-Untermenzig, Am Hart, Altstadt-Lehel
Au - 1808 Stadtrecht, 1854 eingemeindet
Aubing, Berg am Laim, Bogenhausen, Feldmoching Forsten Freimann Fürstenried Hadern Haidhausen Harlaching Hasenbergl Isarvorstadt Lochhausen Laim Langwied Ludwigsvorstadt Maxvorstadt
Milbertshofen - 1910 Stadtrecht, 1913 eingemeindet Moosach, Neuhausen, Nymphenburg (Schloss), Obergiesing Obermenzing Obersendling
Pasing - 1905 Stadtrecht, 1938 eingemeindet
Perling, Ramersdorf, Riem
Schwabing - 1886 Stadtrecht, 1890 eingem., mit Olympiapark
Schwanthalerhöhe, Sendling (Messegelände), Solln, Thalkirchen Trudering Untergiesing