Leverkusen BayerwerkePavillon

foto © Rike / pixelio.de - Im Hintergrund das Gelände der Bayerwerke, heute Chempark / ASIA-Pavillon

Leverkusen ist eine durchaus merkwürdige Stadt mit rund 170.000 EW.

ortsgeschichtlich

1930 erfolgte die Gründung der Stadt Leverkusen mit 42.619 EW durch Zusammenschluss der Orte Schlebusch, Steinbüchel, Rheindorf und der Stadt Wiesdorf.

1955 wurde die Stadt kreisfrei und zählte 78.623 EW.

1963 erreichte Leverkusen mit 100.000 EW den Statuts einer Großstadt.
1975 erfolgte Eingliederung von Opladen, Bergisch Neukirchen (1223 e.u.e.) und Hitdorf.

sehenswerte Innenstadt

Die Stadt ist noch jung und besitzt eine modern geprägte City.879

Leverkusen, einige Sehenswürdigkeiten der Innenstadt

[R] Rathaus Fr.-Ebert-Platz
[S] Stadthaus
[E] Erholungshaus
[F] Forum - Kulturzentrum
[1] Doktersburg im Stadtpark
[2] Bayer-Hochhaus (1962)

Tipp:
Im Japanischen Zaubergarten (ab 1895) mitten im Werksgelände der Bayer AG (Eingang Kaiser-Wilhelm-Allee) könnte man Glücksgott Daikoku treffen

Stadtteile/Eingemeindung
Leverkusen Stadtteile

Alkenrath, Bergisch Neukirchen
Bürrig Hitdorf Lützenkirchen Manfort Opladen Quettingen Rheindorf Schlebusch Steinbüchel Wiesdorf


Alkenrath

Junger Stadtteil (Baubeginn 1957), der auch den Bürgerbusch, die Gezelinkapelle, Schloss Morsbroich und Schlebuschrath umfasst. Zentrum des Ortes ist der Marktplatz mit Kaufhaus, Weiher (Skulptur vom Berliner Professor Hans Uhlmann, am 17. Juni 1960 eingeweiht), sehenswertes Bürgerhaus

Bergisch Neukirchen

1223 erste urkundliche Erwähnung - als was, wie?
1630 im dreißigjährigen Krieg niedergebrannt;
1521 Erwähnung von Unterölbach
1815 Gründung der Rheinischen Krautfabrik
1857 Verleihung der Stadtrechte an Neukirchen, 1881 Bahnanschluss, 1901 Bahnhof
1904 Umbenennung von Neukirchen in Bergisch-Neukirchen, seit 1964 Wegfall des Bindestrichs, 1975 Eingemeindung zu Leverkusen
sehenswert:
- Tillmanns Park, 1910 durch Schraubenfabrikant Max Tillmanns angelegt
- ländliche Fachwerkhäuser
- Kirche im bergischen Barockstil (1784)

Bürrig

wahrscheinlich im 6./7.Jh. entstandene Siedlung der Merowinger
1135 erstmals urkundlich erwähnt.
- Dorfkirche, Turm und Chor Romanik, sonst einstiger Barockbau, 1892 nach Abbruch des Kirchenschiffs zur neuromanischen Basilika mit Querschiff verändert, nach Kriegsschäden 1950 Neubau des Kirchenschiffs, unter Denkmalschutz
- Wegekreuz (1699), Barock an der Reuschenberger Mühle

Hitdorf
Seit 1975 gehört Hitdorf zu Leverkusen. Damit erhielt Leverkusen Zugang an den Rhein und Hitdorf im Frühjahr Zulauf Hochwasser-Gaffern.
wichtig:
- Yacht-Hafen und Fähre
- Baggerloch als Badesee
- Rheinpark, neues Wohnstädtchen mit Einfamilienhäusern, Einkaufszentrum und ohne Hitdorfer Pils, an das aber namentlich noch eine Gaststätte und eine Straße erinnern.
Lützenkirchen
1155 oder 1165 wurde Lützenkirchen erstmals alös "Lüzelenkerke" urkundlich erwähnt
1363 wurde L. Sitz des bäuerlichen Landgerichts.
1842 Errichtung der Bergischen Krautfabrik Boddenberg
1860 Aufnahme der Produktion der Kleineisenfabrik Tillmanns in Neucronenberg
1930 Eingemeindung mit Quettingen nach Opladen und 1975 zu Leverkusen. Seitdem verblasst der einst grüne Punkt im Stadtgebiet unwiderruflich (?)
Manfort

1325 erste Erwähnung von Demanfort als Hof nahe Wiesdorf, 1591 Mannefurt als Besitz von Steinbüchel;
1795 wurde Hof Manfort durch die Franzosen geplündert, der Hof wurde dann umgesiedelt;
1870 Bau der Sprengstoff-Fabrik Kaiser und Edelmann (später Dynamit Nobel)
1872 Errichtung des Walzwerkes (später Wuppermann)
1886 Bau des Güter-Bahnhofes Morsbroich an der Rheinischen Bahn
interessant:
1919/1921 Kleinsthaussiedlung Heidehöhe. Wohnhof- und Reihenhausbebauung für einkommensschwache Arbeiterfamilien, Architekt: Wilhelm Fähler;
Spaßbad CaLevornia

Opladen

1264 erstmal als Rittersitz genannt, wobei ein Herr Euirhardus Upladhin (von: Oblaten?) bereits 1168 in einer Urkunde der Abtei Siegburg als "Upladhin“ erwähnt wurde.
Der Friedenberger Hof fand 1359 erste urkundlich Erwähnung. War der Name Programm? Mit den ersten Aufzeichnung des Opladener "Rechts- und Ritterbuch" begann 1360 Opladens ununterbrochene Gerichtstradition, die sich 1812 mit dem Friedensgericht und seit 1879 mit dem Amtsgericht fortsetzte.
1363 bis 1807 Teil des bergischen Amtes Miselohe;
1730 Umsteigestation der Thurn und Taxisschen Post an der Wupperbrücke (1307 ersterwähnt
1858 Stadtrechte durch Wilhelm Prinz von Preußen 1867
1874 erfolgte die Anbindung Opladens an das Bahnnetz der Bergisch-Märkische-Eisenbahn machte auch die I möglich (
1903 wurde der Königlich Preußischen Eisenbahnhauptwerkstätte in Betrieb genommen.
1914 Kreisstadt, 1930 Eingemeindung von Quettingen und Lützenkirchen, 1931 Zusammenschluß mit Leverkusen

Quettingen

1209 erfolgte erstmals eine urkundlich Erwähnung als Quettinheim.
1377 wurde erstmals ein Quettinger Hofes genannt.
1930 Quettingen mit nach Opladen eingemeindet 1975 mit Opladen nach Leverkusen.

Rheindorf

1115 erfolgte die erste Erwähnung Ritter Isaaks von Rheindorf, Dienstler des Grafen von Berg 1705 bis 1815 Zollhofes bzw. Zollstation
1840 veränderte sich der Flusslaufes der Dhünn, die seitdem nicht mehr direkt in den Rhein, sondern bei Rheindorf in die Wupper mündet.
Rheindorf ist ein Stadtteil mit reger Wohnbautätigkeit und dem Gewerbegebiet Rheindorf.

Schlebusch

1135 wurde das einstige Waldgebiet Schlebusch erstmals erwähnt
1766 wurde Schloss Morsbroich erbaut, ursprünglich (1220 ) eine Wasserburg. Das ehemalige Schloss des Deutsch-Ritterordens ist heute Museum für Moderne Kunst.
1889 Neubau von St. Andreas
Einen Rittersitz "Binnerster Hof" soll es hier im 14. Jh. gegeben haben - mit Johann von Schlebusch? Im 15. Jh. wurde aus Schlebusch ein Dorf. Gern machten Kaufleute hier halt, denn es gab zahlreiche Gast- und Rasthäuser für eine letzte Stärkung auf dem Weg ins Bergische Land. Es kamen aber auch ungebetene Gäste

Steinbuechel

1158 erwarb Konrad von Steinbüchel einen Rittersitz.
1724 bis 1798 Rittersitz für den Deutschen Orden
1737 Neuerrichtung der Kapelle in Fettehenne, dem Hl. Johannes von Nepomuk geweiht
1823 erwarb Friedrich Weskott, Sohn des Bayer-Mitgründers, den Herrensitz von Steinbüchel
1930 kam zur neuen Stadt Leverkusen
Oulu-See, benannt nach der finnischen Partnerstadt, hoher Schiffverkehr kleiner Modellboote

Wiesdorf

1107 erstmals urkundlich erwähnt als Wistubbe
Neusiedlung weiter östlich nach Hochwasser und Änderung des Rheinlaufes 1571 und 1657.
1860 baute Apotheker Carl Leverkus seine Ultramarin-Farbenfabrik am Kahlen Berg.
1889 bildeten Wiesdorf und Bürrig die gemeinsame Bürgermeisterei Küppersteg, das puschte die Einwohnerzahl bald auf schlappe 2.500.
1891 erwarb die Farbenfabriken Bayer von den Leverkus-Söhnen das Werksgelände, verlegen aber erst 1912 ihren Firmensitzes nach "Leverkusen". Zuvor mussten die Küppersteger zwei neue Rathäuser bauen: 1893 (heute Post)
und 1910 (Abriss 1971, Neubau 1979) und sich 1920 erneut und zu Wiesdorf zusammen schließen. Weil doppelt länger hält und "Wiesdorf" eben besser zu einer künftigen Stadt passt als "Küppersteg"?
1921 Verleihung des Stadtrechts an Wiesdorf.
Das Bayerwerk in seiner Werkstadt Leverkusen war maßgeblicher Gründer der IG Farben (1925). Es war nicht Mittelpunkt eines Siedlungskonglomerats, doch das wirtschaftliche Zentrum. Also "kaufte" man rasch die Randgemeinden Schlebusch, Steinbüchel, Rheindorf auf und bildete 1930 die Stadt Leverkusen.
Eigentlich könnte man alte Geschichten immer mal wieder aufrühren:
1951 Neugründung der Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, der FC nennt sich Bayer Leverkusen, Wiesdorf wird ein Stadtteil von ursprünglich sich selber und rückt als City immer weiter an den Rand. Man erkennt es aber schon weithin an dem 32 Stockwerke aufragenden [2] Bayerhochhaus.

Schön wäre ein Foto mit Schiffen auf der alten(?) Wuppermündung.