
foto: Biebricher Schloss © clearlens, weitere Fotos in der Eiesbaden-Galerie von fotobee.de
Wiesbaden ist eine Stadt mit 271.351 EW (2004) auf 204 km² in 115 m ü. NN; verkehrsgünstig am Schnittpunkt alter Straßen am Rhein und zu Füßen der bewaldeten Hänge des Taunus gelegen;
ortsgeschichtlich
Im Jahre 121 waren die Badewässer Wiesbadens bereits den Römern bekannt, die sie als Aquae Mattiacorum erwähnten - zum Gedenken an die von ihnen hier unterworfenen chattischen Mattiaker. Der älteste Teil Wiesbadens, noch zur Römerzeit bebaut, ist deutlich an den hier noch kleinen, scheinbar planlos verlaufenden Gassen zu ersehen.
828 wurde "Wisibada" - das Bad an den Wiesen mit seinen Thermalquellen - erstmals urkundlich erwähnt.
Unter dem Dreißigjährigen Krieg musste auch Wiesbaden stark leiden.
Seine erste Blütezeit als Badestadt erlebte Wiesbaden zur Zeit des Biedermeier, und natürlich weilte auch Goethe hier. Zur ganzheitlichen Kur.
Ab 1808 erfolgte ein konsequenter Ausbau zur klassizistischen Kurstadt, vor allem mit dem neuen Kurhausviertel durch Christian Zais. Eine optimale Marketingstrategie lockte betuchte Gäste mit Lifesyle Culture ans Heilwasser. Nun wurde die Stadt zum Nizza des Nordens, in der auch Fürsten und Könige verkehrten. Von diesem großstädtisch luxuriösen Glanz hat sich bis heute viel erhalten.
1946 erfolgte die Erhebung der Handels- und Bäderstadt zur Landeshauptstadt Hessens. Das rechtsrheinische Mainz-Kastell zählt seitdem zu Wiesbaden.
sehenswerte Innenstadt
Sie ist vom Geist der Gründerjahre geprägt, vielfältig historisierend und glanzvoll entstaubt, mit stattliche Gründerzeitvillen und weiten historischen Parkanlagen.
Das Kaiser-Friedrich-Bad bezaubert mit seiner Jugendstilausstattung. Weitere herausragende Bauten sind das Staatstheater

[A] Altes Rathaus (1610) ist das ältestes Gebäude der Stadt. Das Obergeschoss wurde allerdings 1828 ersetzt
[R] Neues Rathaus (1887) gegenüber dem Landtag

[1] ehemalige Stadtschloss der Herzöge von Nassau (1841), streng spätklassizistisch, schlicht, am Schlossplatz 1 -3
Hessischer Landtag - seit 1946 befindet sich hier der Sitz des Hessischen Landesparlaments.

[2] Marktkirche, neugotisch

[3] Östlich der Wilhelmstraße liegt das Kurviertel. Sein prunkvoll ausgestattetes schlossartiges Kurhaus (1904/06) im Stile des Neoklassizismus lobte Kaiser Wilhelm II. als "das schönste der Welt". Die Spielbank dient nicht dem Spieler sondern der Bank um das das Geld in Umlauf zu halten. Die Brunnen-Kolonnaden gibt es seit 1825.
In der Wilhelmstraße - Promeniermeile - kokettiert auch die "pompejische" Villa Clementine mit der Prominenz.

[4] Hessische Staatstheater (1892/94). Der Kurpark entstand erst im 20. Jh..

[5] Anglikanische Kirche, Neogotik
[6] Museum (1915) - Kunst, Naturwissenschaft, Archäologie
[7] Rhein-Main-Halle
[8] Kirche Sankt Bonifatius
[9] Kaiser-Friedrich-Bad (1910/13), Jugendstil, Fayenceraum;
gegenüber das Römertor, eine hölzerne Rekonstruktion.
[10] Kochbrunnen mit heißer Salzquelle, Tempel (1854)

weiterhin:
ehemaliges Jagdschloss Platte (1823/26), Klassizismus, errichtet für den nassauischen Herzog Wilhelm I. durch Friedrich Ludwig Schrumpf, 1945 zerstört, 1987/2007 zweckentsprechend wieder aufgebaut > an der B417 Richtung Taunusstein
Schloss Freudenberg Freudenbergstraße in Dotzheim
(Anfang 20. Jh.), parkiges Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens - Licht einfachen und die Dunkelbar erleuchten um Getränke zu erschnüffeln
erholsam

- Vom Kasteler Rheinufer hat man einen fantastischen Blick auf Mainz und im Sommer südliches Urlaubsflair
- Kurpark, 1852 als englischer Garten angelegt
- Herbert-Anlagen
- Gärten am Warmen Damm (1860), Carl Philipp Thelemann
- Tier- und Pflanzenpark, Fasanerie Wilfried-Ries-Straße
- Naturpark Rhein-Taunus, Rund-Wanderwege ab Parkplatz Platte oder Jagdschloss
- schräger Tipp: Die Nerobergbahn aus dem Jahr 1888 bringt ab Wilhelminenstraße 51 in rund 4 min Fahrt bis 50 Passagiere nach oben "auf" das Opel-Freibad, in herrliche Ruhe und zu Ausblicken in 245 m Höhe. Am Neroberg besteht ein gutes Wanderwegenetz

Der Nerobergtempel wurde 1851 errichtet.
Sehenswert auch die griechische Kapelle (1847/55) mit fünf vergoldeten Kuppeln.
festlich
- Äppelblütefest in Naurod, im Mai
- Ciao-Italia-Fest von Mitte bis Ende Mai
- Kranzplatzfest Ende Mai
- Wilhelmstraßenfest, zweites Wochenende im Juli
fachlich
Stadtteile/Eingemeindung

Auringen, Bierstadt, Breckenheim, Delkenheim, Dotzheim, Erbenheim, Nordenstadt Schierstein,
Frauenstein mit Burg Frauenstein
Igstadt, Medenbach, Kloppenheim, Sonnenberg, Heßloch, Rambach, Naurod